'''Technicolor''' (ehemals ''Thomson'') ist ein börsennotiertes Elektronik- und Dienstleistungsunternehmen mit Sitz in Issy-les-Moulineaux bei Paris. Technicolor ist mit den Marken Thomson, RCA, Grass Valley und Speedtouch auf dem Markt.
==Geschichte==
=== Die Anfänge ===
Das Vorgängerunternehmen '''Thomson-Houston Electric Company''' wurde 1879 von Elihu Thomson und Edwin Houston in den USA gegründet.
Im Jahr 1892 wurde das Unternehmen mit der von Thomas Alva Edison gegründeten '''Edison General Electric Company''' zur General Electric vereinigt. Im Jahr 1893 wurde die '''Compagnie Française Thomson-Houston''' mit Sitz in Paris als Schwestergesellschaft der General Electric gegründet.
=== 1960er Jahre ===
Im Jahr 1966 fusioninierte die '''Compagnie Française Thomson-Houston''' mit '''Hotchkiss-Brandt''' zur '''Thomson-Houston-Hotchkiss-Brandt'''. Kurz darauf wurde das Unternehmen in '''Thomson-Brandt''' umbenannt.
Im Jahr 1968 wurde das Elektrogeschäft von Thomson-Brandt mit der '''Compagnie Générale de Télégraphie Sans Fil''' zur '''Thomson-CSF''' fusioniert. Thomson-Brandt hielt einen 40%-Anteil an diesem Unternehmen.
=== 1970er Jahre ===
Thomson war bis in die 1980er Jahre ein wichtiger Halbleiterhersteller. Die Halbleitersparte Thomson Semiconducteurs (Frankreich) fusionierte mit SGS Microelettronica (Italien) zu SGS-Thomson, heute bekannt als STMicroelectronics. Außerdem gehörte Thomson-CSF zum Konzern, ein Unternehmen mit Produkten aus dem Rüstungssektor (Radar, Raketen usw.). Mittlerweile firmiert CSF unter dem Namen Thales Group.
Das Unternehmen vergrößerte sich in den 1980er und 1990er Jahren ständig durch unzählige neue Aufkäufe weiterer Unternehmen. Bekannte Unternehmen wie Telefunken, Nordmende, SABA und RCA wurden von Thomson aufgekauft; unter diesen Namen werden aber nur noch wenige bis gar keine Produkte verkauft.
=== 2000er Jahre ===
Im Jahr 2001 wurde das US-amerikanische Unternehmen Technicolor, welches das Technicolor-Farbfilmverfahren entwickelt hatte, übernommen.
2004 wurde der Bereich Fernseher-Produktion von Thomson und einem chinesischen Unternehmen namens TCL in ein Gemeinschaftsunternehmen TTE überführt, welches ausschließlich Fernseher herstellt und gleichzeitig auch der größte Hersteller von Fernsehern ist. Hier werden auch die Fernseher des Herstellers Schneider entwickelt und hergestellt. Allerdings beziehen auch andere große namhafte Hersteller Komponenten für ihre Fernseher, beispielsweise Bildröhren. Das defizitäre Schneider-Fernsehwerk in Deutschland wurde im Jahre 2005 geschlossen.
2005 kaufte Thomson Europe den deutschen Set-Top-Boxen-Marktführer (DVB-S und DVB-T) und Zubehörspezialisten SM Electronic (Marke SKYMASTER).
Ende 2005/ Anfang 2006 hat der Thomson-Konzern über 90 Prozent der Aktien des japanischen Unternehmens Canopus übernommen, das Hard- und Software für die Videobearbeitung herstellt. Im 3. Quartal 2006 gab der Thomson-Konzern bekannt, dass man sich ganz aus dem Geschäft mit Unterhaltungselektronik zurückzieht. Thomson AVA (Sitz in Boulogne bei Paris) und SM Electronic (Sitz in Stapelfeld/Braak bei Hamburg) sollten zum 1. Januar 2007 von der schweizerischen ''Oristano-Gruppe'' übernommen werden. Eine Vollzugsmeldung der Übernahme zum Jahresanfang 2007 ist ausgeblieben. Die Kunden von Thomson AVA und Skymaster wurden informiert, dass der Verkauf nicht abgewickelt werden konnte und man weiterhin auf der Suche nach einem Investor sei. Branchengerüchten zufolge sollte bis Ende Juni 2007 ein Käufer gefunden und im Laufe des Juli der Verkauf gemeldet werden. Im Rennen waren eine Investorengruppe und ein strategischer Investor aus der Unterhaltungselektronik. Auch eine Abspaltung bzw. ein separater Verkauf von SM Electronic (Skymaster) wurde nicht ausgeschlossen.
Im Oktober 2007 gab Thomson die Aufgabe der Unterhaltungselektronik-Sparte AVA (Audio/Video/Accessories) zum Jahresende 2007 bekannt. Während für das Geschäft in den USA ein Käufer gefunden werden konnte, gelang das in Europa zunächst nicht. Im Januar 2008 wurde die deutsche Thomson-Tochter SM Electronic (SKYMASTER) von der Gigaset AG übernommen.
Am 1. Januar 2011 wurde die Tochtergesellschaft Grass Valley an den Finanzinvestor Francisco Partners verkauft.
== Umbenennung in Technicolor ==
Am 26. Januar 2010 änderte Thomson seinen Namen in Technicolor, nachdem das Unternehmen nach einer tiefgehenden Krise seine Verbindlichkeiten hat umschulden können. Ursprünglich hatte Thomson Technicolor im Jahr 2001 gekauft und firmiert nun unter dessen Namen. Die Marke Thomson wird jedoch weiterhin für Unterhaltungselektronik benutzt.
== Logos ==
Datei:Thomson altes Logo.svg|älteres Thomson Logo
Datei:Thomson Logo neu.svg|Logo vor der Namensänderung bis 26. Januar 2010
Datei:Logo technicolor SA.svg|Aktuelles Logo seit 26. Januar 2010