[[Datei:Aaron Sorkin 20 August 2008 crop2.jpg|miniatur|Aaron Sorkin (2008)]]
'''Aaron Benjamin Sorkin''' (* 9. Juni 1961 in New York City, New York) ist ein US-amerikanischer Drehbuchautor und Produzent. Als Schöpfer und wichtigster Autor der Fernsehserie ''The West Wing – Im Zentrum der Macht'' ist er mehrfach ausgezeichnet worden. Zahlreiche Preise brachte ihm auch sein Drehbuch zum Spielfilm ''The Social Network'' ein, das am 27. Februar 2011 mit dem Oscar der Kategorie Bestes adaptiertes Drehbuch geehrt wurde.
== Leben ==
=== Erste Schritte am Theater ===
Der in Manhattan geborene Sorkin ist der Sohn einer Lehrerin und eines Copyright-Anwalts. Eigentlich wollte er Schauspieler werden und erwarb daher einen Bachelor of Fine Arts in Musiktheater, konnte aber nicht reüssieren. Stattdessen begann er, Theaterstücke zu schreiben, anfangs noch nur für seine alte Universität und Off-Off-Theater, ab 1989 dann aber am Broadway, wo er mit dem Militärgerichtsdrama ''A Few Good Men'' zu einem großen Erfolg kam.
=== Kinofilme ===
Noch vor der Premiere bereits waren die Filmrechte an ''A Few Good Men'' vergeben und 1992 erschien mit ''Eine Frage der Ehre'' die an den Kassen wie bei der Kritik gleichermaßen erfolgreiche Verfilmung mit Tom Cruise, Jack Nicholson und Demi Moore. Mit dem Skript zu diesem Film gab Sorkin auch sein Debüt als Drehbuchautor. Regie führte Rob Reiner, über den Sorkin auch zum Studio Castle Rock Entertainment kam, wo er in den folgenden Jahren als Autor und Skriptdoktor beschäftigt war. Bei Castle Rock lernte Sorkin auch Julia Bingham kennen, die 1996 seine Ehefrau wurde. Dem Paar wurde 2000 eine Tochter geboren, 2003 zerbrach die Ehe jedoch.
Bereits 1993 erschien der nächste auf einem Drehbuch von Sorkin basierende Film, ''Malice'', ein Thriller mit Alec Baldwin und Nicole Kidman, dem allerdings kein großer Erfolg beschieden war. 1995 schrieb Sorkin das Drehbuch zu der Filmkomödie ''Hallo, Mr. President''. Danach war er noch als Skriptdoktor an Filmen wie ''The Rock – Fels der Entscheidung'', ''Der Staatsfeind Nr. 1'' oder ''Bulworth'' beteiligt.
=== Fernsehserien ===
1998 startete mit ''Sports Night'' die erste Serie von Sorkin. Er war zugleich Schöpfer, Autor und ausführender Produzent der bei ABC ausgestrahlten Serie, die zwei Staffeln lang das Treiben in einer Sportfernseh-Show schilderte. Formal eine Sitcom, scheute sich Sorkin nicht, darin auch gesellschaftspolitische Themen anzusprechen.
Bereits 1999 startete die nächste Serie aus seiner Hand, sie sollte sich als der bisher größte Erfolg Sorkins erweisen: ''The West Wing – Im Zentrum der Macht''. Über sieben Staffeln hinweg zeigte die von NBC ausgestrahlte Serie den Regierungsalltag im Weißen Haus während der Regierungszeit des von Martin Sheen dargestellten US-Präsidenten Jed Bartlet. Trotz der ausgesprochen dialoglastigen, komplexen und erneut gesellschaftspolitisch expliziten Form war die Serie nicht nur bei der Kritik beliebt, sondern auch beim Publikum.
Sowohl wegen seinem Beharren darauf, alle Drehbücher von ''West Wing'' selbst zu schreiben und daraus resultierenden Verspätungen als auch wegen wiederkehrenden Drogenproblemen u. a. mit Crack geriet Sorkin allerdings in Konflikt mit dem Studio. Nach der vierten Staffel verließ er daher die Produktion.
2006 lancierte er bei NBC die Serie, ''Studio 60 on the Sunset Strip''. Erneut thematisierte Sorkin hier eine Fernsehsendung und schilderte die Ereignisse in einer Comedyshow ähnlich dem bekannten Format ''Saturday Night Live''. ''Studio 60'' wurde von der Kritik wie dem Publikum verhalten aufgenommen und bereits nach der ersten Staffel wieder eingestellt.
=== Rückkehr zum Kino ===
Nach diesem Rückschlag wandte sich Sorkin nach fast einem Jahrzehnt reiner Arbeit für das Fernsehen 2007 wieder dem Kino zu. Sein an der Biographie des Kongressabgeordneten Charlie Wilson orientiertes Drehbuch zu Der Krieg des Charlie Wilson wurde mit Tom Hanks und Julia Roberts in den Hauptrollen verfilmt. Der Film war kommerziell erfolgreich, wurde von der Kritik gelobt und wurde wiederholt für Auszeichnungen nominiert, darunter eine Golden Globe-Nominierung für Sorkin.
Mit seinem nächsten Film, ''The Social Network'' von 2010, der die Gründung von Facebook und die zerbrechende Freundschaft der Gründer thematisierte, sollte Sorkin seinen bisher größten Erfolg feiern. Neben zahlreichen weiteren Auszeichnungen erhielt er für das Drehbuch einen Oscar. 2011 ist er dann als Co-Autor des Drehbuchs zu ''Die Kunst zu gewinnen – Moneyball'' aktiv gewesen, auch hierfür wurde er ausgezeichnet.
Danach begann Sorkin mit der Arbeit an einer neuen Serie, von der HBO bereits zehn Episoden bestellt hat. Die gemeinsam mit Alan Poul und Scott Rudin produzierte Serie heißt ''The Newsroom'' und handelt von der Arbeit eines Nachrichtenmoderators im Spannungsfeld zwischen Quote und Qualität. Wie bei ''Sports Night'' und ''Studio 60'' steht auch bei diesem Projekt Sorkins das Thema Fernsehen im Mittelpunkt.
== Auszeichnungen ==
Im Verlauf seiner Karriere wurde Sorkin bisher vier Mal mit einem Emmy ausgezeichnet. Sein Drehbuch zu David Finchers Facebook-Drama ''The Social Network'' (2010) brachte ihm weitere zahlreiche Filmpreise ein, darunter den National Board of Review Award, den Los Angeles Film Critics Association Award, den National Society of Film Critics Award, den Golden Globe Award, den Preis der Writers Guild of America, den BAFTA Award sowie den Oscar. 2011 erhielt er für ''Die Kunst zu gewinnen – Moneyball'' den New York Film Critics Circle Award (gemeinsam mit Steven Zaillian).