Aimee Mann (* 8. September 1960 in Richmond, Virginia) ist eine US-amerikanische Singer-Songwriterin, Bassistin und Gitarristin.

Werk

Aimee Mann besuchte das Berklee College of Music in Boston, brach ihr Studium aber ab, um mit ihrer ersten Punk-Rock-Band The Young Snakes Musik zu machen.

1983 war sie Mitgründerin der New-Wave-Band ’Til Tuesday, die 1985 mit ihrem ersten Album Voices Carry einen bescheidenen Erfolg erzielte. Sie erhielten in der Kategorie „Best Newcomer“ einen Grammy. Neben ihren Aktivitäten mit der Band trat Aimee Mann 1987 auch mit Rush als Background-Sängerin für den Song Time Stand Still auf und ist in dem zugehörigen Musikvideo zu sehen. Von ihrer Band ’Til Tuesday erschienen noch zwei weitere Alben, bevor sie sich 1990 auflöste.

1993 erschien Aimee Manns erstes Solo-Album Whatever, das kommerziell nicht allzu erfolgreich war, aber begeisterte Kritiken erhielt und den Weg für das nächste Werk I'm With Stupid (1995) bereitete. Erneut waren die Kritiken besser als die Verkaufszahlen.

1998 hatte Aimee Mann im Film The Big Lebowski einen Kurzauftritt als deutsche Nihilistin.

Größerer Erfolg als mit ihren ersten Alben war Aimee Mann beschert, als sie 1999 acht Titel zum Soundtrack des Films Magnolia beisteuerte, darunter den Oscar-nominierten Song Save Me, der später ebenfalls auf ihrer Platte Bachelor No. 2 or, the Last Remains of the Dodo erschien. Der Autor und Regisseur Paul Thomas Anderson gab an, mit Magnolia eine Adaption der Songs von Aimee Mann gedreht zu haben.

Im selben Jahr löste Aimee Mann wegen der einschränkenden künstlerischen Einflussnahme durch ihre Plattenfirma die Zusammenarbeit mit dieser auf und gründete ihr eigenes Label SuperEgo Records. Auch durch den Direktvertrieb ihrer Werke über ihre Website ging die Musikerin neue Wege. Im Jahr 2000 erschien Bachelor No. 2 or, the Last Remains of the Dodo bei SuperEgo Records, 2002 folgte das Album Lost In Space, welches 2004 als „Special Edition“ wiederveröffentlicht wurde und nun eine zweite CD mit sechs Live-Aufnahmen, zwei B-Seiten sowie zwei bislang unveröffentlichten Songs enthielt. 2003 erhielt Lost Space den Jahrespreis der deutschen Schallplattenkritik.

Mit Live at St. Ann's Warehouse erschien im November 2004 auf DVD und CD ein Mitschnitt von Konzerten, die Aimee Mann im Juli 2004 in Brooklyn gegeben hatte. Im Mai 2005 veröffentlichte sie das Konzeptalbum The Forgotten Arm. Die Songs erzählen die Geschichte eines Paares beginnend mit dem ersten Treffen bis zum gemeinsamen Road Trip.

Im Oktober 2006 erschien ihr Weihnachtsalbum One More Drifter in the Snow. Es enthält vor allem Coverversionen bekannter Titel, aber auch zwei eigene Lieder. Das siebte Studioalbum mit dem Titel @#%&*! Smilers erschien am 6. Juni 2008. 2011 hatte Aimee Mann einen Gastauftritt in der Comedy-Serie Portlandia; sie spielt sich selbst, die die neue Putzfrau eines Portlander Paares ist (Episode 3 "Aimee", Staffel 1). Am 18. September 2012 erschien das achte Studioalbum Charmer, das neunte Album Mentall Illness kam 2017 auf den Markt.

Im Jahr 2013 startete Aimee Mann eine Zusammenarbeit mit Ted Leo unter dem Namen The Both. Das Duo veröffentlichte im April 2014 sein selbstbetiteltes Debütalbum.

Aimee Mann ist Gründungsmitglied von United Musicians, einem Zusammenschluss von Musikern, die sich dafür einsetzen, dass jeder Künstler im Besitz der Urheberrechte an seinen Werken bleiben soll.

Privates

Seit 1997 ist sie mit dem Musiker Michael Penn verheiratet.

Mit The Young Snakes

  • The Young Snakes Featuring Aimee Mann (1981, erschienen 2004)
  • Bark Along With The Young Snakes (1982)

Mit ’Til Tuesday

  • Voices Carry (1985)
  • Welcome Home (1986)
  • Everything’s Different Now (1988)

Solo

  • Whatever (1993)
  • I’m with Stupid (1995)
  • Magnolia (Album) (Original-Soundtrack zum Film Magnolia) (1999)
  • Bachelor No. 2 or, the Last Remains of the Dodo (2000)
  • Lost in Space (Album) (2002)
  • Lost in Space Special Edition (2004)
  • Live at St. Ann’s Warehouse (Livealbum/DVD) (2004)
  • The Forgotten Arm (2005)
  • One More Drifter in the Snow (2006)
  • @#%&*! Smilers (2008)
  • Charmer (2012)
  • Mental Illness (2017, Grammy: Bestes Folkalbum)

Mit The Both

  • The Both (2014)

Liste von Coverversionen

Durch Aimee Mann

  • Two of Us (Beatles), zusammen mit Michael Penn, erschienen im Soundtrack für den Film Ich bin Sam.
  • Lucy in the Sky with Diamonds (Beatles), ebenfalls aus dem Soundtrack zum Film Ich bin Sam.
  • One (Harry Nilsson) auf "For The Love Of Harry: Everybody Sings Nilsson" 1995, im Soundtrack zu Magnolia.
  • Reason to Believe (Bruce Springsteen), zusammen mit Michael Penn.
  • Nobody Does It Better (Carly Simon) als Beitrag einer Zusammenstellung von James Bond-Coverversionen durch David Arnold.
  • I Just Wasn’t Made For These Times (Beach Boys), zusammen mit Michael Penn, auf der DVD "An All-Star Tribute To Brian Wilson", 2001.
  • Shed a Little Light (James Taylor), in der Episode "College Kids" der Fernsehserie The West Wing – Im Zentrum der Macht, 2002.
  • The Scientist (Coldplay), wurde auf den Konzerten der Tour 2004 gespielt; auf der zweiten CD der Lost in Space Special Edition erschienen.
  • Sweet Home Alabama (Lynyrd Skynyrd), wurde nur auf wenigen Konzerten der Tour 2004 in den USA gespielt.

Durch andere Künstler

  • Stupid Thing (Whatever): Flying Pickets auf Vox Pop, (1998) als A-cappella-Version
  • That’s Just What You Are (I’m With Stupid): Bonnie Pink auf Reminiscence, (2005)
Quelle: Wikipedia