Andrea Bocelli, GUO (* 22. September 1958 in Lajatico bei Volterra, Toskana) ist ein italienischer Sänger (Tenor), Songwriter und Produzent.
Bislang konnte Bocelli seine Alben über 85 Millionen Mal verkaufen. Er ist damit der Tenor mit den weltweit meistverkauften Tonträgern, zählt zu den erfolgreichsten italienischen Sängern, die sich auch international profilieren konnten, und erhielt zahlreiche Auszeichnungen.
Zunächst sang Bocelli hauptsächlich Pop wie in den Alben Bocelli (1995) und Romanza (1997). Ab den späten 1990er-Jahren veröffentlichte er auch Alben mit klassischem Schwerpunkt, beispielsweise 1998 Aria – The Opera Album und 2001 Verdi, in denen er bei Opernaufführungen aufgenommene Arien veröffentlichte. Zu dieser Zeit bereiste er erstmals die Vereinigten Staaten, wo die Alben hohe Platzierungen in den Billboard Charts erreichten.
Andrea Bocelli wurde mit Glaukom geboren. Mit zunehmendem Alter beeinträchtigte dies fortschreitend sein Sehvermögen. Erst nach zahlreichen Untersuchungen konnte die erbliche Augenerkrankung festgestellt werden. In der Kindheit wurde er 27 Mal operiert, was jedoch den Verlust der Sehkraft nicht aufhalten konnte.
Er wuchs auf dem Bauernhof der Familie im Dorf Lajatico auf. Im Alter von sechs Jahren erhielt er ersten Klavierunterricht. „Mein Herz hat immer für die Musik geschlagen, für die großen Stimmen, für Instrumente aller Art“, sagte Bocelli 2008 der Deutschen Presseagentur. Er selbst beschrieb sich als einen wenig fleißigen Schüler, der das für den Musikunterricht zu Lernende stets erst kurz vor den Stunden einübte (Bocelli 2000). Außer dem Klavier erlernte Bocelli in der Jugendzeit Flöte, Saxofon und Klarinette. Mit zwölf Jahren wurde er während eines Schulturniers von einem Fußball am Kopf getroffen, worauf er wenig später vollständig erblindete. Im selben Jahr gewann er den ersten Gesangswettbewerb „Margherita d’Oro“ mit dem Lied ’O sole mio. Trotz seiner Blindheit, sagte er, habe er eine glückliche Kindheit gehabt und bildhafte Eindrücke genau behalten. Er bedauere es nicht, blind zu sein.
Nach dem Abitur begann er 1980 das Studium der Rechtswissenschaft. Er erklärte, auch in dieser Zeit habe er die Musik gemocht, sie nie aufgegeben und sie ihn nicht („I have never abandoned music; music has never abandoned me“). Ein Jahr arbeitete er als Rechtsanwalt und nahm gleichzeitig Gesangsunterricht bei Luciano Bettarini, der schon Opernsänger wie Franco Corelli ausgebildet hatte. Zu Beginn sang und spielte Bocelli in verschiedenen Bars Stücke, unter anderem einige von Frank Sinatra. Dort lernte er 1987 seine spätere Frau kennen.
Später nahm Bocelli erfolgreich an einem in der Endrunde von Franco Corelli geleiteten Wettbewerb teil, wo er Lob und hilfreiche Tipps erhielt. In seiner Autobiographie schreibt er, mehrmals eine 1987 gemachte Aufnahme der Lieder Amico Mio und Quando an Plattenfirmen geschickt, jedoch immer negative Antworten bekommen zu haben, weil sich der Gesangsstil nicht deutlich genug von anderen Künstlern unterschieden hätte.
Nachdem er seine zukünftige Frau kennengelernt hatte, dachte er sogar darüber nach, eine musikalische Karriere vollkommen auszuschließen. Mit einer weiteren Leidenschaft, dem Theater, schloss er ab, nachdem ihm mehrmals versichert worden war, dass eine Erblindung wegen der individuellen Bewegungen der Darsteller keine Betätigung als Schauspieler erlaube. Über die damaligen Schwierigkeiten in der Musikbranche sagte Bocelli in einem späteren Interview: „Es war schwer, [die Aufnahmegesellschaften] davon zu überzeugen, an das, was ich tat, zu glauben – zu einer Zeit, in der der Markt von Jugendlichen beherrscht wurde.“ („It was difficult to convince [the recording companies] to believe in what I was doing as the market was dominated by teenagers).“
1992 brauchte der italienische Rocksänger Zucchero einen Opernsänger für das Lied Miserere, das er zusammen mit Bono schrieb und selbst in seinem gleichnamigen Album sang. Er nahm eine Version mit Bocelli auf, um sie anschließend an Luciano Pavarotti zu schicken. Nachdem Pavarotti Bocellis Stimme gehört hatte, ermutigte er Zucchero, das Lied nicht mit ihm, sondern mit Bocelli zu singen. („Thank you for writing such a wonderful song. Yet you do not need me to sing it. Let Andrea sing Miserere with you, for there is no one finer“). Bocelli glaubt, dass Pavarotti nicht mit Zucchero singen wollte und er daher einspringen sollte. Pavarotti war anfangs von Bocellis Unbekanntheit überrascht. Die Frage, ob Pavarotti als sein Mentor anzusehen sei, verneinte Bocelli, räumte jedoch ein, dass Pavarotti eine „Schlüsselrolle“ („key role“) in seiner Karriere gespielt habe. Eine weitere wichtige Person in dieser Zeit war Caterina Caselli, die Bocelli während der Geburtstagsfeier Zuccheros, auf der Bocelli sang und spielte, entdeckt hatte und die später als Managerin und Produzentin fungierte.
Ein Jahr danach ging Bocelli mit Zucchero auf seine internationale Tournee. Bocelli sang nicht nur das Lied Miserere mit Zucchero, sondern erhielt auch die Gelegenheit, andere Lieder allein zu singen, wie Nessun Dorma, das selbst von den Fans Zuccheros mit Applaus aufgenommen wurde. Noch im selben Jahr erhielt er einen Plattenvertrag, nachdem er auch den Geschäftsführer der Plattenfirma Sugar Records für sich hatte gewinnen können.
Im November 1993 gewann Bocelli die Vorrunde des Musikfestivals von Sanremo, ebenfalls mit dem Lied Miserere, das er ohne die Unterstützung von Zucchero sang. Die Idee, das Lied allein zu singen, hatte sein Manager, Michele Torpedine. Er war dabei, als Zucchero und Bocelli eines Abends in ein Lokal gingen und die Gäste sie baten, Miserere zu singen. Zucchero war jedoch an diesem Abend des Singens überdrüssig, sodass Bocelli, sehr zur Freude der Anwesenden, Zucchero imitierte. Wie Bocelli später meinte, habe man ihm anfangs nicht zugetraut, die Stimme des Tenors und des Sängers zu übernehmen. Er erreichte in der Kategorie Newcomer die höchste Punktzahl, die jemals bei diesem Festival vergeben wurde. Im Februar 1994 trat er beim eigentlichen Festival mit Il Mare Calmo della Sera auf und erzielte wiederum den ersten Platz mit einer Rekordpunktzahl. Kurz nach seinem Sieg bei Sanremo veröffentlichte er sein erstes Album, das ebenfalls den Titel Il Mare Calmo della Sera trägt. Es erreichte unmittelbar nach der Veröffentlichung die höchsten Plätze der Charts und wurde einige Wochen später mit Platin ausgezeichnet. Nachdem Bocelli kurz darauf in seinen Heimatort fuhr, wurde er vom ganzen Dorf freudig begrüßt; es wurden Schilder aufgehängt mit dem Spruch „Danke [Andrea], dass du Sanremo auf den Kopf gestellt hast“. Wie Bocelli später selbst schrieb, wusste er damals, dass „nun zwar alles begonnen hatte, dass aber noch nichts wirklich geschehen war.“ Kurz darauf spielte er in seinem ersten Theaterstück, Macbeth von William Shakespeare, die Rolle des Macduff. Er sang am Teatro Verdi in Pisa vor und konnte den Direktor des Theaters, Claudio Desderi, für sich gewinnen. „Seine Stimme war sehr schön und kultiviert“, lobte ihn Desderi. Zwar erhielt Bocelli mit seinem Charakter keine Hauptrolle, er übernahm jedoch die Arie Ah, la paterna mano, die er im vierten Akt vortrug. Seinen ersten Auftritt bestritt er im Teatro Sociale in Mantua. Über die Schwierigkeit der Umsetzung für Bocelli schrieb ein Kritiker: „Die Zuschauer hielten bei Andreas erstem Erscheinen den Atem an, als Bocelli/Macduff durch einen sehr schmalen Korridor auf die Bühne kam und sang ‚Orrore, orrore!‘, wobei er fast rennen musste. Ein weiterer schwieriger Augenblick kam während des Soupés mit dem Geist Banquos, wobei er seinen Becher gemeinsam mit anderen erheben muss.“ Dennoch gelang es Bocelli, den Auftritt fehlerfrei zu bestehen.
Seine nächste Tour bestritt er mit dem italienischen Popsänger Gerardina Trovato und im September trat er bei einer von Pavarotti initiierten Benefizgala mit Mattinata von Ruggiero Leoncavallo auf. Noch im selben Monat trat er erstmals in der Oper in Pisa auf. An Heiligabend sang er in Rom im Beisein von Papst Johannes Paul II. die Hymne Adeste Fideles.
Als Vorjahresgewinner des Wettbewerbs von Sanremo wurde Bocelli 1995 eingeladen, erneut ein Stück vorzutragen. Er sang Con te partirò und belegte damit in der Gesamtwertung den vierten Platz. Dieses Stück nahm er dann auch für sein Album Bocelli auf, das im November des Jahres veröffentlicht wurde. Es wurde vom italienischen Komponisten Mauro Malavasi produziert. Das Album verkaufte sich in Italien so erfolgreich, dass es dort doppelt mit Platin ausgezeichnet wurde. Dank der hohen Platzierung in den belgischen Charts wurde es mit sechsfach Platin ausgezeichnet, in den Niederlanden und Deutschland erhielt es sogar den Status „Multiplatin“. Schon im Herbst konnte er sein drittes Album, Viaggio Italiano, herausbringen, das sein erstes klassisches Album war. Er erhielt für seinen Erfolg mit dem Album den Echo für Best seller of the year.
Im November trat er in den Niederlanden und Belgien auf. Ebenso war er bei der Night of the Proms, einem jährlich stattfindenden Musikfestival, dabei und trug dabei eine Reihe von Liedern vor aus dem Bereich des Pops und der klassischen Musik, unter anderem auch das Lied Miserere. Seine Popularität in Belgien stieg daraufhin so stark an, dass das Lied Con te partirò aus seinem Repertoire die bis heute am besten verkaufte Single des Landes wurde.
Dem breiten Publikum ist er mit dem Lied Con te partirò bekannt geworden, das er auch als Duett mit der englischen Sopranistin Sarah Brightman und dem London Symphony Orchestra in der englischen Version Time to Say Goodbye als Abschiedslied für den Boxer Henry Maske am 23. November 1996 aufzeichnete. Brightman entwickelte geschäftliches Interesse an Bocelli, als sie sein Lied Con te partirò hörte. Der englische Titel wurde dann 1996 ein Nummer-eins-Hit in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Die Single wurde bis Februar 1997 etwa drei Millionen Mal verkauft und fünfzehnfach mit Platin ausgezeichnet. Täglich sollen etwa 40.000 bis 60.000 Ausgaben der Single verkauft worden sein. Der Mitteilung, seine Singles würden sich mittlerweile in den oberen Plätzen der Charts tummeln, begegnete Bocelli gelassen und antwortete, es freue ihn zwar, doch im Vordergrund stünde für ihn die Freude der Zuhörer bei seinen Liedern.
Die spanischen Charts eroberte Bocelli 1996 mit einem Duett mit Marta Sánchez, mit der er Vivo por ella, die spanische Variante von Vivo per lei, sang. Dieselbe Single wurde ins Französische übersetzt und erreichte unter dem Titel Je vis pour elle mit Hélène Segara im Dezember 1997 die Spitze der französischen Charts. Ebenso erfolgreich wurde das Lied in Wallonien, im französischsprachigen Teil Belgiens.
Im Frühling 1997 erschien Bocellis erstes internationales Album unter dem Titel Romanza, das in vielen Ländern mit Multiplatin ausgezeichnet wurde und seine internationale Bekanntheit weiter steigerte. Es erreichte in vielen Ländern die Topplätze der Charts und schaffte es, in den Niederlanden 176 Wochen, bis September 2001, in den Charts zu bleiben. Es ist somit das fünfterfolgreichste Album in der niederländischen Chartgeschichte. Am 3. März desselben Jahres trat er in Hamburg mit Sarah Brightman auf, wo er gemeinsam mit ihr den Echo für die beste Single des Jahres erhielt.
Zwischen Juni und August 1997 war Bocelli in Deutschland auf Tour, um sein Repertoire aus dem Album Bocelli vorzutragen. Er gab in diesem Zeitraum insgesamt neunzehn Konzerte.
Im August besuchte er das Puccini Festival in Torre del Lago in Italien und trat später in Paris auf, erneut unter den Augen des Papstes. Er trat eine Reise durch Deutschland an und gab dabei an zweiundzwanzig verschiedenen Orten seine Stücke zum Besten. Sein Konzert an der Piazza dei Cavallieri, das im September 1997 stattfand, wurde aufgenommen und unter dem Namen A Night in Tuscany (italienisch: Una notte nella Toscana) veröffentlicht. Noch im selben Monat konnte er sich, diesmal in der Sparte Klassik, über eine erneute ECHO-Auszeichnung für Vaggio Italia als meistverkauftes Album freuen. Gegen Ende des Monats sang er im Vatikanstaat in einem Benefizkonzert, das der Bekämpfung des Hungers auf der Welt gewidmet war. Am 25. Oktober wurde er in Köln mit dem Bambi in der Kategorie Klassik ausgezeichnet.
Sein Debüt in der Oper feierte Bocelli 1998, als er die Rolle des Rodolfo in La Bohème übernahm. Zum ersten Mal in dieser Besetzung wurde die Oper im Teatro Comunale vom 18. bis 23. Februar in Cagliari gespielt. Im folgenden Monat veröffentlichte er sein Album Aria – The Opera Album.
Das nächste Debüt Bocellis war im April, als er erstmals in den USA auftrat. Sein erster Auftritt fand im John F. Kennedy Center for the Performing Arts in Washington, D.C. statt. Einen Tag darauf, am 20. April, sang er vor dem Weißen Haus in Anwesenheit des damaligen US-Präsidenten Bill Clinton.
Einen halben Monat später wurde er erneut ausgezeichnet, diesmal in Monte Carlo. Er durfte zwei World Music Awards in Empfang nehmen als bester italienischer Sänger und als bester klassischer Interpret.
Im Juli und August 1998 trat er mehrmals im Norden und Süden Amerikas auf, sein letztes Konzert im Madison Square Garden war ausverkauft. An Thanksgiving trat er mit Céline Dion auf und sang mit ihr The Prayer aus Celine Dions damals aktuellem Album und allein Ave Maria. Später äußerte Dion über Bocelli: „Ich hörte jemanden sagen: Wenn Gott eine Gesangsstimme hätte, dann würde er ähnlich wie Bocelli klingen.“ Durch seine Auftritte stieg Bocellis Popularität in der Neuen Welt. Bocelli selbst schrieb am 5. Oktober 1998 in sein Tagebuch, das auszugsweise in seiner Autobiographie erschien, er fühle sich nunmehr wie ein „Geldesel“. Trotzdem beschreibt er diese Zeit in den Vereinigten Staaten als eine sehr glückliche, da das Publikum ihn wohl sehr schätze.
Noch im selben Jahr wurde ihm die Rolle des Rodolfo in der Oper La Bohème angeboten; Bocelli nahm an. Nach etwa dreieinhalb Jahren bestritt er nun seine zweite Rolle. Als Dirigent wurde Steven Mercurio verpflichtet, der Bocelli bis zu diesem Zeitpunkt nicht persönlich kannte. Die Proben für das Werk dauerten vom 21. Januar bis zum 18. Februar 1999 an, eine Zeit, die für Bocelli sehr erschöpfend war, da er in dieser Zeit an Panikattacken und Schlaflosigkeit litt. Er räumte ein, er habe vorher erst ausgiebig über die Konsequenzen nachgedacht, bevor er bei der Mitarbeit zusagte. Besonders an den Bewegungen musste Bocelli lange arbeiten, da die Rolle die vielfältigsten Gesten und Aktionen verlangte. Er musste mit Mimì, der Hauptdarstellerin, tanzen, ein zerrissenes Manuskript in den Ofen werfen und jemandem eine Zigarre in den Mund stecken. Der Regisseur Lorenzo Mariani sagte, er habe Bocelli seine Aufgabe nicht erleichtern wollen und sei am Ende mit der Leistung des Hauptdarstellers zufrieden gewesen. Besonders seine fehlende Erfahrung machte Bocelli Sorgen. Er wusste, dass er angesichts seiner großen Popularität von den Kritikern stärker beobachtet würde als die anderen Darsteller. Bei den Proben fiel Ana Maria Martinez, die die Mimì spielen sollte, zeitweise aus. Dennoch probte Bocelli seine Szenen weiter und übernahm auch die Arien seiner Mitspielerin wie O mio babbino caro oder Mi chiamano Mimì, was zur allgemeinen Erheiterung der Anwesenden führte. Auch bei Con te partirò übernahm er den weiblichen Teil. Nachdem er mit O babbino caro fertig war, sagte er zum Dirigenten: „Weißt du, das habe ich immer schon mal singen wollen.“
1999 gab er ebenfalls Konzerte in den Vereinigten Staaten. Er sang im Bellagio in Las Vegas, was seine Bekanntheit erneut steigerte. Bei der 56. Verleihung des Golden Globes gewann er mit seinem Duett mit Céline Dion eine dieser Auszeichnungen für die beste Filmmusik. Das Lied wurde ebenfalls für einen Oscar nominiert. Genau einen Monat später, am 24. Februar 1999, erschien er bei der 41. Verleihung der Grammy Awards. Er war in der Kategorie als bester neuer Künstler nominiert, konnte sich jedoch nicht gegen Lauryn Hill durchsetzen.
Am 22. März erschien sein neues Album, das den Namen Sogno trägt. Es verkaufte sich innerhalb weniger Monate vier Millionen Mal. Insgesamt konnte es bis heute zehn Millionen Mal verkauft werden. Die CD beinhaltet das Duett The Prayer mit Céline Dion und wurde nominiert für einen Grammy in der Sparte Best New Artist.
Vom 11. bis zum 24. April führte ihn eine Tournee an die Westküste Nordamerikas von San Diego bis Vancouver, die er mit einem Auftritt vor 18.000 Zuschauern in Los Angeles abschloss. Während er The Prayer sang, stand Elizabeth Taylor an seiner Seite auf der Bühne.
Auf die Einladung des Regisseurs Steven Spielberg sang Bocelli am 15. Mai auf einer Veranstaltung der Demokratischen Partei, bei der auch Bill Clinton anwesend war. Ende des Monats sang er wieder in Europa, zunächst in Portugal und Spanien, wenig später auch in München im Olympiastadion während Michael Jacksons Benefizkonzert zugunsten Hunger leidender Kinder auf der Welt.
Vom 10. bis zum 27. Juli erschien er in einer Gastrolle bei sieben Vorstellungen der Operette Die lustige Witwe in Rom. Er sang in diesem Stück drei Arien, außerdem die Arie La donna è mobile aus Verdis Oper Rigoletto. Er fuhr dabei mit einem Oldtimer auf die Bühne. Erneut erhielt er Standing Ovations für seine Auftritte, die die Aufführung für mehrere Minuten anhalten ließen. Anfangs war es geplant, Bocelli in die Hauptrolle zu versetzen, doch er plagte sich im Sommer mit heftigen Rückenschmerzen, die er in einer Klinik in München behandeln ließ. Da die Ärzte nicht sagen konnten, wann er die Proben aufnehmen könnte, besetzte man die Hauptrolle mit einem anderen Tenor.
Im Herbst war er jedoch wieder genesen und konnte für seine dritte Oper proben, diesmal für die Rolle des Werther in Massenets gleichnamigem Werk. Am 10. September trat er auch in Osteuropa auf: Er sang mit Daniela Dessi und zwei polnischen Sängern im Großen Theater in Łódź. Im folgenden Monat wirkte er bei der Oper Werther im Detroit Opera House und dem Michigan Opera Theater (MOT) mit. Zwar konnte er die Gunst der Kritiker nicht gewinnen, erhielt jedoch heftigen Publikumsbeifall.
Bocelli trat ebenfalls im Rodeo Drive in Hollywood auf und gab weitere Konzerte in Detroit, Cleveland und Chicago. Er war außerdem Gast in der Jay Leno’s Tonight Show. Der damalige Bürgermeister von New York, Rudy Giuliani, verlieh Bocelli den sogenannten Crystal Apple, eine Auszeichnung der Stadt für besondere Persönlichkeiten. Sein siebtes Album, Sacred Arias, erschien im November 1999. Es erreichte schon in kurzer Zeit die Spitze der Classic Billboard Charts und sorgte dafür, dass Bocelli als einziger Vokalist alle drei obersten Platzierungen dieser Chartliste zur selben Zeit vertrat; auf Platz zwei war sein Album Aria, Vaggio Italia belegte den dritten Platz. Sacred Arias zeichnete sich dadurch aus, dass es ausschließlich religiöse Musik enthielt. In diesem Album war die Hymne des „Heiligen Jahres“ 2000 enthalten, die der Vatikan im Oktober ausgewählt hatte.
Unmittelbar nach seiner Rückkehr nach Italien sang er in Florenz, bei einem Treffen der Mitte-links-Staatsoberhäupter. Königin Elisabeth II. lud ihn nach Birmingham ein, wo jedes Jahr die Royal Variety Performance stattfindet. Einen Tag nach seinem Besuch in England, am 30. November, erschien seine Autobiographie La musica del silenzio in Italien.
Vom 12. bis zum 21. Dezember 1999 sang er in einigen europäischen Großstädten unter Lorin Maazel, einige Konzerte wurden vom lokalen Fernsehen ausgestrahlt. Am 11. Dezember besuchte er die Sendung Wetten, dass..? und sechs Tage später die José-Carreras-Gala in Leipzig. Am 31. Dezember beendete er seine Konzerttour, die ihn in dreißig Tagen an vierundzwanzig verschiedene Orte gebracht hatte, mit einem Konzert in New York vor 8000 Menschen.
Bei der 42. Verleihung der Grammy Awards war Bocelli in zwei Kategorien vertreten, unter anderem sollte er einen Preis für sein Duett mit Céline Dion erhalten. Beide trugen das Lied The Prayer bei der Verleihung vor. Seine World Tour 2000 startete am 31. März. Im Mai wurde das Album Sacred Arias von Zuhörern des britischen Rundfunksenders Classic FM zum Album des Jahres gewählt. Bocelli setzte seine Welttour am 12. Mai fort, als er in Japan und Südkorea vier Konzerte gab. Als die Fußballeuropameisterschaft 2000 beendet war, gab er mit Valery Gergiev und Renée Fleming an der Maas bei Rotterdam ein Konzert. Am 6. Juli gab er nahe der Statue of Liberty ein gleichnamiges Konzert; etwa einen Monat später wirkte er in Verdis Messa da Requiem in Rom mit. Am 11. September 2000 veröffentlichte er sein achtes Album, mit dem Namen Verdi. Noch im selben Monat trat er dreimal in Australien auf. Er wurde erneut mit dem ECHO ausgezeichnet, und zwar in der Kategorie Bestseller of the year für sein Album Sacred Arias. Im November wurde seine erste vollständige Opernpartie, La Bohéme, veröffentlicht. Bocelli sang dort den Rodolfo, von dem er behauptet „mit Rodolfo kann ich mich viel besser identifizieren als z. B. mit der Rolle des Macduff in Verdis ‚Macbeth‘“. Im Dezember erhielt er eine weitere Auszeichnung, diesmal in Deutschland den Preis Goldene Europa für klassische Musik.
Im Januar 2001 sang er die Hauptrolle in der Oper L’amico Fritz von Pietro Mascagni im Teatro Filarmonico in Verona. Ebenfalls sang er die Tenorpartie in Verdis Requiem. Am 19. März erschien dieses Werk, von Bocelli interpretiert, als Album. Im Anschluss daran absolvierte Bocelli eine Tournee durch Nordamerika, bei dem ihm Cecilia Gasdia und die Hartford Symphony Orchestra zur Seite standen. Am 17. Juni gab er ein Konzert zur Feier der Wiedereröffnung des Schiefen Turms von Pisa. Im folgenden Monat trat er in Irland auf und gab zwei Konzerte in Dublin. Am 4. Oktober stellte er in Venedig auf einem Konzert sein neues Album, Cieli di Toscana, vor und wurde für bisher etwa 40 Millionen verkaufte Alben weltweit gewürdigt. Im Oktober sang er bei der Eröffnung der Feier zum 200. Geburtstag des sizilianischen Komponisten Vincenzo Bellini. Gegen Ende des Monats war er wieder in New York, anlässlich der Terroranschläge des 11. Septembers und sang am Ground Zero Schuberts Ellens dritter Gesang. Vierzehn Tage nach den Anschlägen trat er bei der Mailänder Modeshow auf und hielt dort ein Plädoyer für den Frieden: Nach den fürchterlichen Angriffen auf die Vereinigten Staaten vor zwei Wochen brauchen wir etwas Schönes in unserem Leben. Im darauffolgenden Monat durfte er den Platinum Europe Award für bereits eine Million verkaufte Exemplare des neuen Albums Cieli di Toscana entgegennehmen. Er wurde ferner mit einem Italian Music Award als Botschafter der italienischen Musik auf der Welt ausgezeichnet. Im Dezember gab er in New York sieben weitere Konzerte mit Ana María Martínez in Anwesenheit des italienischen Staatsoberhauptes und anderer Ehrengäste. Im selben Monat sang er auch im italienischen Senat, was zum ersten Mal durch das italienische Fernsehen ausgestrahlt wurde. Sein Lied Canto della terra wurde als musikalisches Thema für die Fußballweltmeisterschaft im folgenden Jahr ausgesucht.
In Berlin konnte Bocelli sich am 5. Februar 2002 über den Gewinn der Goldenen Kamera in der Kategorie Music & Entertainment freuen. Fast genau einen Monat später wurde er mit zwei World Music Awards als bestverkaufter klassischer Interpret und bestverkaufter italienischer Sänger ausgezeichnet. Fünf Tage später, am 11. März 2002, gab er ein Benefizkonzert im Markusdom in Venedig, wieder unter Leitung von Lorin Maazel. Vier Tage später war er Gast bei der Eröffnung des Walt Disney Studio Park in Marne-la-Vallée. Am 7. Mai erhielt Bocelli mit Toni Renis eine Auszeichnung für das Lied Cuore. Außerdem gewann er am 23. Mai einen BRIT Award für seine „herausragenden Leistungen in der Musik“. Am 27. Mai gab er ein Konzert in Rom, bei dem auch der damalige US-Präsident, George W. Bush und Italiens Ministerpräsident Silvio Berlusconi unter den Gästen waren. Am nächsten Tag beteiligte sich Bocelli beim Konzert Pavarotti & Friends, das in Modena stattfand und der Unterstützung Angolas galt. Im Juni des Jahres war er erneut in den Vereinigten Staaten, kurz darauf übernahm er die Rolle des Lieutenant B.F. Pinkerton in Madama Butterfly, die während des 48. Puccini-Festivals in Torre del Lago in Italien gespielt wurde. Am 14. Oktober präsentierten Bocelli und Maazel das neue Album des Sängers, Sentimento, einem weltweiten Publikum. Weitere öffentliche Präsentationen fanden in Mailand und New York statt, ab dem 4. November war das Album dann im Handel erhältlich. In nur vierzig Tagen wurde es über zwei Millionen Mal verkauft. Am 24. Oktober startete Bocelli seine Tournee, die ebenfalls den Namen Sentimento trug. Er bereiste zahlreiche europäische und nordamerikanische Städte. Unter anderem besuchte er in England Manchester und sang dort vor 13.000 Gästen. Später trat er im Wembley-Stadion in London auf und unterhielt dort 11.000 Menschen.
Im Februar 2003 wurde Madama Butterfly in einem Exklusivkonzert in Monte Carlo aufgeführt, bei dem auch Caroline, Prinzessin von Hannover, anwesend war. Im März fungierte Bocelli erstmals als Produzent, als beim Sanremo-Festival die jungen Sänger Allunati und Jacqueline Ferry für sein neues Label Clacksong sangen. Gegen Ende des Monats März trat Bocelli bei der Sendung Wetten, dass..? auf. Ursprünglich sollte er dort ein Stück aus seinem Album Sentimento zum Besten geben, er entschied sich aufgrund der Ereignisse im Irakkrieg jedoch für das Lied I Believe, da dieses von einer Welt ohne Krieg erzählt, in der Menschen in Frieden und Liebe vereint leben, wie Bocelli seine Entscheidung begründete. Das Lied konnte man im Internet gegen einen geringen Preis erwerben. Dieses Geld solle komplett in eine karitative Einrichtung für irakische Kinder fließen. Bocelli sagte dazu: Da ich selbst Vater bin, ist mein Herz bei den Kindern im Irak. Im Mai wurde Bocellis zweite komplett von ihm interpretierte Oper, Tosca, veröffentlicht. Beim Royal National Institute of Blind People sang Bocelli in Anwesenheit der britischen Königsfamilie. Einen Tag darauf nahm er zwei BRIT Awards entgegen für sein Album Sentimento. Am 24. Mai trat er in einem Benefizkonzert in Pisa auf, bei dem zahlreiche weitere Künstler teilnahmen. Drei Tage darauf trat Bocelli erneut bei einem Konzert Pavarotti & Friends mit seinem Landsmann auf und sang eine Reihe neapolitanischer Lieder. Im Juni setzte er seine Tournee Sentimento in Griechenland und auf Zypern fort. Im September trat Bocelli für die Justizminister und Innenminister der Europäischen Union in Rom im Parco della Musica auf. Danach setzte er seine Tournee, begleitet von einigen Künstlern, fort.
Er gewann den UK National Music Award im Oktober 2003 als "Favourite Specialist Performer". Im November konnte man Bocelli wieder in den Vereinigten Staaten antreffen, wo er einige Konzerte gab, kurz darauf trat er zum ersten Mal in China auf. Ende Dezember sang er Ave Maria auf Pavarottis Hochzeit in Modena.
Im folgenden Jahr trat er viermal in Werther als gleichnamiger Protagonist auf. Im April und Mai gab er mehrere Konzerte in Asien und besuchte Manila, Hongkong und Singapur. Im Mai folgte er der Einladung zum Konzert We are the Future in Rom beim Circus Maximus, das von Quincy Jones initiiert wurde. Am 17. Mai war Bocelli Gast beim Benefizkonzert von Quincy Jones, das in Rom stattfand und bis zu einer Million Besucher gehabt haben soll. Im Juni wurde seine dritte komplette Oper, Il trovatore, eingespielt. Beim 50. Puccini-Festival im Juli war er ebenfalls dabei. Auch bei der musikalischen Gestaltung der Olympischen Spiele 2004 in Athen wirkte er mit.
Im September reiste er für sein Konzert Once in a Lifetime durch Australien und Neuseeland. Auf Neuseeland wurde er musikalisch von der Sopranistin Hayley Westenra begleitet. Im Oktober war er erneut in Asien und gab Konzerte in Peking und Shanghai. Im November sollte Bocelli dann wieder im deutschen Fernsehen erscheinen: Er war als musikalischer Gast bei der Sendung Die Hit-Giganten – Das Weihnachtsspecial geplant, die von Hugo Egon Balder moderiert wurde. Er musste jedoch wegen Krankheit absagen.
Am 11. Dezember wirkte Bocelli beim Konzert anlässlich des Nobelpreises mit und trug das Lied Dell’amore non si sa aus dem Album Andrea vor. Er trat unter anderem mit Joss Stone und Chris Botti auf, mit dem er später für Vivere – The Best of Andrea Bocelli zusammenarbeitete. Das Konzert wurde zu Ehren der frisch gekürten Friedensnobelpreisträgerin Wangari Maathai gegeben. Ende des Jahres trat Bocelli dann, neben Sarah Connor, bei der Galaveranstaltung Ein Herz für Kinder auf und sorgte für die musikalische Gestaltung der Veranstaltung.
Über das ganze Jahr 2005 verteilt gab Bocelli Konzerte in Ungarn, Deutschland, Norwegen, den Vereinigten Staaten, Großbritannien und Italien. Er sang ebenfalls in der Sesamstraße Time to Say Goodnight, eine veränderte Version des Duetts mit Sarah Brightman, als Wiegenlied für Elmo, eine Figur der Sesamstraße. Am 21. März trat er beim Benefizkonzert Music for Asia in Rom auf, das für die Erdbebenopfer am Indischen Ozean aus dem Jahr 2004 gegeben wurde.
Im Juni erschien er in der Deutschen Oper in Berlin. Am 2. Juni leistete er einen Beitrag zum Konzert von Life 8 nahe dem Schloss Versailles. In der zweiten Hälfte des Jahres 2005 reiste er durch die Schweiz, Serbien, Italien, Kroatien, die Vereinigten Staaten, Dubai und zuletzt Skandinavien. Gegen Ende August trat er in Wales beim Feanol Festival auf. Im Dezember sang Bocelli am Lake Las Vegas erstmals zeitgenössische Musik. Dieses Konzert wurde unter dem Namen Under the Desert Sky auf DVD veröffentlicht. Anschließend nahm er an der Royal Christmas Show in den Vereinigten Staaten teil, die ihn durch viele große Städte des Landes führte. In dieser Zeit wurde das Album Werther veröffentlicht. Bocelli trat während des Jahres 2005 auf speziellen Konzerten auf, bei denen die Queen, George W. Bush sowie Papst Benedikt XVI. anwesend waren. Im Oktober trat Bocelli bei einem Konzert in Prag auf, in der Sazka Arena. Er sang während des Konzerts mit der Sopranistin Paola Sanguinetti und wurde vom Tschechischen Symphonie Orchester begleitet.
Am 9. Januar veröffentlichte Universal seine Verkaufszahlen. Es stellte sich heraus, dass für das Jahr 2003 Andrea Bocelli auf dem ersten Platz in der Kategorie Klassik vertreten war, vor Anne-Sophie Mutter und Anna Netrebko.
Am 18. Februar 2006 sang Bocelli im Toyota Center anlässlich des All-Star Weekend der NBA, der US-amerikanischen Profibasketballliga. Später im Februar sang er Because we Believe aus seinem neuen Album Amore anlässlich der Olympischen Winterspiele in Turin und erreichte durch das Fernsehen ein weltweites Publikum. In derselben Stadt begann er auf der Piazza di Castello seine neue weltweite Tournee. Im März wurde er vom italienischen Staatspräsidenten Carlo Azeglio Ciampi für sein weltweites Engagement als Sänger in den Status eines Grande Ufficiale Ordine al Merito della Repubblica Italiana erhoben. Diese Auszeichnung wurde ihm während des Sanremo-Festivals zuteil, als er am 4. März ein Duett mit Christina Aguilera sang.
Vom 31. März bis zum 2. April nahm Bocelli am Maggio Musicale in Florenz teil, wo er Canto di piace und den Tenorpart aus dem Werk Messa di Gloria vortrug. In Neapel wirkte er bei Rossinis Petite Messe solennelle mit.
Im April 2006 arbeitete er kurz für die US-amerikanische Sendung American Idol, wo er die Teilnehmer, die unter dem Motto Greatest Love Song singen sollten, musikalisch unterstützte. Katharine McPhee, eine Teilnehmerin des Wettbewerbes, sang später bei drei Konzerten mit Bocelli. Außerdem trat er in der deutschen Sendung Zimmer frei! von Götz Alsmann auf, die anlässlich des 250. Geburtstages von Wolfgang Amadeus Mozart ausgestrahlt wurde.
Im Juli gab Bocelli sein erstes Konzert im auf seine Initiative hin errichteten Teatro del Silenzio, das in der Nähe seines Geburtsortes Lajatico liegt. Zu Beginn der Fußballweltmeisterschaft 2006 in Deutschland sang er vor einem Milliardenpublikum am Fernsehen mit Gianna Nannini mit Ama, credi e vai die italienische Version des Liedes Because We Believe.
Im Oktober 2006 war Bocelli dann wieder in der Neuen Welt zu hören: Er gab mit der New York Philharmonic vier Konzerte, die nach Berichten der New York Times insgesamt etwa 10.000 Besucher fanden, also ausverkauft waren. Bernhard Holland, Redakteur bei der Zeitung, schrieb, es wäre schöner, Bocelli als Zuschauer denn als Kritiker bewerten zu können. Laut Holland sei es die Pflicht eines Kritikers zu schreiben, Bocelli wäre kein guter Sänger (“The critic’s duty is to report that Mr. Bocelli is not a very good singer”). Sogar beim geringsten Erheben der Stimme, so der Redakteur, sei die Stimme sogar noch dünner und signalisiere das, „was beim Beginn einer Strangulation ertönt“ (“what appears to be the onset of strangulation”).
Im November 2006 verkündete Universal, Andrea Bocelli sei zusammen mit Nelly Furtado, Rihanna und den Pussycat Dolls einer der bestverkaufenden Sänger des Jahres gewesen. Mitte des Monats sang Bocelli bei dem Empfang der Hochzeitsgäste für die Hochzeit von Tom Cruise und Katie Holmes. Er weigerte sich jedoch, während der Feierlichkeiten zu singen, da er als Katholik nicht nach dem Ritus von Scientology singen könne.
Im Juli 2007 sang er mit beim Musical Das Phantom der Oper im Wembley-Stadion in England. Danach kehrte Bocelli zurück in seinen Heimatort Lajatico zum neu erbauten Teatro del Silenzio, wo er am 5. Juli 2007 ein Konzert gab, bei dem auch die Künstler Kenny G, Lang Lang, Laura Pausini, Sarah Brightman, Elisa und Heather Headley auftraten. Im September trat er erstmals in der Avery Fisher Hall in New York auf, wo er vier Konzerte gab. Im darauffolgenden Monat wurde das Album Pagliacci veröffentlicht, die Aufnahme einer Oper, bei der er den Charakter des Canio darstellte. Im November gewann Bocelli erneut zwei Preise bei den World Music Awards, als bester italienischer Sänger und verkaufsträchtigster Klassiksänger weltweit. Ende des Jahres 2007 beendete er seine Tournee mit mehreren Auftritten in Nordamerika und Europa.
Das Duett Con te partirò wurde 2007 im Film Die Eisprinzen als Lied für einen Eislauf benutzt. Der Kickboxer Akiyama Yoshihiro bediente sich ebenfalls dieses Liedes, um sein Kommen in den Ring anzukündigen. Nach dem Tod des Sängers Luciano Pavarotti im selben Jahr ließ es Bocelli sich nicht nehmen, an dessen Beerdigung am 8. September des Jahres in Modena Ave verum corpus von Wolfgang Amadeus Mozart zu singen. Kurz nach der Bekanntgabe des Todes Pavarottis erklärte Bocelli, Pavarotti sei die „letzte wirklich große Figur in unserem Geschäft [gewesen]“. Er selbst habe Pavarotti „geradezu verehrt“.
Im Oktober trat Bocelli beim Filmfestival in Rom auf und sang dabei Arien aus den Opern Il trovatore, Rigoletto und Tosca. Im Dezember sang er mit der italienischen Sängerin Laura Pausini das Lied Vive Ya, eine spanische Version von Vivere, das Bocelli schon 1997 im Duett mit der Sängerin Trovatto gesungen hatte und das auf seinem damaligen Album Romanza erschienen war, bei den Latin Grammy Awards. Das Lied erschien noch 2007 im Album The Best of Andrea Bocelli: Vivere in der englischen Version, die Dare to Live hieß und ebenfalls im Duett mit Pausini gesungen wurde. Das Best-Of-Album von Bocelli verkaufte sich insgesamt drei Millionen Mal.
Im Dezember 2007 trat Bocelli erneut im Madison Square Garden in New York auf und sang dort unter anderem verschiedene Verdi-Arien, sowie Nessun dorma im Gedenken an den kurz vorher verstorbenen Tenor Luciano Pavarotti. Vivien Schweitzer von der New York Times klagte zwar über Bocellis „unausgeglichene Tongebung, abgehackte Phrasierung und unsichere Technik“ (“uneven tone, choppy phrasing and shaky technique”) attestierte Bocelli jedoch, dass es ihm gelungen war, große Begeisterung während des Konzerts bei seinen „anbetenden Fans“ (“adoring fans”) hervorzurufen, die sich schon nach wenigen gesungenen Tönen eingestellt habe.
Am 20. Januar 2008 wurde Bocelli mit dem italienischen Fernsehpreis Telegatto in Platin für die italienische Musik weltweit ausgezeichnet und sang im Rahmen der Feierlichkeit La Voce del Silenzio und Dare to Life. Um sein im Vorjahr herausgebrachtes Album bekannter zu machen, sang er in England bei einem Fernsehauftritt Canto della terra und andere im Album enthaltene Lieder. Bei der 50. Verleihung der Grammy Awards am 10. Februar sang er erneut The Prayer zum Gedenken an Pavarotti. Am folgenden Tag trat er auf bei The Tonight Show with Jay Leno und sang Dare to Life mit Heather Headley, mit der er schon 2007 auf einem Konzert zusammenwirkte.
Im April 2008 reiste Bocelli durch Asien und gab in Tokio, Taichung, Taiwan, Seoul Konzerte, die jeweils mehr als 15.000 Besucher fanden. Er gab Anfang des Monats ein Interview, in dem er einräumte, schon immer Lampenfieber vor Auftritten gehabt zu haben; er habe es selbst heute noch (I’ve always suffered from stage fright). Er ergänzte, die Stille eines Aufnahmestudios sei etwas, das er sehr möge (that the relative calm and tranquillity of the recording studio is something that I really like a lot). In einem anderen Interview, das er im Januar des Jahres gab, betonte er jedoch, das Publikum sei die Feder, der Motor, der einem auch die Motivation gibt, um weiterzumachen. Der Applaus nach einer Aufführung sei ein befreiendes Moment für ihn.
Am 7. Mai sang er in Slowenien vor 8.000 Menschen und sechs Tage später wieder in seinem Heimatland im Teatro delle Muse in Ancona, das ein Benefizkonzert für arme und behinderte Kinder auf der Welt war. Zehn Tage später war er in den Vereinigten Staaten und trug mit Katharina McPhee, der Kandidatin bei American Idol, The Prayer für den kanadischen Produzenten David Foster vor. Später äußerte sich Bocelli lobend über die philippinische Sängerin Charice, von der er ihr erstes Konzert gehört hatte.
Im folgenden Monat sang Bocelli bei einem Konzert in Italien vor mehr als 80.000 Menschen zum Geburtstag der Italienischen Republik in Mailand und spielte später in Rom den Charakter des Don José in der Oper Carmen.
Am 20. Juli gab Bocelli sein insgesamt drittes Konzert im Teatro del Silenzio, bei dem wie im Vorjahr auch andere Musiker auftraten. In diesem Jahr waren es Nicola Piovani, Roberto Bolle, die israelische Sängerin Noa und das junge philippinische Talent Charice. Elf Tage später war Bocelli in Vilnius, wo er mit Tina Arena, einer australischen Sängerin die Stücke Canto della terra und The Prayer unter anderem vor 18.000 Menschen sang.
Am 7. August des Jahres trat er bei einem Benefizkonzert in Bosnien-Herzegowina auf, bei dem er vom Tschechischen Nationalorchester begleitet wurde. Danach führte er seine Tournee weiter fort in Australien, wo er insgesamt fünf Konzerte gab. Seine beiden Söhne begleiteten ihn auf dieser Reise.
Im Zuge des Veneto Festivals am 26. September trat Bocelli ebenfalls auf, diesmal vor einem tausend Menschen zählenden Publikum. Die Wiener Singakademie und ein Orchester unterstützten seinen Auftritt dabei instrumental. Das Konzert fand aus Anlass des 150. Geburtstags Giacomo Puccinis statt.
Anfang Oktober sang Bocelli Un amore così grande, ein Stück seines kurz darauf erschienenen Albums bei der Sendung Wetten, dass...?. Dieses Stück hatte er auf der CD mit seiner Lebensgefährtin Veronica Berti eingesungen. Über die Wahl seiner Lebensgefährtin als Gesangspartnerin äußerte sich Bocelli wie folgt: Ich wollte meiner Tenor-Stimme noch eine Engelsstimme zur Seite stellen, so wie die von Veronica. Zusammen mit ihr ist die Geschichte des Liedes umso mehr eine wahre. Vorher sagte er, in diesem Lied ginge es über eine leidenschaftliche, verzehrende Liebe. Am 10. und 11. Oktober trat Bocelli in der Ruinenstadt Petra auf und sang dort mit Laura Pausini Dare to Live, am 19. Oktober trat er anlässlich der ECHO-Verleihung in Deutschland mit Cecilia Bartoli auf und sang einige Stücke seines neu erschienenen Albums Incanto: ’O surdato ’nnamurato und Non Ti Scordar Di Me. Das Album enthält Lieder, die Bocelli mit seiner Kindheit verbinden, da er sie schon damals kannte und mochte. Bartoli wurde im Folgenden mit dem ECHO für die Beste Sängerin des Jahres ausgezeichnet. Am 24. Oktober trat Bocelli in Neapel auf, wo er aufgrund der Erscheinung des neuen Albums in Italien sang, auch diesmal Stücke seines neuen Albums. Ende des Monats trat Bocelli dann in der Oprah Winfrey Show auf, wo er The Prayer allein sang, wie auch Because, ein Stück aus seinem neuen Album. Sein Album erschien noch am selben Tag und erreichte schon am 13. November mit bis dato 62.000 verkauften Versionen in den Vereinigten Staaten Platz acht der US-amerikanischen Charts. In den Klassikcharts konnte es sogar den ersten Platz einnehmen. Sowohl in den Billboard Charts als auch in Charts der Classical Albums ist es noch im Jahre 2010 vertreten, in beiden auf hoher Position.
Am 21. und 22. November trat Bocelli in einem Solistenquartett auf, um die Petite Messe Solenelle von Rossini vorzutragen. Dazu gehörte Plácido Domingo, der mit Bocelli in Washington D.C. sang. Bocelli sang während dieses Stückes zweimal und trug später mit Domingo ein Duett aus Les pêcheurs de perles vor. Einige Tage später sang Bocelli mit Verónica Villarroel in Mascagnis Cavalleria rusticana in San Antonio, Texas. Am 28. November trat Bocelli dann als Solist in Mexiko auf, wo er zahlreiche Stücke seines neuen Albums sang, allerdings auch spanischsprachige Hitlieder, die er schon vorher gesungen hatte, wie Somos Novios, Besame Mucho, Amapola und Por Ti Volaré, die spanische Version von Con te partiró.
Am 25. März 2009 sollte Bocelli in der Oper Faust mitwirken, allerdings kam es nicht zur Aufführung in Palermo, da die zuständigen Arbeitskräfte streikten. Bocelli wandte sich darum in einem offenen Schreiben an seine Fans und bedankte sich bei all denen, die angereist waren, beruhigte sie jedoch auch, indem er schrieb, er wolle dem Dirigenten Plasson danken, der die Aufführung leiten sollte; die Oper habe nichts zu befürchten, solange Männer wie Plasson für sie arbeiteten. Am 27. März gab Bocelli sein Debüt in der Vereinigten Arabischen Emirate in Abu Dhabi. Anlässlich des Konzerts schrieb Times Out Abu Dhabi, Bocelli wäre mit seinen zarten (tender) fünfzig Jahren schon ein Kassenschlager in der Klassikwelt, wie es Pavarotti geschafft habe. Bocelli sagte in diesem Interview, dass es ohne die Stimme des italienischen Tenors Franco Corelli keinen Bocelli gäbe.
Im April bereiste Bocelli die spanischsprachigen Länder Südamerikas. Allein in Peru folgten mehr als 20 Millionen Menschen seinem Auftritt. Er nutzte dieses Konzert, um sein neues Album auf dem Subkontinent vorzustellen. Als sich Bocelli Ende April in der Dominikanischen Republik befand, erhielt er dort die Auszeichnung Orden al Mérito Duarte, Sánchez y Mella en el Grado de Gran Oficial für seine Mitwirkung für die internationale Kunst und Kultur.
In der Deutschen Oper in Berlin trat Bocelli am 23. Mai auf und präsentierte dort einige Stücke des Komponisten Pietro Mascagni. Zugunsten der Erdbebenopfer in der italienischen Stadt L’Aquila sang Bocelli am 25. Mai ein Konzert im Kolosseum. Tickets wurden nur in begrenztem Maße zum Verkauf angeboten. Aufgrund der hohen Preise der Karten – eine Karte kostete tausend Euro – räumte der Veranstalter ein, er habe ein bisschen Angst wegen des hohen Preises gehabt. Er sang während des Konzertes insgesamt zwölf Arien und eine Reihe neapolitanischer Liebeslieder und wurde von dem italienischen Fernsehsender RAI national ausgestrahlt. Am 27. Mai 2009 sang Bocelli Il Gladiatore von Georg Friedrich Händel als Erkennungslied für die neue Saison der UEFA Champions League, während der Eröffnungsfeierlichkeiten.
Anfang Juli sang Bocelli für die Opfer des Zugunglücks in Viareggio das Ave Verum Corpus von Mozart. Am 17. und 18. Juli sang Bocelli erneut in seinem Konzert im Teatro del Silenzio in Lajatico, bei dem auch zahlreiche andere Künstler wie Plácido Domingo und Katherine Jenkins auftraten. Bocellis Repertoire umfasste Ausschnitte aus Opern, wie La Bohème und Aida über brasilianische bis hin zur tibetanischen Musik.
Im Rahmen der Classic Open in Leipzig vom 7. bis 16. August trat Bocelli am Abend des 15. Augusts unter Andrea Bocelli & Friends auf und wurde dabei musikalisch von anderen Sängern unterstützt.
Bocelli brachte am 20. November 2009 sein neues Album „My Christmas“ heraus, in dem er hauptsächlich traditionelle Weihnachtslieder wie O Holy Night oder White Christmas singt. Einige Titel sind in Zusammenarbeit mit Natalie Cole und Mary J. Blige erstanden. Des Weiteren stimmte Bocelli ein Lied ein, das er mit den Puppen aus der Muppet Show sang. Parallel zum englisch titulierten Album erschien eine leicht abgewandelte Version unter dem Namen Mi Navidad, was für den spanischsprechenden Markt bestimmt ist. Außer einigen Titeln, die auch auf My Christmas vorhanden sind, sind dort auch speziell auf Spanisch gesungene Lieder, wie Santa Claus Llegó a la Ciudad – der spanischen Version von Santa Claus Is Coming to Town – enthalten. Das Album konnte in den Latin Pop Charts mit dem zweiten Platz eine hohe Position einnehmen. Auch das internationale Album konnte sich schon kurz nach seinem Erscheinen in den Vereinigten Staaten in den oberen Chartplätzen einnisten. Schon bis Mitte Dezember verkaufte sich die CD vier Millionen Mal weltweit und ist somit nicht nur das bislang erfolgreichste Album im Bereiche der Klassik, sondern auch das fünftstärkste Album des Jahres 2009.
Nach Abschluss des Verkaufsjahres 2009 konnte Bocelli in den Vereinigten Staaten seine Alben insgesamt 2,7 Millionen Mal verkaufen und steht damit knapp unter Lady Gaga auf dem sechsten Platz der erfolgreichsten Interpreten jenes Jahres.
Am 31. Januar trat Bocelli zusammen mit der US-amerikanischen Sängerin Mary J. Blige auf, um mit ihr im Rahmen der Verleihung der Grammy Awards das Lied Bridge Over Troubled Water von Paul Simon und Art Garfunkel zu singen. Es wurde bekanntgegeben, dass das Lied bei iTunes heruntergeladen werden könne, die Einnahmen dieses Projektes würden alle an das Rote Kreuz weitergegeben werden, um die Erdbebenopfer in Haiti finanziell unterstützen zu können.
Am 28. Februar trat Bocelli anlässlich der jährlichen Los Angeles Italia Film, Fashion and Art Fest auf. Im Rahmen dieser Veranstaltung wurde auch eine Dokumentation über den Sänger mit dem Titel Andrea Bocelli: The Story Behind the Voice aufgeführt.
Am 2. März wurde die Oper Andrea Chénier von Umberto Giordano veröffentlicht, in der Bocelli die Titelrolle übernahm und unter anderem gemeinsam mit Violeta Urmana und Lucio Gallo sang. Noch am selben Tag wurde Andrea Bocelli der 2402. Stern auf dem Walk of Fame in Hollywood zuteil. Der Stern wurde direkt vor dem Roosevelt Hotel installiert.
Anlässlich der am 1. Mai eröffneten Messe Expo China trat Bocelli während der Eröffnungsfeier neben anderen Künstlern auf. Er sang die Arie Nessun Dorma aus der Oper Turandot vor einem aufwändig gestalteten Hintergrund. Auch in den darauffolgenden Tagen blieb Bocelli in Südostasien. So trat er am 4. Mai in Hongkong auf, am 6. Mai besuchte er die Taipei Arena in Taiwan. Begleitet wurde Bocelli dabei von National Symphony Orchestra, das bekannte Stücke wie La donna è mobile spielte. Der Grund für den Vorzug jener Lokalität sei der, dass Bocelli schon 2008 in Taichung gewesen sei und den Ort derart beeindruckend fand, dass er sich einen weiteren Auftritt auf der Insel wünschte, ließ man durch Niu Hsiao Hwa wissen. Bocelli zeigte sich im Rahmen seiner Auftritte in Südostasien begeistert vom Publikum und sagte in einem Interview: „Ich habe viele Länder besucht und ich bin erstaunt, dass so viele Menschen meine Lieder mögen. Es fühlt sich an wie ein Traum.“ (“I have visited many countries and am amazed that so many people love my songs. It feels like a dream.”) Am Abend des 9. Mai gab Bocelli ein Konzert in Palm Valley vor 12.000 Anwesenden. Schon im Vorfeld war die Veranstaltung derart gefragt, dass die Nachfrage an Eintrittskarten nicht gedeckt werden konnte. Vom lokalen Orchester Palm Valley And Shaw Foundation Symphony Stage wurde Bocelli musikalisch begleitet. Ferner traten auch Andrea Griminelli und Delta Goodrem auf. Am 18. Mai erhielt Bocelli den World Music Award in der Kategorie des World’s Best Classical Artist und nahm den Preis auch selbst entgegen.
Anfang Juni wurde ein Video Bocellis veröffentlicht, in dem er sich gegen Abtreibung ausspricht. Auf dem Klavier spielend erzählt er dem Zuhörer die Anekdote, dass seiner Mutter einst geraten wurde, ihren Sohn abzutreiben, da dieser mit einer körperlichen Behinderung auf die Welt kommen würde. Am 9. Juli trat Andrea Bocelli mit Bryan Adams zwei Tage vor Beginn des Finalspiels in Südafrika im Rahmen der Fußball-Weltmeisterschaft 2010 auf. Musikalische Unterstützung erhielt das Duo von der südafrikanischen Sopranistin Pretty Yende. In einem späteren Interview mit der Zeitung Times Live berichtete Bocelli, er habe während seines Aufenthaltes in Südafrika neue Gesangstalente kennengelernt und die Zusammenarbeit mit ihnen genossen. Das Album Carmen: Duetts and Arias wurde am 26. Juli veröffentlicht. Es beinhaltet Ausschnitte aus der gleichnamigen Oper Carmen, unter anderem ist die Arie La fleur que tu m’avais jetée zu finden. Bei der Aufnahme hatte auch unter anderem Bryn Terfel mitgewirkt. Joe Banno von der Washington Post fand wenig positive Worte für das Album, zu Bocelli äußerte er sich, dass seine Stimme schwach klinge und versucht würde, ihn auf ein Niveau von Franco Corelli zu heben.
Gemeinsam mit dem britischen Sänger Ed Sheeran wurde am 15. Dezember 2017 eine Duett-Version von dessen Single Perfect unter dem Titel Perfect Symphony veröffentlicht.
2013 holte er seinen Gesangsabschluss am Conservatorio Giacomo Puccini in La Spezia nach.
Aufgrund einer Erkrankung von Bocellis Mutter in ihrer Schwangerschaft mit ihrem ältesten Sohn rieten ihr die Ärzte, das Kind abzutreiben, sie entschied sich jedoch dagegen.
Eine Anekdote aus Bocellis frühem Leben lautet, dass die Mutter in einem Krankenhaus in Pisa die Passion ihres Sohnes zur Musik entdeckt haben soll. Dieser soll, als im Nebenzimmer Opernmusik gespielt wurde, aufgehört haben zu weinen und sich intensiv auf diese Musik konzentriert haben.
1998 fand Bocelli im People Magazine’s 50 Most Beautiful People Erwähnung. Bocelli traf seine erste Frau, Enrica, beim Singen in einer Bar und heiratete sie am 27. Juni 1992 in der Kirche San Leonardo in seiner Heimatstadt. Andrea Bocelli hat zwei Söhne (Amos, geboren 1995, und Matteo, geboren 1997) mit ihr. Die Ehe wurde 2002 geschieden. Seitdem ist Bocelli mit Veronica Berti liiert. Mit ihr lebt Bocelli heute im Seeort Forte dei Marmi. Andrea und Veronica Berti heirateten am 21. März 2014 in Livorno, Italien.
Am 30. April 2000 starb Bocellis Vater, Sandro Bocelli. Am folgenden Tag hatte Bocelli ein Konzert vor dem Papst. Bocellis Mutter bat ihn, nach dem Konzert auf der Beerdigung zu erscheinen. Diesem Wunsch kam er auch nach.
Am 11. August 2003 wurde ein Stück der Adriaküste nach dem Sänger benannt.
Zwei Jahre später sagte Bocelli in der Berliner Morgenpost, vor Konzerten würde er sich einer strengen Diät unterziehen. „Eine ganze Woche wird dann nur noch geübt, es gibt keinen Wein, keine Sonne, gar nichts.“
2006 initiierte Bocelli den Bau eines Theaters nahe seiner Heimatstadt Lajatico, das er Teatro del Silenzio nannte und lediglich eine Nacht im Jahr für seine Konzerte benutzt. Eine Nacht im Juli ist immer für ein Konzert eingeplant, im Rest des Jahres herrscht dort, wie der Name des Theaters verrät, Stille. Er sang dort bereits viermal zwischen 2006 und 2009; für das Jahr 2010 waren zwei neue Auftritte fest geplant.
Neben seiner Muttersprache Italienisch spricht er fließend Englisch, Französisch, Deutsch und Spanisch.
Nach ihm ist am 28. Dezember 2008 der Asteroid (21891) Andreabocelli benannt worden.
Vivien Schweitzer, die auch einen Artikel zu seinem Konzert im Dezember 2007 in den Vereinigten Staaten verfasste, schreibt, Bocellis Beliebtheit bei seinen Fans sei sehr groß. Sie vermutet als Ursprung dieser Zuneigung seine Liebenswürdigkeit (gentle) und Herzlichkeit (heartfelt), mit der er die Zuschauer für sich einnehme. Aufgrund dieser Zuneigung könne er nichts falsch machen (Mr. Bocelli can do no wrong).
Trotz seiner weltweiten Popularität erhielt Bocelli von der The New York Times sowie The Guardian schlechte Kritiken für „unausgeglichenen Ton und einen Mangel an Technik“ („uneven tone and lack of technique“). „Technisch hat Bocelli Schwierigkeiten mit schnellen Passagen, über die er sich oft eher hinwegrettet als sie wirklich zu artikulieren“, bemerkt Andreas Dorschel. Exemplarisch verweist Dorschel darauf, dass sich Bocelli auf seinem Verdi-Album (2000) um den Triller in Manricos „Ah sì, ben mio“ aus dem dritten Akt von Verdis Il Trovatore drücke. Auch mit Spitzentönen habe Bocelli seine Not. Der finale Kulminationston von „Possente amor“ aus dem zweiten Akt von Rigoletto komme in der Aufnahme auf dem Verdi-Album, so Dorschel, „einem Aufjaulen nahe“.
Anthony Tommasini schrieb 1999 in der New York Times, Bocelli habe zwar eine warme Stimme, allerdings seien seine hohen Töne schwach und auch die Atemtechnik wirke nicht voll ausgebildet, sodass er gezwungen sei, die Töne früher zu beenden, als es in dem jeweiligen Stück vorgesehen ist. Auch im Dezember 2000 konnte Bocelli bei Tommasi für seine Beteiligung an der Oper La Bohème keine positive Kritik ernten. Erneut schrieb Tommasi, dass es Bocelli an Grundlegendem mangele. Seine Stimme sei so aufgenommen worden, dass der qualitative Unterschied zu den anderen Sängern möglichst wenig hörbar werde.
Anne Midgette von der New York Times schrieb, Bocelli habe eine „Dünne in seiner Stimme“ (“a thinness of voice”). Dabei verglich sie Bocelli mit Pavarotti, die beide die Arie Cielo e mar gesungen haben. Bocelli soll das Stück „gequetscht“ (“squeezed”) interpretiert haben, Pavarotti hingegen „klingend“ (“ringing”).
Am 14. Januar 2001 hieß es in einem kleinen Artikel in der New York Times, dass es nach der Kritik von Tommasini eine rege Leserdiskussion gegeben habe, in der sich die Geister über Bocellis Talent gespalten haben sollen. Der Autor des Artikels stellte klar, Bocelli „hat Talent und er hat Mut; er ist gut aussehend und er ist verwundbar; er ist emotional und er hat hohe künstlerische Maßstäbe. Er ist nichts Geringeres als ein Phänomen, das wir lieben und bewundern und für das wir dankbar sind.“ (“He has talent, and he has courage; he is handsome, and he is vulnerable; he is emotional, and he has high artistic standards. He is nothing less than a phenomenon, whom we love and admire and to whom we are grateful.”).
Anne Midgette von The New York Times schrieb kurz nach Herausgabe der Oper Tosca, die Aufnahme von La Bohème habe sich nicht annähernd so gut verkaufen lassen wie seine erfolgreichsten Alben. Bocelli wurde mit diesem Unterschied in einem deutschen Interview konfrontiert. Er offenbarte, dass das, was ihm am meisten bedeutet, die Oper, beim breiten Publikum den wenigsten Anklang finden würde, nahm es jedoch hin.
Im September 2004 äußerte sich Thomas Quasthoff abfällig über Bocelli, indem er dessen Musik als „ärmlich“ bezeichnete. Im Zusammenhang mit Bocellis Musik sagte Quasthoff deutlich: „Davon bekomme ich Pickel.“
Komplett gegenteilig äußerte sich Céline Dion, die sagte, „wenn Gott eine Stimme hätte, würde sie klingen wie Andrea Bocelli“.
Die Zeitung Der Westen schrieb in einer Onlineausgabe, dass Bocelli von Kritikern „mit guten Gründen kritisiert wird“, jedoch könne man es nicht abstreiten, dass er mittlerweile zu einem der populärsten Sänger im Bereich des Crossover geworden sei.
Die Internetseite canada.com schrieb unmittelbar nach dem Tode Pavarottis im September 2007, Bocelli sei ein Hauptfavorit (“key contender”) auf die Nachfolge des Maestros. Bocelli jedoch antwortete darauf, dass Pavarotti „einzigartig“ (“unique”) gewesen sei und eine Nachahmung für ihn aus diesem Grund nicht in Frage käme.
Giorgio de Martino schrieb 2008 auf der Homepage von Andrea Bocelli, er sei eine „Legende für das neue Jahrtausend“ (“legend for the new millennium”).
Spiegel Online kritisierte Bocelli im Juni 2008 enorm. Kai Luehrs-Kaiser schrieb, die klassische Musik profitiere zwar von neuen Stars, allerdings grenzt er aus dieser Riege Bocelli aus, da dieser alle Standards verderbe. Luehrs-Kaiser betrachtet Bocelli als „grässlich“. Sich selbst umschreibt Bocelli jedoch als „einen modernen aber traditionellen Tenor“ (“a modern but old-fashioned tenor”).
Mirko Bott sagte im Oktober 2008, der Erfolg Bocellis lasse sich damit erklären, dass er aufgrund seines körperlichen Gebrechens beim Publikum gut ankomme („der es schafft, beim Weg auf die Bühne nicht in den Orchestergraben zu fallen“).
Udo Badelt schrieb im Mai 2009 im Der Tagesspiegel, der Auftritt von Bocelli in der Berliner Oper am 23. Mai sei enttäuschend gewesen, da seine Stimme „klein, zaghaft und statisch“ geblieben sei. Auch mit den hohen Tönen soll Bocelli Probleme gehabt haben. Baldelt vermutet, dass Bocelli aufgrund seiner Blindheit einen „Mitleidsfaktor“ habe und dass der „Bocelli-Hype“ dadurch vielleicht zu erklären sei. Auch Cathy Jordan von der New York Times spekuliert mit diesem Gedanken, denn sie schreibt, es wäre ihrem Kollegen Tommasini unmöglich zu verstehen, was die vielen Fans Bocellis „bewegt und mitreißt“ (“moves and thrills”). Sie folgert daraus, die Oper sei in dem Moment „verseucht“ (“contaminated”), in dem Bocelli zu singen beginne. Jeder der Bocelli unterstütze, werde für eine „Schädigung“ (“sullying”) seines künstlerischen Rufes sorgen. Jordan hingegen sah, nachdem sie die Aufnahmen von La Bohème gehört hatte, keinen Grund, von einer Verschmutzung zu reden. Bocelli sagte jedoch als man ihn auf seine Blindheit ansprach: „Fast jeder hat ein Handicap, meins ist es blind zu sein.“