Andreas Türck (* 10. Oktober 1968 in Gießen) ist ein deutscher Journalist, Musiker, Musikproduzent, Schauspieler und Web-TV-Produzent sowie Fernsehmoderator. Bekannt wurde er mit einer täglichen Talk-Show in den 1990er Jahren.
Türck wuchs in Wiesbaden als Sohn des Eishockeyspielers Jürgen Türck auf. 1986/87 spielte er in der 2. Handball-Bundesliga bei TuS Eintracht Wiesbaden. 1989 legte er in Frankfurt am Main das Abitur ab, absolvierte 1990 eine Ausbildung zum Industriekaufmann. Von 1992 bis 1995 studierte er Publizistik an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz.
1992 wurde Türck Redaktionsassistent bei der Sendung Hallo, wie geht's? (SWR). Von 1993 bis 1994 moderierte er beim saarländischen Radiosender Radio Salü.
1994 begann er als Moderator beim Hessenrekord des TV-Senders RTL Hessen Live. 1995 wechselte Türck zum ZDF, wo er bis 1996 eine Neuauflage der Sendung Dalli Dalli präsentierte. Er wurde für den Telestar in der Kategorie Beste Nachwuchsmoderation nominiert und moderierte 1996 ein ZDF-Special zur Boygroup Take That. 1997 war Türck bei der ARD Co-Moderator der Sendung Ein Herz für Kinder.
1998 wechselte Türck zu ProSieben und moderierte dort bis 2002 die tägliche Talkshow Andreas Türck. Bald hatte er das Image des Sonnyboys und Mädchenschwarms. ProSieben hob sein Bild als ständigen Blickfang auf die ersten Seite seiner Webpräsenz, produzierte Bildbände und Kalender. Für die Frauenzeitschrift Amica war Türck der „erotischste TV-Mann Deutschlands“. Die Bunte kürte ihn zum „Mr. Charming“: „Seine Fans (90 Prozent weiblich) würden ihn am liebsten heiraten“.
Von 1999 bis 2002 moderierte Türck zusätzlich die wöchentliche Sendung Love Stories. Im Jahr 2000 wurde bekannt, dass er bestrebt war, zukünftig seine von Schwartzkopff TV gefertigte Sendung Andreas Türck selbst zu produzieren. ProSieben kam diesem Wunsch nicht nach. Ab Januar 2004 moderierte Türck zusätzlich die McChartShow, welche in Kooperation mit dem Sponsor McDonald’s entstand.
Türck nutzte seine Popularität auch im Musikgeschäft. 2001 veröffentlichte er bei Polydor die Musik-Single Shining Star, zu der auch ein Video produziert wurde. 2002 folgte die Maxi-CD Don't Say That You Love Me. Ein angekündigtes Album Wishful Thinking blieb jedoch unveröffentlicht.
Am 23. März 2004 beurlaubte ihn ProSieben, als Vorwürfe erhoben wurden, er habe eine Frau vergewaltigt. Zwei Monate später wurde ihm gekündigt. Die McChartShow ziele auf ein jugendliches Publikum, erklärte der Sender. Dies vertrage sich nicht mit den Vorwürfen. Damit war seine Medienkarriere zunächst beendet.
Die Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main erhob im Mai 2004 Anklage gegen Andreas Türck wegen des Vorwurfs der Vergewaltigung. Er wurde am 8. September 2005 freigesprochen, nachdem auch die Staatsanwaltschaft dies wegen erheblicher Zweifel an der Glaubwürdigkeit des angeblichen Opfers beantragt hatte. Ausschlaggebend waren zwei psychologische Gutachten, die zu dem Schluss kamen, dass die Aussage des mutmaßlichen Opfers nicht den tatsächlichen Ereignissen entsprach. Der Fall erhielt hohe mediale Aufmerksamkeit und stellte eine Zäsur in der Karriere Türcks dar, durch die seine Moderatorentätigkeit im Fernsehen über acht Jahre unterbrochen wurde.
Am 20. September 2007 gründete Andreas Türck gemeinsam mit pilot media das Unternehmen pilot Entertainment GmbH, mit dem er Web-TV-Formate entwickelt und produziert. Seit 2014 ist er Teilhaber der pilot Hamburg GmbH & Co.KG.
Im Oktober 2012 wurde der zu ProSiebenSat.1 Media AG gehörende Sender kabel eins ein weiterer Arbeitsplatz von Türck. Er übernahm dort im Dezember 2012 die Präsentation des Wissenschaftsmagazins Abenteuer Leben.
Im Januar 2016 gründete Türck gemeinsam mit Felix Hummel und Klaus Breyer die BuzzBird GmbH, ein Unternehmen zur Automatisierung von Influencer Marketing. Im November 2017 beteiligt sich die ProSiebenSat.1 Media AG mit 42 Prozent an der BuzzBird GmbH, was von Türck wie folgt begründet wird: "Influencer haben einen enormen Impact, es sind die neuen Stars, die jetzt beginnen, ihr Angebot für den Werbemarkt zu entwickeln. BuzzBird trägt hier mittels eines daten-getriebenen Ansatzes wesentlich zur Professionalisierung dieser noch jungen Entwicklungsform von Content Marketing bei."