[[Datei:Anthony_dod_mantle.jpg|thumb|upright|Anthony Dod Mantle (links) bei den Marburger Kameragesprächen 2011]]
'''Anthony Dod Mantle''' (* 1955 in Oxford) ist ein britischer Kameramann.
== Leben ==
Der geborene Halbschotte Dod Mantle ist Sohn eines Wissenschaftlers und einer Malerin und wuchs in Oxford auf. Nachdem er das College beendet hatte, lebte er zunächst in Frankreich. 1979 reiste er nach Dänemark, wo er sein Interesse für die Fotografie entdeckte. Es folgte ein Aufenthalt in Indien. 1980 begann er am ''London College of Printing'' ein M.A.-Studium der Fotografie. 1983 zog er nach Kopenhagen, wo er von 1985 bis 1989 an der Dänischen Filmhochschule studierte. Hier führte er Kamera in Kurzfilmen, Musikvideos und Werbespots.
Sein erster Kinofilm war 1992 die deutsche Produktion ''Die Terroristen''.
1998 war er Kameramann beim ersten Dogma-Film ''Das Fest'' und drehte danach noch 2 weitere Dogmafilme. Mit den Dogma-Erfindern Thomas Vinterberg und Lars von Trier arbeitete er auch weiterhin zusammen (beispielsweise war er ''camera operator'' bei den Tanzsequenzen in ''Dancer in the Dark''.) Ab 2001 arbeitete er mit dem britischen Regisseur Danny Boyle zusammen. 2003 erhielt er für Lars von Triers ''Dogville'' den Europäischen Filmpreis. Für ''Der letzte König von Schottland'' wurde er 2006 mit dem British Independent Film Award ausgezeichnet.
Bereits seine Dogma-Filme ''Das Fest'' und ''julien donkey-boy'' und seine ersten Arbeiten mit Danny Boyle (2 BBC-Filme und ''28 Days Later'') hatte Dod Mantle auf Mini-DV gedreht. Seit ''Dogville'' (2003) arbeitet er verstärkt sowohl mit HD-Technik als auch mit Mischformen aus analoger und digitaler Aufnahme. Gemeinsam mit Christopher Doyle und anderen innovativen DV/HD-Kameraleuten hält er gelegentlich Vorträge in diesem Bereich.
Für den größtenteils mit der flexiblen digitalen Kinokamera SI-2K von P+S Technik / Silicon Imaging gefilmten ''Slumdog Millionaire'' von Danny Boyle gewann Dod Mantle schließlich 2009 den British Academy Film Award und den Oscar für die beste Kameraarbeit. Dabei wurde ein von der Firma Pille Filmgeräteverleih und Stefan Ciupek entwickeltes Rucksacksystem verwendet, welches es ermöglichte, schnell und ohne größere Vorkehrungen in Mumbais Slumviertel Dharavi zu filmen.
2009 erhielt er für ''Slumdog Millionaire'' und Lars von Triers ''Antichrist'' den Europäischen Filmpreis. 2011 wurde er für sein Gesamtwerk mit dem ''11. Marburger Kamerapreis'' ausgezeichnet.