Aphrodite’s Child war eine griechische Progressive-Rock-Band, die von 1968 bis 1972 existierte und mit einigen Songs in den Charts vertreten war (Rain and Tears, End of the World, It's Five o’Clock).
Demis Roussos († 25. Januar 2015) wurde am 15. Juni 1946 in Ägypten als Sohn griechischer Auswanderer geboren und lebte in Alexandria. Nach den Wirren der Sueskrise kehrte die Familie 1958 nach Griechenland zurück. Roussos erlernte das Klavier- und Gitarrespiel. 1963 gründete er seine erste Band „The Idols“.
Vangelis Papathanassiou (* 29. März 1943) gründete gleichfalls 1963 mit Freunden in Griechenland seine erste Band Forminx, durchaus mit Erfolg, denn sie traten auch in griechischen Stadien auf. Vangelis wollte sich jedoch weiterentwickeln und zog, nicht nur aus politischen Gründen (damals herrschte noch eine Militärjunta im Land), 1968 nach Paris um. Dort gründete er mit Demis Roussos (Bass, Gesang), Lucas Sideras (* 5. Dezember 1944, Schlagzeug, Gesang) sowie Silver Koulouris (Gitarre, Perkussion) Aphrodite’s Child. Vangelis spielte Tasteninstrumente, Flöte und Perkussion und die meisten Kompositionen stammten ebenfalls von ihm. Bereits in dieser Phase zeichnete sich sein außergewöhnliches Talent ab, das sich bis über die Jahrtausendwende fortsetzen sollte. Ihre erste Single Rain and Tears (Mai 1968) erreichte in den meisten westlichen Ländern vordere Platzierungen in den Hitparaden und wurde ein großer Erfolg. Ihre erste LP End of the World erschien 1968, dann im Jahr darauf It’s Five o’Clock.
1972 vollzogen sie eine Wende hin zum Progressive Rock und veröffentlichten das Konzeptalbum 666, eine musikalische Interpretation der Offenbarung des Johannes. Vangelis arbeitete bereits seit 1970 an dem Album. Die Gruppe musste laut dem Vertrag mit der Plattenfirma Mercury Records noch eine dritte LP abliefern. Den Verantwortlichen kamen starke Zweifel, ob sich ein so progressives Konzept verkaufen ließe. So forderte man erst eine neue Single und begann nach dem Erscheinen von Spring, Summer, Winter and Fall mit den Aufnahmen zu 666. Das Album erschien dann beim auf progressiven Rock spezialisierten Label Vertigo.
Während Vangelis die Arbeit an diesem Projekt beendete, traten die anderen Gruppenmitglieder live ohne ihn auf. Die Gruppe fiel daraufhin bald auseinander.
Demis Roussos veröffentlichte eine Solo-LP und etablierte sich später, vor allem in Deutschland, als erfolgreicher Schlagersänger.
Interessant ist, dass das Album eine späte „Würdigung“ erfuhr, denn Michael Cretu übernahm aus der Platte einige Stellen und integrierte sie in das 1990 erschienene Album MCMXC a. D. von Enigma.