Bayerisches Staatsorchester

Das Bayerische Staatsorchester ist der Klangkörper der Bayerischen Staatsoper München und eines der ältesten und renommiertesten Orchester weltweit. Es zählt zu den besten deutschen Orchestern und gilt als eines der besten Opernorchester überhaupt. Es ist das einzige Orchester Münchens, das als Opern- und Konzertorchester tätig ist.

Geschichte

Die Wurzeln des Orchesters gehen auf das Jahr 1523 zurück, als Ludwig Senfl Leiter der Münchner Kantorei wurde. Ab 1563 war der von Herzog Albrecht V. berufene Orlando di Lasso Leiter der Münchner Hofmusik und damit der Münchner Hofkapelle deren Hauptaufgabe für fast ein Jahrhundert in der Gestaltung der Kirchenmusik lag.

Ab 1651 fanden in München auch regelmäßig Opernaufführungen statt, zunächst in einer umgebauten Kornhalle, bei denen die Hofkapelle als Opernorchester mitwirkte. 1653 war die erste Opernaufführung im St.-Georgssaal der Münchner Residenz Giovanni Battista Maccionis L'Arpa festante. Kurfürst Max Emanuel berief 1680 Agostino Steffani an seinen Hof und ernannte ihn 1681 zum Kammermusikdirektor, der die Musik für Opern, Ballette, Karnevalscherze und Turniere komponierte; 1686 wurde er Münchner Hofkapellmeister und machte sich bis zu seiner ehrenvollen Entlassung 1688 um zahlreiche Aufführungen von italienischen Opern verdient.

Ab 1737 wirkte Giovanni Porta bis zu seinem Lebensende als Hofkapellmeister am Hof von Kurfürst Karl Albrecht. Nach seinem Tod 1755 übernahm Andrea Bernasconi seine Stelle. 1762 erhielt das Orchester die Bezeichnung Hoforchester – seit der Abschaffung der Monarchie in Bayern 1918 trägt es den heutigen Namen. Ab Mitte der 70er Jahre des 18. Jahrhunderts wurde das Hoforchester zu dem seit damals regelmäßig bestehenden Operndienst herangezogen. 1778 brachte Kurfürst Karl II. Theodor 33 Musiker seiner ehemaligen Mannheimer Hofkapelle nach München mit und erweiterte am 1. Oktober 1778 mit ihnen und 32 ausgewählten Münchner Mitgliedern das Hoforchester. 1784 übernahmen Franz Paul Grua und Georg Joseph Vogler gleichberechtigt den Posten des Hofkapellmeisters.

1811 gründeten elf Musikern des nunmehrigen Bayerischen Königlichen Hoforchesters die Musikalische Akademie.

Noch während der Regierungszeit von König Max I. hatte das Hoforchesters gleichermaßen in der Kirche, bei der Tafel und in der Kammer sowie im Theater aufzuspielen. Unter König Ludwig I. wurde 1836 Franz Lachner als erster Generalmusikdirektor bestellt.

Die Verehrung König Ludwigs II. für Richard Wagner führte zu den Uraufführungen der Opern Tristan und Isolde am 10. Juni 1865 und Die Meistersinger von Nürnberg am 21. Juni 1868, jeweils von Hofkapellmeister Hans von Bülow dirigiert, sowie Das Rheingold am 22. September 1869 und Die Walküre am 26. Juni 1870, beide geleitet von Franz Wüllner.

Von 1872 bis 1896 war Hermann Levi Generalmusikdirektor, dem die bedeutendsten Dirigenten ihrer Zeit folgten: Richard Strauss, Felix Mottl, Bruno Walter, Hans Knappertsbusch, Clemens Krauss, Georg Solti, Rudolf Kempe, Ferenc Fricsay, Joseph Keilberth, Wolfgang Sawallisch, Zubin Mehta, Kent Nagano und seit 1. September 2013 Kirill Petrenko.

Mit vielen international bekannten Dirigenten pflegte das Staatsorchester enge Beziehungen, darunter Zubin Mehta, am engsten aber mit Carlos Kleiber. Seine vergleichsweise häufigen Dirigate zwischen 1968 und 1997 galten vielen Kritikern und Musikliebhabern als Sternstunden.

Aus Anlass des 200-jährigen Bestehens der Musikalischen Akademie, des selbstverwalteten Konzert-Klangkörpers innerhalb des Staatsorchesters, gründete sich 2011 aus seinen Reihen das Kammerorchester des Bayerischen Staatsorchesters.

Quelle: Wikipedia