Die Beastie Boys waren eine der ersten und erfolgreichsten Hip-Hop-Bands und stammen aus New York City. Nach dem Tod des Gründungsmitglieds Adam Yauch im Mai 2012 lösten sich die Beastie Boys auf.
Die Beastie Boys fingen 1979 als Hardcore-Punk-Band unter dem Namen „The Young Aborigines“ an. Die damalige Besetzung bestand aus Michael Diamond (Mike D), Adam Yauch (MCA, † 2012), John Berry († 2016) und Kate Schellenbach. Ihre musikalischen Vorbilder waren Bands wie Black Flag und Bad Brains. 1981 benannten sie sich um. 1982 veröffentlichten sie eine EP mit dem Titel Polly Wog Stew und gaben im Großraum New York einige Konzerte. Im selben Jahr verließ Gitarrist John Berry die Band. Er wurde durch Adam Horovitz (Ad Rock) ersetzt. 1983 hatte die Gruppe wieder die Gelegenheit, ein Album aufzunehmen, doch das Ergebnis war kein Hardcore-Album, sondern die obskure Single Cooky Puss. Sie bestand aus einem Scherz-Telefonanruf mit daruntergelegten Beats und zeigte damit den ersten Schritt in Richtung Hip-Hop an. Kate Schellenbach verließ kurz darauf die Band. Die dadurch entstandene Dreierbesetzung war die bis zum Tod von Adam Yauch bestehende Formation. Kate Schellenbach spielte danach bei Luscious Jackson. Die beiden ersten EPs wurden später unter dem Namen Some old bullshit wiederveröffentlicht.
Die Musiker zeigten danach immer mehr Interesse für Hip-Hop. Die Hinwendung zum Rap, einem Genre, für das sich damals nur recht wenige Weiße interessierten, wird oft mit den Wurzeln der Bandmitglieder im jüdischen Bürgertum von New York erklärt, das traditionell offen für unterschiedliche künstlerische Einflüsse war.
1985 traten die Beastie Boys bei einem Band-Contest im Film Krush Groove an. Im selben Jahr hatten sie als Vorgruppe bei Madonnas „Virgin Tour“ erste Auftritte vor größerem Publikum. Mit der Veröffentlichung ihres von Rick Rubin produzierten Debütalbums Licensed to Ill (1986) und der darauffolgenden Tournee mit der Hip-Hop-Band Run DMC gelang den drei Jungs der große Durchbruch. Das Album enthielt u. a. die Hitsingle Fight For Your Right (To Party); durch den Einsatz von gesampelten E-Gitarren gilt die Musik als ein wichtiger Crossover-Vorläufer. Anschließend emanzipierte sich die Band von Rubin und zog für eine Weile nach Los Angeles. 1989 veröffentlichten die Musiker Paul’s Boutique, ein Hip-Hop-Meilenstein, der vom Magazin Rolling Stone später zu den 500 besten Alben aller Zeiten gezählt wurde. Die Rockmusikeinflüsse traten dabei in den Hintergrund. Beim Publikum stieß die von der Kritik gelobte Platte hingegen zunächst auf geringes Interesse und verkaufte sich schlecht. Auf dem Album Check Your Head (1992) ging die Band daher wieder verstärkt zu ihren Punk-Rock-Wurzeln zurück. Das nächste Album, Ill Communication, brachte 1994 mit Sabotage überraschend wieder einen Welthit hervor, der eine eigenwillige Mischung aus Punk und Hip-Hop darstellte.
Musiker, die oft mit den Beastie Boys zusammenarbeiteten, sind Michael Schwartz alias Mix Master Mike (DJ) – er war bei Hello Nasty (1998) erstmals auf einem offiziellen Album zu hören –, Mark Ramos-Nishita alias Money Mark (Keyboards, Gesang, Carpentry), Wendell Fite alias DJ Hurricane (DJ), Eric Bobo (Percussion), Amery Smith alias AWOL (Drums), Alfredo Ortiz (Percussion) und die Produzenten Mario Caldato Junior alias Mario C, Rick Rubin, John King und Mike Simpson alias The Dust Brothers.
Zwischenzeitlich betrieben die Beastie Boys ein eigenes Label, Grand Royal.
2002 verklagte der amerikanische Jazzflötist James Newton die Beastie Boys: Teile seiner Komposition Choir waren für den Hit Pass the Mic gesampelt worden. Die Klage Newtons vor dem US-Bundesgericht wurde abgewiesen, weil das Label ECM (das als Verlag für seine Aufnahme fungierte) die Rechte ohne Wissen des Flötisten für ein einmaliges Honorar von 1000 Dollar abgetreten hatte.
2004 veröffentlichten sie im Rahmen des Projekts Rip. Sample. Mash. Share. des Wired-Magazins ihr Lied Now Get Busy unter der Creative Commons-Lizenz Noncommercial Sampling+.
Im Jahr 2006 publizierten die Beastie Boys den Konzertfilm Awesome; I Fuckin’ Shot That!
Im Juli 2009 gab Adam Yauch bekannt, an Ohrspeicheldrüsenkrebs erkrankt zu sein. Die für den Herbst 2009 geplante Veröffentlichung des achten Studioalbums der Beastie Boys, Hot Sauce Committee Part 1, musste aufgrund seines Gesundheitszustandes verschoben werden. Entsprechend einer vorherigen Bekanntgabe der Band auf ihrer Website erschien das Album am 3. Mai 2011 unter dem Titel Hot Sauce Committee Part Two. Mit dem Album ist auch ein 30-minütiger Film mit dem Titel Fight for Your Right Revisited erschienen, in dem u. a. Jack Black, Will Ferrell, Elijah Wood, Seth Rogen und Stanley Tucci mitspielten.
Am 14. April 2012 wurden die Beastie Boys in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen. Am 4. Mai 2012 verstarb Adam Yauch an den Folgen seiner Krebserkrankung. Kurz darauf verkündeten Horovitz und Diamond, dass sie nicht mehr unter dem Namen Beastie Boys auftreten und Musik aufnehmen werden. 2013 kündigten sie eine Bandbiografie an, die ursprünglich 2015 erscheinen sollte.
Am 19. Mai 2016 starb das Gründungsmitglied John Berry im Alter von 52 Jahren an Demenz. Im Mai 2018 stellten Adam Horovitz und Michael Diamond die baldige Veröffentlichung der lang angekündigten Bandbiografie mit dem Titel Beastie Boys Book in Aussicht. Das Buch umfasst Fotos, Illustrationen, Kochrezepte, Playlisten und eigene Texte der Beastie Boys und erschien am 30. Oktober 2018. Gastbeiträge stammen von Spike Jonze, Wes Anderson und anderen Zeitzeugen.
Wie genau der Bandname entstand, ist nicht bekannt. Die Behauptung, „beastie“ sei das Akronym für B(oys) E(ntering) A(narchistic) S(tates) T(owards) I(nternal) E(xcellence), entstand erst nachträglich als Backronym. Einer anderen Erklärung zufolge waren die Bandmitglieder Fans der Bad Brains und wählten daher ebenfalls einen Namen mit den Initialen BB. Eine dritte Erklärung ist, dass der Name der Band auf eine Idee John Berrys zurückgeht.
Die Beastie Boys – insbesondere Adam Yauch – engagieren sich seit Jahren für die Rechte der Frauen und mit dem von Yauch gegründeten Milarepa Fund für das International Tibet Independence Movement. Adam Yauch interessierte sich seit 1992 für Buddhismus, seit 1996 war er praktizierender Buddhist.