Paul David Hewson KBE (* 10. Mai 1960 in Dublin, Irland), bekannt als Bono, ist ein irischer Musiker. Er ist Sänger, Songwriter, Gitarrist und Frontmann der Rockband U2.
Paul David Hewson wuchs mit seinen Eltern, Brendan Robert „Bob“ Hewson und Iris (geb. Rankin), sowie seinem um acht Jahre älteren Bruder Norman Robert Hewson in einer Vorstadt der "Northside" von Dublin (Finglas) auf. Der Vater war katholisch, die Mutter anglikanisch.
Seine Schulfreunde nannten ihn Bono Vox (von lateinisch bona vox für „gute Stimme“), in Anlehnung an einen Hörgeräteladen in der Dubliner Innenstadt (BONAVOX). Dieser Spitzname wurde, bald auf Bono gekürzt, zu seinem Künstlernamen.
Als Bono 14 Jahre alt war, starb seine Mutter. Über ihren Tod sagte er später: „Home was no longer home, just a house“ („Daheim war nicht mehr daheim, nur noch ein Haus“). Die Lieder Tomorrow (1981) und Iris (Hold Me Close) (2014) sind ihr gewidmet. 2001 starb Bonos Vater an einem Krebsleiden. Bono widmete ihm die Lieder Sometimes You Can’t Make It on Your Own und One Step Closer, die 2004 auf dem U2-Album How to Dismantle an Atomic Bomb erschienen.
Nachdem er im November 2014 im Central Park einen schweren Fahrradunfall hatte und sich dabei an Händen, Schulter und Ellenbogen verletzte, befürchtet er, nicht wieder Gitarre spielen zu können. Der linke Oberarmknochen war an sechs Stellen gebrochen und wurde mit Metallplatten und 18 Schrauben fixiert.
Bono ist seit August 1982 mit Alison Hewson verheiratet. Das Paar hat zwei Töchter, darunter die Schauspielerin Eve Hewson, und zwei Söhne und lebt in Killiney, einem Vorort südlich von Dublin.
Mit 15 Jahren entdeckte Bono seine Neigung zur Musik und zum Gitarrespielen. Inspiriert wurde er durch die Musik von Bands wie der Patti Smith Group, Thin Lizzy oder den Ramones. 1976 meldet er sich in der Mount Temple School in Dublin auf einen Aushang von Larry Mullen junior, der Musiker suchte, um eine Rockband zu gründen. Aus dieser Band wurde nach mehreren Namenswechseln (von „Feedback“ über „The Hype“) 1978 die Band U2.
Seit 2005 arbeitete er zusammen mit Gitarrist The Edge an der Musik für das Broadway-Musical Spider-Man: Turn Off the Dark, das 2011 Premiere hatte.
Der Rolling Stone listete Bono auf Rang 32 der 100 besten Sänger sowie gemeinsam mit The Edge auf Rang 35 der 100 besten Songwriter aller Zeiten.
Bono nutzt seine Bekanntheit für politische und soziale Zwecke. Seine Hauptanliegen dabei sind die Bekämpfung von AIDS in Afrika und ein Schuldenerlass für Länder der Dritten Welt. Zudem engagierte er sich für die Opfer des Krieges in Bosnien-Herzegowina, so u. a. 1992 mit einer Live-Satelliten-Schaltung während eines Konzertes in London zur eingekesselten bosnischen Hauptstadt Sarajevo. U2 nahm auf seine Anregung hin am Live-Aid-Konzert (zur Bekämpfung der Hungersnot in Äthiopien) im Juli 1985 und an der Conspiracy of Hope-Tour für Amnesty International teil.
Bono war an der Kampagne „Jubilee 2000“ beteiligt, die dafür warb, den Jahrtausendwechsel als Anlass zu nehmen, den ärmsten Ländern Schulden zu erlassen und ihnen damit neue Entwicklungschancen zu ermöglichen. Zusammen mit einigen anderen Aktivisten dieser Kampagne und Bill und Melinda Gates gründete er 2002 die Organisation „Debt, AIDS, Trade in Africa“ (DATA), die sich für Schuldenerlass, Freihandel und die Bekämpfung von AIDS in Afrika einsetzt. Derzeit engagiert sich DATA hauptsächlich innerhalb eines gemeinsamen Zusammenschlusses von mehreren Hilfsorganisationen mit dem Namen „Make Poverty History“.
2005 organisierte Bono zusammen mit Bob Geldof die Wiederauflage von Live Aid unter dem Namen Live 8. Dies war ein weltumspannendes Rockkonzert unter dem Motto „Make Poverty History“, das am 2. Juli 2005 gleichzeitig an zehn Orten der G8-Mitgliedstaaten sowie in Südafrika stattfand. Die Konzerte sollten den Druck auf die führenden Politiker der reichen Staaten verstärken, einen Schuldenerlass für die Dritte-Welt-Länder zu beschließen.
Auf Initiative des US-Finanzministers John W. Snow wurde Bono im März 2005 als neuer Präsident der Weltbank ins Gespräch gebracht. Er sei als Kandidat nicht auszuschließen, erklärte Snow dem US-Sender ABC.
Beim Konzert von Deine Stimme gegen Armut am 7. Juni 2007 in Rostock kam Bono unerwartet auf die Bühne und sang mit Herbert Grönemeyer das Lied Mensch. Bono sang auf Deutsch und zwischendurch auch „Keep your promise“ (deutsch: „Halte dein Versprechen“). Gemeinsam mit Youssou N’Dour, Bob Geldof und Campino sang er zudem den Titel You Never Give Me Your Money.
Bono schrieb das Vorwort des Buches Das Ende der Armut von Jeffrey Sachs.
Viele Kritiker werfen Bono immer wieder vor, sein politisches Engagement sei unglaubwürdig. So äußerte der US-amerikanische Regisseur Joel Schumacher 1989 in einem Interview: „Wenn Bono mir sagt, dass der Himmel blau und das Gras grün ist, dann muss ich mich schon sehr anstrengen, um ihm das zu glauben.“ Der Stil seiner öffentlichen Auftritte an der Seite namhafter Politiker brachte Bono immer wieder die Kritik ein, sich von den politischen und wirtschaftlichen Machthabern zur Imageaufbesserung missbrauchen zu lassen.
Bono wurde auch kritisiert, weil er einen Teil seiner Einnahmen in den Niederlanden versteuert, wo er nur etwa ein Prozent davon an den Fiskus abführen muss, und gleichzeitig die Industriestaaten zur Erhöhung ihrer Entwicklungshilfe auffordert.
Bono besitzt eine Beteiligung von 1,5 % an Facebook, die er 2009 für erst 90 Millionen US $ und etwas später nochmals für weitere 120 Millionen US $ gekauft hatte. Nach dem Börsengang von Facebook wird sein Anteil auf 1,1 Milliarden US $ geschätzt.
Er ist Mitglied des fünfköpfigen Führungsteams des Private-Equity-Fonds Elevation Partners.
Bono wird in den Paradise Papers genannt. Er soll ein verzweigtes Firmengeflecht von Briefkastenfirmen haben. Gegen eine seiner Firmen, die in Litauen ein Einkaufszentrum finanzierte, wurde durch die litauische Steuerbehörde VMI eine Untersuchung eingeleitet. Der Vorwurf lautet: "Die Gewinne des Einkaufszentrums sollen falsch verbucht, Steuern dadurch nicht gezahlt worden sein."
Neben diversen Auszeichnungen als Bandmitglied der Gruppe U2 erhielt Bono für sein politisches und soziales Engagement folgende Anerkennungen:
Charterfolge
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