Boris Gardiner (* 13. Januar 1946 in Kingston) ist ein jamaikanischer Sänger, Songwriter und Bassist. 1986 gelang ihm ein europaweiter Charterfolg mit I Want to Wake Up with You.
Zu Beginn seiner musikalischen Laufbahn spielte Boris Gardiner in der Carl Malcolm Band, bei den Dragonaires, den Aggrovators und den Crystalites. Außerdem arbeitete er Ende der 1960er Jahre für den Reggae-Produzenten Byron Lee. Ende 1969 gab der Jamaikaner sein Solodebüt mit der Instrumentalsingle Elizabethan Reggae, einer Reggae-Version von Ronald Binges Elisabethserenade, die zunächst unter falschem Namen veröffentlicht wurde. Als Interpret war irrtümlicherweise Byron Lee angegeben. Eine Woche später erschien eine geänderte Pressung, diesmal falsch geschrieben, denn anstelle des Nachnamen Gardiner druckte man Gardner. In der sechsten Woche nach Charteintritt in Großbritannien waren alle Fehler beseitigt und der Interpret kam zu seinen Ehren. Der Song kletterte 1970 bis auf Platz 14 der englischen Hitparade.
Obwohl er weiterhin in seiner Heimat erfolgreich war, hatte Gardiner über ein Jahrzehnt lang keine Hits mehr in Großbritannien. In den 1970er Jahren war er Session- und Studio-Bassist im Black Ark Studio von Lee Perry. 1986 nahm er die Pop-Single I Want to Wake Up with You auf, die im August des gleichen Jahres völlig überraschend Nummer eins in England wurde und zwei Monate in den Top 10 stand. Auch in Deutschland, Österreich und der Schweiz gab es für das Lied hohe Chartplatzierungen. Die Folgesingle You’re Everything to Me erreichte Ende 1986 Platz elf im Vereinigten Königreich. Friends and Lovers, das er zusammen mit Gwen Guthrie aufnahm, war ein weiterer, wenn auch kleiner Hit im Jahre 1987.
Später unterzeichnete Gardiner einen Vertrag bei RCA Records. Bis zum Ende der 1990er Jahre gab es immer wieder Songs, die jedoch keine Chartränge mehr erreichten. Die bisher letzte Single ist Melting Pot, die 1998 in die Läden kam. In den 2000er Jahren erschienen noch einige Alben, darunter mehrere Best-of-Kompilationen.