[[Datei:BradPittBAR08.jpg|miniatur|Brad Pitt (2008)]]
'''William Bradley „Brad“ Pitt''' (* 18. Dezember 1963 in Shawnee, Oklahoma) ist ein US-amerikanischer Schauspieler und Filmproduzent.
== Leben und Karriere ==
=== Frühe Jahre und Anfänge der Karriere ===
Brad Pitt wuchs in Springfield, Missouri, auf. Seine Eltern sind Jane Etta-Hillhouse und William Alvin Pitt; sein Vater war Manager eines Fuhrunternehmens. Er hat zwei jüngere Geschwister, Doug und Julie. Brad sang als Kind im Kirchenchor, obwohl niemand seiner Familie, die zum Großteil englischer Abstammung ist, gläubig war. Nach seinem Schulabschluss auf der Kickapoo High School begann er 1982 ein Studium für Journalismus und Werbung an der Columbia Missourian School, wo er Mitglied der Sigma Chi Studentenverbindung war.
1985 brach er, zwei Wochen vor seinem Abschluss, sein Studium ab, obwohl ihm nur noch zwei Kurse fehlten und zog nach Los Angeles, um Schauspieler zu werden. Durch einen Nebenjob als Chauffeur für Stripperinnen kam Brad in Kontakt mit Roy London, einem der damals renommiertesten Schauspiellehrer in Los Angeles, der ihm den Einstieg in die Filmbranche ermöglichte. Er hielt sich zunächst mit kleineren Jobs über Wasser, wie zum Beispiel in einem Werbespot für Levi’s Jeans.
Sein Filmdebüt gab Pitt im Jahr 1987 in ''Hunk''; seine Rolle in der Komödie war jedoch so klein, dass sein Name nicht im Abspann des Films genannt wurde. Ein breiteres Publikum bekam Pitt erstmals in der Fernsehserie ''Dallas'' zu Gesicht, als er in 4 Episoden (1987/88) die Nebenrolle des Randy spielte. 1988 trat Pitt in einer Gastrolle an der Seite von Johnny Depp in 21 Jump Street – Tatort Klassenzimmer auf. Nach und nach ergatterte Pitt auch Rollen in Filmen wie ''Gebot des Schweigens'' und ''The Dark Side of the Sun'' (beide 1988). 1990 erhielt er eine Rolle in der Fernsehserie ''Glory Days".
=== Durchbruch und internationale Filmkarriere ===
Die Aufmerksamkeit der Filmbranche erregte Pitt im Jahr 1991, als er in dem Film ''Thelma & Louise'' den jüngeren Liebhaber von Geena Davis spielte. Danach engagierte Robert Redford ihn für seinen Film ''Aus der Mitte entspringt ein Fluß'' (1992) und im darauffolgenden Thriller ''Kalifornia'' (1993) spielte er einen skrupellosen Serienkiller.
Der internationale Durchbruch als Schauspieler gelang Pitt schließlich an der Seite von Tom Cruise in der Romanverfilmung ''Interview mit einem Vampir'' (1994) und spätestens mit dem Drama ''Legenden der Leidenschaft'' (1994) avancierte er zum Teenie-Idol. Diesem Image versuchte er zu entfliehen, indem er in kontrovers diskutierten Filmen wie etwa ''Sieben'' (1995) einen Polizisten in einem psychisch extrem belastenden Fall, in ''12 Monkeys'' einen Psychopathen (1995) und in ''Fight Club'' (1999) einen faustkampfbegeisterten Seifenhändler verkörperte.
Für die Rolle des Jeffrey Goines in ''12 Monkeys'' erhielt er einen Golden Globe und eine Oscar-Nominierung. Eine weitere Golden-Globe-Nominierung erhielt Pitt im Jahr 2007 für seine Rolle in Alejandro González Iñárritus mehrfach für den Oscar nominiertem Drama ''Babel'' (2006). Für die Titelrolle des Jesse James in Andrew Dominiks Western ''Die Ermordung des Jesse James durch den Feigling Robert Ford'' (2007) wurde Pitt mit der Coppa Volpi, dem Darstellerpreis der 64. Filmfestspiele von Venedig, prämiert.
Ein Jahr darauf erhielt Pitt für die erneute Zusammenarbeit mit David Fincher an der Literaturverfilmung ''Der seltsame Fall des Benjamin Button'' (2008) neben Cate Blanchett eine weitere Golden-Globe- und Oscar-Nominierung, diesmal als bester Hauptdarsteller.
Seit 2004 wirkt Brad Pitt auch hinter den Kulissen als Produzent mit. Er besitzt eine Produktionsfirma namens Plan B Entertainment. Teile der Firma gehören Brad Grey. Bereits im Jahr 2006 sicherte sich Pitt die Filmrechte für das damals erschienene Buch ''World War Z''. Pitt hatte ursprünglich vor, den Film nur zu produzieren. Wie das US-Branchenblatt Variety am 28. Juli 2010 berichtete, wird Pitt nun auch die Hauptrolle in dem Zombiefilm übernehmen. Inszenieren soll den Film Bond-Regisseur Marc Forster.
=== Privatleben ===
[[Datei:Angelina Jolie Brad Pitt Cannes.jpg|miniatur|Pitt und Angelina Jolie bei den Filmfestspielen von Cannes 2007]]
Von 1990 bis 1993 war Brad Pitt mit Juliette Lewis liiert, die er bei den Dreharbeiten zu dem Fernsehfilm ''Zum Sterben viel zu jung'' (1991) kennengelernt hatte und mit der er auch für ''Kalifornia'' vor der Kamera stand.
Während der Arbeit an dem Thriller ''Sieben'' verliebte Pitt sich in seine Filmpartnerin Gwyneth Paltrow, mit der er von 1995 bis 1997 liiert und kurzzeitig auch verlobt war.
1998 wurden Pitt und Jennifer Aniston ein Paar. Sie heirateten am 29. Juli 2000 und während der Ehe mit der ''Friends''-Schauspielerin übernahm Pitt einen Gastauftritt in der Serie, für den er eine Emmy-Nominierung erhielt. Am 7. Januar 2005 gab das Paar seine Trennung bekannt; am 2. Oktober 2005 wurde die Ehe geschieden.
Seit den Dreharbeiten zu ''Mr. und Mrs. Smith'' ist Pitt mit seiner damaligen Filmpartnerin Angelina Jolie liiert. Das Paar hat sechs gemeinsame Kinder: Im Dezember 2005 stellte Brad Pitt einen Adoptionsantrag für Jolies Adoptivkinder Maddox (aus Kambodscha) und Zahara (aus Äthiopien). Im Mai 2006 wurde die erste leibliche Tochter des Paares, Shiloh Nouvel, in Namibia geboren. Im März 2007 adoptierte Jolie – aus Gründen des vietnamesischen Adoptionsrechts zunächst alleine – den Jungen Phan Quang Sang (* 2003) aus einem Waisenhaus in Ho-Chi-Minh-Stadt. Später adoptierte auch Pitt den Jungen, den das Paar in Pax Thien umbenannte. Am 12. Juli 2008 brachte Angelina Jolie in Nizza die Zwillinge Knox Léon und Vivienne Marcheline zur Welt. Alle Kinder tragen offiziell den Nachnamen Jolie-Pitt.
In der Boulevardpresse werden Brad Pitt und Angelina Jolie häufig als „Brangelina“ bezeichnet. Trennungsgerüchte in den Medien kontert das Paar durch gemeinsame Auftritte wie bei den Filmfestspielen in Cannes im Mai 2009.
Im April 2012 gab Pitts Managerin dann bekannt, dass er und Angelina Jolie sich verlobt haben.
=== Sonstiges ===
Pitt hat großes Interesse an Architektur und kam während des Baus seines Hauses in Kontakt mit den Mitgliedern von ''Graft'', die er in der Folge mit dem Entwurf für sein Arbeitsstudio und für ein Ökohotel beauftragte. Über seine Stiftung ''Make It Right'' beauftragte er namhafte Architekturbüros mit Entwürfen für Doppelhäuser zum Wiederaufbau nach den Zerstörungen des Hurrikans Katrina in New Orleans und legte dabei besonderen Wert auf Nachhaltigkeit, Klimaneutralität und Erschwinglichkeit.
Am 31. März/1. April 2007 gab Pitt bekannt, dass er nach dem Abschluss seiner vier noch geplanten Projekte seine Karriere als Schauspieler beenden wolle und ''Dallas Buyer’s Club'', geplant von Regisseur Marc Forster, sein letzter Film werden solle. Danach wolle er sich vermehrt seiner Frau Angelina Jolie, seinen Kindern und humanitären Projekten widmen. Inzwischen ist Pitt jedoch bereits an zwei weiteren Filmprojekten beteiligt gewesen.
Ende Oktober 2007 wurde bekannt, dass Pitt und seine Lebensgefährtin Angelina Jolie eine Serie für den amerikanischen Fernsehsender HBO planen, in der sie darüber berichten, wie Mitarbeiter internationaler Hilfsorganisationen ihr eigenes Leben gefährden, um das anderer Menschen zu retten. Bisher stehen weder der Name der Serie noch der Drehbeginn fest, allerdings soll Drehbuchautor Scott Burns das Drehbuch für die Pilotsendung schreiben, und Pitt und Jolie wollen auch als Produzenten fungieren.
Laut der britischen Zeitung ''The Guardian'' gehört Pitt zu den fünf einflussreichsten Personen in Hollywood. Die ersten vier Plätze belegen James Cameron, Steven Spielberg, Leonardo DiCaprio und John Lasseter. Seine Lebensgefährtin Angelina Jolie steht auf Platz 18.
Die Volksrepublik China erteilte Pitt für seine Mitwirkung als Hauptdarsteller in dem Film ''Sieben Jahre in Tibet'' ein lebenslanges Einreiseverbot.
Pitt war zeitweise Veganer. Außerdem bezeichnet er sich als Agnostiker und Atheist.
Er wurde in den Jahren 1995 und 2000 vom US-amerikanischen ''People'' Magazin zum Sexiest Man Alive gewählt.
== Auszeichnungen ==
[[Datei:Brad Pitt Cannes 2012.jpg|miniatur|Pitt bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes 2012]]
'''Oscar'''
* 1996: Nominierung als bester Nebendarsteller für ''12 Monkeys''
* 2009: Nominierung als bester Hauptdarsteller für ''Der seltsame Fall des Benjamin Button''
* 2012: Nominierung als bester Hauptdarsteller für ''Die Kunst zu gewinnen – Moneyball''
'''Bravo Otto'''
* 1995: Bravo Otto in Gold als bester männlicher Filmstar
* 1996: Bravo Otto in Silber als bester männlicher Filmstar
* 1997: Bravo Otto in Bronze als bester männlicher Filmstar
* 2000: Bravo Otto in Bronze als bester männlicher Filmstar
* 2004: Bravo Otto in Gold als bester männlicher Kinostar
* 2005: Bravo Otto in Silber als bester männlicher Kinostar
'''British Academy Film Award'''
* 2007: Nominierung für den besten Film für ''Departed – Unter Feinden''
gemeinsam mit Brad Grey und Graham King
* 2009: Nominierung als bester Hauptdarsteller für ''Der seltsame Fall des Benjamin Button''
* 2009: Nominierung als bester Nebendarsteller für ''Burn After Reading – Wer verbrennt sich hier die Finger?''
'''Emmy Award'''
* 2002: Nominierung als bester Gastdarsteller in einer Comedy-Fernsehserie für ''Friends''
'''Golden Globe Award'''
* 1995: Nominierung als bester Hauptdarsteller in einem Drama für ''Legenden der Leidenschaft''
* 1996: Auszeichnung als bester Nebendarsteller für ''12 Monkeys''
* 2007: Nominierung als bester Nebendarsteller für ''Babel''
* 2009: Nominierung als bester Hauptdarsteller in einem Drama für ''Der seltsame Fall des Benjamin Button''
* 2012: Nominierung als bester Hauptdarsteller in einem Drama für ''Moneyball - Die Kunst zu gewinnen''
'''Gotham Award'''
* 2006: Auszeichnung als bestes Schauspielensemble für ''Babel''
zusammen mit u. a. Cate Blanchett, Adriana Barraza und Gael García Bernal
'''Independent Spirit Award'''
* 2008: Nominierung für den besten Film für ''Ein mutiger Weg''
'''Internationale Filmfestspiele von Venedig'''
* 2007: Auszeichnung mit dem Coppa Volpi als Darsteller für ''Die Ermordung des Jesse James durch den Feigling Robert Ford''
'''MTV Movie Award'''
* 1995: Auszeichnung als bester männlicher Schauspieler für ''Interview mit einem Vampir''
* 1995: Auszeichnung als begehrenswertester Schauspieler für ''Interview mit einem Vampir''
* 1995: Nominierung als bestes Leinwand-Duo
gemeinsam mit Tom Cruise
* 1996: Auszeichnung als begehrenswertester Schauspieler für ''Sieben''
* 1996: Nominierung als bestes Leinwand-Duo
gemeinsam mit Morgan Freeman
* 2006: Auszeichnung für die beste Kampfszene für ''Mr. & Mrs. Smith''
gemeinsam mit Angelina Jolie
* 2006: Nominierung für den besten Leinwand-Kuss für ''Mr. & Mrs. Smith''
gemeinsam mit Angelina Jolie
'''New York Film Critics Circle Award'''
* 2011: Bester Hauptdarsteller für ''Die Kunst zu gewinnen – Moneyball'' und ''The Tree of Life''
'''People’s Choice Award'''
* 2005: Auszeichnung als beliebtester Hauptdarsteller
* 2006: Auszeichnung als beliebtester Hauptdarsteller
* 2006: Nominierung als beliebtester Action Star
gemeinsam mit Angelina Jolie
* 2007: Nominierung als beliebtester Hauptdarsteller
* 2008: Auszeichnung als beliebtestes Schauspielerpaar für ''Ocean’s 13''
gemeinsam mit George Clooney
* 2009: Auszeichnung als beliebtester Hauptdarsteller
* 2010: Nominierung als beliebtester Filmschauspieler
'''Satellite Award'''
* 2001: Nominierung als bester Nebendarsteller in einer Komödie oder einem Musical für ''Snatch – Schweine und Diamanten''
* 2006: Nominierung als bester Nebendarsteller für ''Babel''
'''Saturn Award'''
* 1995: Auszeichnung als bester Nebendarsteller für ''12 Monkeys''
'''Screen Actors Guild Award'''
* 2007: Nominierung als bestes Schauspielensemble für ''Babel''
gemeinsam mit u. a. Cate Blanchett, Adriana Barraza und Gael García Bernal
* 2009: Nominierung als bester Hauptdarsteller für ''Der seltsame Fall des Benjamin Button''
* 2009: Nominierung als bestes Schauspielensemble für ''Der seltsame Fall des Benjamin Button''
gemeinsam mit u. a. Cate Blanchett, Taraji P. Henson, Julia Ormond und Jason Flemyng
* 2010: Auszeichnung als bestes Schauspielensemble für ''Inglourious Basterds''
gemeinsam mit u. a. Daniel Brühl, August Diehl, Til Schweiger, Diane Kruger und Christoph Waltz
'''Teen Choice Award'''
* 2004: Auszeichnung als bester Schauspieler in einem Drama/ Action- oder Abenteuerfilm für ''Troja''
* 2005: Auszeichnung für das beste Poltern für ''Mr. & Mrs. Smith''
gemeinsam mit Angelina Jolie
'''Weitere Preise'''
* 1995: Auszeichnung mit dem Bronze Wrangler bei den Western Heritage Awards für ''Legenden der Leidenschaft''
* 1996: Auszeichnung mit dem Universe Reader’s Choice Award als bester Nebendarsteller für ''12 Monkeys''
* 1997: Auszeichnung mit dem Blockbuster Entertainment Award als bester Nebendarsteller für ''12 Monkeys''
* 1998: Auszeichnung mit dem Rembrandt Award als bester Schauspieler für ''Sieben Jahre in Tibet''
* 2007: Auszeichnung mit dem Volpi Cup als bester Schauspieler beim Venice Film Festival für ''Die Ermordung des Jesse James durch den Feigling Robert Ford''
'''Negativpreise'''
* 1995: Auszeichnung mit der Goldenen Himbeere als schlechtestes Leinwandpaar für ''Interview mit einem Vampir'' mit Tom Cruise zusammen mit Sylvester Stallone und Sharon Stone - ''The Specialist''
== Synchronsprecher ==
Pitts deutsche Synchronsprecher waren Martin Keßler, Benno Fürmann, Timmo Niesner, Axel Malzacher, Bernd Vollbrecht, Bernd Schramm, David Nathan, Michael Deffert, Christian Stark, Tobias Lelle und Frank Schröder.
Tobias Meister ist der bekannteste und meistgebuchteste Pitt-Synchronisator.