Buddy Guy (* 30. Juli 1936 in Lettsworth, Louisiana) ist ein US-amerikanischer Bluesmusiker und mehrfacher Grammy-Preisträger.

Leben und Karriere

Guy begann im Alter von 13 Jahren Gitarre zu spielen. Er brachte sich das Spielen anhand einer Aufnahme von John Lee Hooker selber bei. Bald darauf trat er mit verschiedenen Bands in der Umgebung der Stadt Baton Rouge auf. Nach kurzer Zeit hatte er sich ein größeres Repertoire zugelegt, war allerdings zu schüchtern, es jemandem vorzuspielen. Nachdem ihn ein Freund von der High School hatte spielen hören, überredete dieser ihn, einen Schoolboy-Whiskey zu trinken. In angetrunkenem Zustand spielte er in einem Club vor und bekam einen Vertrag.

1957 zog er nach Chicago. Dort trat er in diversen Clubs auf, unter anderem im 708 Club und im Blue Flame Club, wo er sich im Wettstreit gegen Otis Rush, Magic Sam und Junior Wells durchsetzte. Zunächst spielte er unter der Aufsicht von Willie Dixon ein paar Stücke bei einer kleinen Plattenfirma ein und wechselte 1960 zu Chess Records. Dort nahm er unter anderem die Stücke First Time I Met the Blues, Broken Hearted Blues und Ten Years Ago auf.

Den Durchbruch schaffte er 1964 mit dem Album Folk Festival of the Blues. Auf dieser Platte ist er mit Musikern wie Muddy Waters und Howlin’ Wolf zu hören. Richtungsweisend war die Aufnahme Don’t Know Which Way to Go. Ein Jahr später trat er in Großbritannien beim American Folk Blues Festival auf.

1967 verließ Guy Chess Records. Er nahm danach die beiden Alben A Man and the Blues und Hold That Plane auf. Gegen Ende der 1960er-Jahre entstand in Zusammenarbeit mit Junior Wells und Junior Mance das Album Buddy and the Juniors. Auf diesem Album zeichnete sich der Stil ab, den Buddy Guy und Junior Wells in den kommenden Jahren spielten. In den 1970er-Jahren spielten die beiden noch einige Alben ein und trennten sich am Ende des Jahrzehnts in Freundschaft. Buddy Guy hat in Chicago seinen eigenen Club, in dem er immer noch auftritt (Buddy Guy’s Legends, S. Wabash, Chicago, Il 60605). Er ist Vater der Rapperin Shawnna.

Am 14. April 2007 entdeckte Buddy Guy bei einem Konzert in New Bedford, Massachusetts den damals achtjährigen Quinn Sullivan. Er entschied, das Talent zu fördern. Es folgten gemeinsame Konzerttouren, die im Crossroads Guitar Festival 2013 von Eric Clapton und dem Jazzfestival von Montreux gipfelten. Auf seinem Grammy-nominierten Album Skin Deep ließ er Quinn den Solopart in Who's Gonna Fill Those Shoes spielen.

Guy wurde 1985 in die Blues Hall of Fame und 2005 in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen. Im Jahr 1990 erschien ein ihm gewidmetes E-Gitarren-Sondermodell, die Buddy Guy Fender Stratocaster. Der Rolling Stone listete Guy 2011 auf Rang 23 der 100 besten Gitarristen aller Zeiten. In einer Liste aus dem Jahr 2003 hatte er Rang 30 belegt.

Auszeichnungen

  • Grammy Awards: 1991, 1993, 1994, 1995, 1996, 2011, 2016, 2018
  • W. C. Handy Blues Awards: 1982, 1990:2, 1991:2, 1992:5, 1993:4, 1995:3, 2009:3; 2011:5
  • Billboard Century Awards: 1993
  • Living Blues Award: 1994:4, 1995:3, 2002:2, 2006:2; 2010:2
  • Monterey Bay Blues Festival Award: 2007
  • Kennedy-Preis 2012
  • Grammy Lifetime Achievement Award 2015
  • British Blues Award 2016 als „Overseas Artis of the Year“

Sonstiges

Buddy Guy trat als Gastmusiker in dem 2008 veröffentlichten Rolling-Stones-Konzertfilm Shine a Light von Martin Scorsese auf.

Im Februar 2012 trat er zusammen mit Mick Jagger, B.B. King und anderen Musikern im Weißen Haus auf.

Quelle: Wikipedia