Carla Bruni (* 23. Dezember 1967 als Carla Gilberta Bruni Tedeschi in Turin), seit ihrer Heirat Carla Gilberta Bruni Sarkozy, ist eine Musikerin und ein ehemaliges Model. Die gebürtige Italienerin nahm 2008 die französische Staatsbürgerschaft an. Seit dem 2. Februar 2008 ist sie mit Nicolas Sarkozy, dem damaligen französischen Staatspräsidenten, verheiratet.
Bekannt wurde Bruni zunächst als eines der bestbezahlten Models der 1990er Jahre. Nach dem Ende ihrer Modelkarriere stieg sie ins Musikgeschäft ein und veröffentlichte 2002 das Album Quelqu’un m’a dit, das insbesondere in Frankreich und der Schweiz großen Erfolg hatte. Charakteristisch ist ihre sehr leise, etwas rauchig und teilweise auch brüchig klingende Stimme.
Carla Bruni Tedeschi wurde als Tochter der Schauspielerin und Konzertpianistin Marisa Borini und des italienischen Großindustriellen Alberto Bruni Tedeschi geboren. In einem Interview mit Vanity Fair räumte sie jedoch ein, dass ihr leiblicher Vater der damals 19-jährige Sohn des Liebhabers ihrer Mutter (Giorgio Remmert) und heutige brasilianische Unternehmer Maurizio Remmert sei. Ab dem fünften Lebensjahr wuchs sie in Frankreich auf, wohin ihre Familie (offiziell aus Angst vor der Untergrundorganisation Rote Brigaden) geflohen war. Als eigentlicher Grund gelten die damaligen Schwierigkeiten im familieneigenen Unternehmen (des Reifenherstellers CEAT), das später an den Pirelli-Konzern verkauft wurde. Später besuchte sie das Mädchenpensionat Château Mont-Choisi in Lausanne (Schweiz). Ihr Bruder war der Fotograf Virginio Bruni Tedeschi (1960–2006), der an AIDS starb. Ihre Schwester ist die Schauspielerin Valeria Bruni Tedeschi (* 1964).
Mit 19 Jahren brach sie ihr Studium der Kunst und Architektur ab, um als Model zu arbeiten. Zunächst zierte sie Cover von Modemagazinen und arbeitete für Auftraggeber wie L’Oréal und Christian Dior. Zwischen 1995 und 1997 war sie unter anderem für Valentino, Yves Saint Laurent und John Galliano auf dem Laufsteg. Bruni gehörte mit einem Jahresgehalt von bis zu 7,5 Millionen Dollar zu den bestbezahlten Fotomodellen. In dieser Zeit spielte sie auch in mehreren Filmen mit, darunter 1995 in Catwalk und 1997 in Paparazzi. 1998 verabschiedete sich Bruni aus der Welt der Mode.
Ab 2000 widmete sie sich dem Chanson. Den ersten Erfolg im Popmusik-Business feierte sie mit dem französischen Sänger Julien Clerc, für den sie die Texte von sechs Liedern für dessen Album Si j’étais elle schrieb. Das Album landete auf Platz 1 der französischen Charts.
Bruni überraschte 2002 mit ihrem Debütalbum Quelqu’un m’a dit, das sie selbst komponiert, getextet und gesungen hatte; zudem spielte sie bei einigen Stücken Gitarre. Das Album verkaufte sich innerhalb kürzester Zeit mehr als eine Million Mal und machte Bruni europaweit bekannt. In Frankreich landete es auf Platz 1, in Deutschland nach kurzer Zeit in den Top 20.
Für das Album Longtemps ihres musikalischen Weggefährten Louis Bertignac (Produzent von Quelqu’un m’a dit und ehemaliges Mitglied der Gruppe Téléphone) schrieb sie 2005 die Texte zu zehn Titeln, einen davon in Zusammenarbeit mit Marine Delterme. Auch ihr früherer Lebensgefährte Raphaël Enthoven, dem auf ihrem Album Quelqu’un m’a dit das Lied „Raphaël“ gewidmet war, steuerte einen Text für Bertignac bei.
Bruni sang 2006 im Duett mit Aldo Romano auf dessen Album Chante. Ferner ist sie auf dem Album Oceana des deutschen Jazz-Trompeters Till Brönner zu hören. Ihr Lied „Le plus beau du quartier“ lief 2006 in der H&M-Werbung.
Brunis zweites eigenes Album No Promises erschien am 12. Januar 2007. Es enthält im Gegensatz zum Vorgängeralbum ausschließlich vertonte englische Lyrik von William Butler Yeats, Wystan Hugh Auden, Emily Dickinson, Christina Rossetti, Walter de la Mare und Dorothy Parker.
Ihr drittes Album Comme si de rien n’était, das in Deutschland am 11. Juli 2008 veröffentlicht wurde, sorgte bereits im Vorfeld für Aufregung; denn die Sängerin vergleicht in dem Stück „Tu es ma came“ („Du bist meine Droge“) ihren Liebhaber mit kolumbianischem Kokain. Der kolumbianische Botschafter berief deswegen eigens eine Pressekonferenz ein, da er einen Imageschaden für sein Land befürchtete.
Kurz vor Weihnachten 2007 berichteten mehrere Medien, der französische Präsident Nicolas Sarkozy sei mit Bruni liiert. Sarkozy und das Ex-Fotomodell hätten sich bei einem Ausflug in den Vergnügungspark Disneyland von mehreren Fotografen begleiten lassen. Der Sender „France Info“ berichtete, damit hätten sie ihre Beziehung öffentlich machen wollen. Andere Journalisten meinten, das Ganze sei eine ausgeklügelte PR-Aktion, eine „offensive Inszenierung“. Weihnachten 2007 flog sie mit Sarkozy nach Luxor in den Urlaub. Die Umstände des Fluges und der Aufenthalt in Ägypten waren umstritten. Ein ägyptischer Parlamentsabgeordneter warf seiner Regierung vor, durch den offiziellen Empfang des unverheirateten Paares ein schlechtes moralisches Beispiel zu geben und die „offizielle Prostitution durch Staatsoberhäupter zu akzeptieren“.
Nach Ägypten war Saudi-Arabien das Reiseziel Sarkozys, ein saudischer Diplomat sagte dazu: „Sarkozy soll seine Herzensdame aus religiösen Gründen zu Hause lassen“. Intime Beziehungen zwischen nicht verheirateten Personen sind in Saudi-Arabien verboten. Bruni wurde daraufhin von der saudischen Regierung offiziell ausgeladen und kam nicht mit. Ein französischer Regierungssprecher teilte mit, dass das Mitreisen von Bruni ohnehin nicht vorgesehen war.
Nachdem Bruni Anfang Januar 2008 Sarkozy auf einen Besuch bei Jordaniens König Abdullah II. begleitet hatte, teilte der französische Präsident mit, dass er zur offiziellen Einladung zum Nationalfeiertag Indiens am 26. Januar mit Bruni anreise. Laut indischen Presseberichten sorgte diese Ankündigung für Verwirrung, da das Protokoll den Umgang mit nicht verheirateten Begleiterinnen von Staatsbesuchern nicht vorsehe.
Am 2. Februar 2008 heirateten Bruni und Sarkozy im Élysée-Palast. Bruni hat den Sohn Aurélien (* 2001) aus der Beziehung mit Enthoven. Am 19. Oktober 2011 brachte Carla Bruni-Sarkozy ein Mädchen namens Giulia zur Welt.