Carolin Kebekus (* 9. Mai 1980 in Bergisch Gladbach) ist eine deutsche Komikerin, Sängerin, Synchronsprecherin und Schauspielerin.
Carolin Kebekus wuchs als Tochter einer Sozialpädagogin und eines Bankkaufmanns in Köln-Ostheim auf. Ihr jüngerer Bruder David ist ebenfalls Komiker. 1999 kam sie als Praktikantin zu den Freitag Nacht News, deren Mitproduzent Hugo Egon Balder sie dazu brachte, Schauspielunterricht zu nehmen. 2002 absolvierte Kebekus ein Praktikum bei 1 Live.
Ihre Parodien des Tokio-Hotel-Sängers Bill Kaulitz in den Freitag Nacht News brachten Kebekus den Durchbruch im Fernsehen und führten im April 2006 zu Beschimpfungen und Drohungen durch Fans der Gruppe. Von September 2006 bis zur Absetzung der Sendung im Dezember 2006 gehörte Kebekus zum Moderatoren-Team der Freitag Nacht News um Ingo Appelt.
2007 spielte Kebekus in der RTL-Sitcom Kinder, Kinder mit. Sie beteiligte sich an Diskussionen in der Comedy-Talkshow u. A. w. g. – um Antwort wird gebeten bei Comedy Central und hatte mehrere Gastauftritte (beispielsweise als Jennifer-Lopez-Parodistin) in den Sendungen Freitag Nacht News, RTL Comedy Nacht, Was guckst du?!, Quatsch Comedy Club und Fritz & Hermann. Bei der Improcomedysendung Frei Schnauze gehörte sie zur wiederkehrenden Besetzung. 2008 wirkte sie in der RTL-Sketchcomedyserie WunderBar mit. 2009 lief auf ProSieben die Comedyshow Die Hochzeitscrasher, in der Kebekus neben Max Giermann und Hanno Friedrich Hochzeitsgästen Streiche spielte. Seit 2009 ist sie regelmäßig in Sketchen des Formats Broken Comedy zu sehen und steht seit der zweiten Staffel außerdem als Moderatorin der Sendung auf der Bühne.
2007 spielte Kebekus in dem Film Vollidiot eine Nebenrolle. Sie singt in der Band „De Imis“ sowie zusammen mit Rüdiger Brans beim Comedy-Duo „2ZimmerKücheDieleBad“. 2010 trat sie beim 19. Arosa Humor-Festival zusammen mit dem Schweizer Kabarettisten Rolf Schmid auf. 2011 veröffentlichte sie ihr Debütalbum Ghetto Kabarett. Im selben Jahr war sie Mitglied der Neuauflage der Wochenshow. Seitdem ist sie mit ihrem ersten Bühnenprogramm Pussy Terror auf Tour. Es wurde Anfang 2014 bei RTL ausgestrahlt. 2012 spielte sie in dem Kinofilm Hanni & Nanni 2 die Rolle der Lehrerin Frau Goethe.
Seit 2013 ist Kebekus Ensemblemitglied der wöchentlichen Nachrichtensatire heute-show. Am 2. Juni 2013 trat sie in der WDR-Sendung Zimmer frei! auf. Am 5. Juni 2013 wurde bei Einsfestival ihre erste vom WDR produzierte Sendung Kebekus! gezeigt, die wegen einer nicht ausgestrahlten Kirchensatire im Vorfeld zu Kontroversen geführt hatte, weshalb Kebekus die Zusammenarbeit mit dem Sender beendete.
2014 und 2015 führte Kebekus als Nachfolgerin von Dieter Nuhr durch die Preisverleihung des Deutschen Comedypreises. Seit dem 21. März 2015 ist sie im WDR mit Pussy Terror TV zu sehen. Am 12. Februar 2017 war sie Mitglied der 16. Bundesversammlung zur Wahl des Bundespräsidenten als eine der Vertreterinnen des Landtags von Nordrhein-Westfalen für die Partei Bündnis 90/Die Grünen. Im Februar 2017 spielte Kebekus ihre erste Hauptrolle im Kinofilm Schatz, nimm du sie!, einem Remake der französischen Filmkomödie Mama gegen Papa – Wer hier verliert, gewinnt.
Kebekus nutzt ihre Stimme für politische Anliegen, wie der Geschlechterungleichheit und gegen politisch rechte Positionen. Sie bezeichnet sich als Feministin und behandelt feministische Themen in ihrer Show PussyTerror TV und bei Gastauftritten in Die Anstalt und weiteren Sendungen.
Auch im Karneval ihrer Heimatstadt ist Kebekus seit mehreren Jahren aktiv. In der alternativen Karnevalssitzung Deine Sitzung ist sie seit 2010 Sitzungspräsidentin und gleichzeitig eine der Hauptakteurinnen. Mit Nadine Weyer und Irina Ehlenbeck bildet sie das auf Kölsch singende Gesangstrio Beer Bitches, das im Herbst 2018 das erste Album veröffentlicht hat.
Im Februar 2013 sendete die heute show einen satirischen Filmbeitrag, mit dem sich Kebekus bei Kardinal Joachim Meisner als Päpstin bewarb. Nach Angaben des Spiegel soll ein Sprecher der Deutschen Bischofskonferenz vergeblich versucht haben, die Ausstrahlung der Episode zu verhindern. Im Juni 2013 entschied sich der WDR gegen die Ausstrahlung des von Kebekus produzierten satirischen Musikvideos Dunk den Herrn in Kebekus! auf Einsfestival. In dem Video, in dem sie in einem Nonnenkostüm auftritt und ein Kruzifix ableckt, textete Kebekus in Form eines Rap unter anderem: „Er ist meine Bank, nur für ihn zieh ich blank“ und „Bei Gott geht der Punk ab, weil nur er den Funk hat; Jesus ist der Shit und wer das nicht glaubt, der kackt ab.“ Anspielungen gab es auch auf sexuellen Missbrauch in der katholischen Kirche. Stefan Raab empfahl Kebekus, sich beim zukünftigen WDR-Intendanten Tom Buhrow zu beschweren und auf der Kunstfreiheit zu bestehen, nachdem sie ihre Sendung als „verstümmelt“ bezeichnet hatte: „Es war natürlich seit drei Wochen ungefähr abgenommen, und jetzt ist aber dem WDR aufgefallen: ‚So jung wollen wir auch nicht werden‘“. Es werde wohl auch die letzte Sendung bleiben.
Zum Vorwurf der Zensur, den Kebekus in TV total erhoben hat, und dem Vorwurf der Selbstzensur, der laut Tagesspiegel von Mitarbeitern der Sendung erhoben wurde, erklärte der WDR, er könne dies „so nicht akzeptieren“. Der Sender stehe für Liberalität und Toleranz, was bedeute, dass religiöse Überzeugungen der Bevölkerung zu achten seien. Nach redaktioneller Diskussion und rechtlicher Prüfung hätten die Programmverantwortlichen daher entschieden, das Video nicht auszustrahlen: „Es gibt einen erheblichen Unterschied zwischen Kritik an der Institution Kirche und der Verunglimpfung religiöser Symbole“, unabhängig davon, ob sich eine Sendung an ein jüngeres oder älteres Publikum richte. Eine zukünftige Zusammenarbeit mit Kebekus werde sich zeigen – „unsere Türen bleiben jedenfalls geöffnet.“ Im Zusammenhang mit dem Video gingen aufgrund eines Aufrufs der Pius-Bruderschaft etwa 100 Anzeigen gegen Kebekus ein. Die Staatsanwaltschaft Köln prüfte, ob der Beitrag den Tatbestand Beschimpfung von Bekenntnissen, Religionsgesellschaften und Weltanschauungsvereinigungen (§ 166 StGB) erfülle, stellte kein strafrechtlich relevantes Handeln fest und stellte die Ermittlungen ein. Die satirisch überspitzte Darstellung habe keinen beschimpfenden Charakter, sondern einen kirchenkritischen Inhalt.