[[Datei:Clare Booth Luce by Van Vechten.jpg|thumb|hochkant|Clare Boothe (1932)]]
'''Clare Boothe Luce''' (ursprünglich: ''Clare Boothe Brokaw'') (* 10. April 1903 in New York; † 9. Oktober 1987 in Washington, D.C.) war eine US-amerikanische Schriftstellerin, Verlegerin und Politikerin.
== Biografie ==
Die Tochter eines Musikers wurde durch eine Rolle in einem Theaterstück, die sie 1914 spielte, zur Schriftstellerei inspiriert, die sie nach der Scheidung von ihrem ersten Ehemann aufgrund der ihr zugesprochenen Abfindung beginnen konnte.
[[Datei:Clare Boothe Luce bust.jpg|thumb|left|hochkant|Marmorbüste von Clare Boothe Luce, angefertigt 1933 von Isamu Noguchi]]
Darüber hinaus war sie als Redakteurin bei der Zeitschrift „Vogue“ tätig. 1935 heiratete Clare Booth Brokaw in zweiter Ehe den Verleger und Gründer der Zeitschriften „TIME“ und „Life“, Henry Luce.
[[Datei:Thomas C. Hart, Manuel Quezon, Clare Boothe Luce - October 1941.jpg|thumb|right|hochkant|(v.l.n.r.) Admiral Thomas C. Hart, der philippinische Präsident Manuel Quezon und Clare Boothe Luce (Oktober 1941)]]
[[Datei:Clare Boothe Luce and Henry Luce NYWTS.jpg|thumb|right|hochkant|Clare Boothe Luce mit ihrem zweiten Ehemann Henry Luce (1954)]]
Ihre 1936 veröffentlichte sozialkritische Satire „Die Frauen“ wurde in der Theatersaison 1936/37 insgesamt 666 Mal am Broadway aufgeführt und 1939 unter der Regie von George Cukor verfilmt. Danach erschienen 1938 „Kiss the Boys Goodbye“ und 1940 „European Spring“.
1942 kandidierte sie als Vertreterin der Republikanischen Partei für ein Mandat im Repräsentantenhaus der Vereinigten Staaten. Nach der erfolgreichen Wahl war sie vom 3. Januar 1943 bis zum 3. Januar 1947 Abgeordnete des Repräsentenhauses und vertrat dort den vierten Wahlbezirk des Staates Connecticut. Nach dem Tode ihrer Tochter bei einem Autounfall verzichtete sie auf eine erneute Kandidatur und konvertierte zum Katholizismus. Nachfolger als Abgeordneter wurde John Davis Lodge.
In einem Interview mit der Wochenzeitung „The New Statesman“ vom 13. November 1943 erklärte sie, dass die indische Unabhängigkeit bedeute, dass ''„die USA den größten Weltkrieg um Demokratie gewonnen“'' habe. 1948 gehörte sie zu den Gründungsmitgliedern und -vorständen des American Committee for a United Europe, einer US-Organisation zur Förderung eines „freien und vereinigten Europas“. Es förderte aber auch die Blockbildung in Westeuropa mit dem Ziel einer europäischen Integration gegen den Ostblock.
1950 wurde sie für „Come to the Stable“ („…und der Himmel lacht dazu“) für den Oscar für die Beste Originalgeschichte nominiert. Zu ihren weiteren literarischen Werken gehörte die Sittenkomödie „Damen der Gesellschaft“ (The Women).
1952 kehrte sie in die Politik zurück und engagierte sich bei Frauenorganisationen für die Wahl von Dwight D. Eisenhower zum Präsidenten der Vereinigten Staaten. Dieser berief sie nach seiner Wahl 1953 zur Botschafterin in Italien und damit als erste Frau zur diplomatischen Vertreterin der Vereinigten Staaten bei einer europäischen Großmacht. Während ihrer bis 1956 dauernden Amtszeit erkrankte sie an einer Arsenvergiftung wegen des Schimmelbefalls in Tapeten. Auf dem Höhepunkt des Kalten Krieges wurde zunächst eine Vergiftung durch gegnerische Geheimagenten vermutet.
Nach ihrer Rückkehr in die Vereinigten Staaten widmete sie sich neben der Schriftstellerei auch der Malerei. Zuletzt schrieb sie zusammen mit Ed Koch und William Rauch das Buch „Mayor“, das 1984 im Verlag Simon & Schuster erschien.
Nach ihr ist die konservative Denkfabrik ''Clare Boothe Luce Policy'' Institute benannt.