[[Datei:Claudia Llosa (113).jpg|thumb|Claudia Llosa auf dem Internationalen Filmfestival von Guadalajara (2009)|upright]]
'''Claudia Llosa''' (* 15. November 1976 in Lima) ist eine peruanische Filmregisseurin, Drehbuchautorin und Produzentin.
== Biografie ==
Claudia Llosa studierte in ihrer Heimatstadt Kommunikationswissenschaft. Ende der 1990er Jahre zog Claudia Llosa nach Spanien. In Madrid absolvierte sie von 1998 bis 2001 an der Kunsthochschule ''Escuela TAI'' ein Film- und Fernsehstudium in der Fachrichtung Drehbuch. Zum Ende ihrer Ausbildung begann Llosa die Arbeit an dem Filmskript ''Madeinusa'', ihrem ersten Spielfilm und zog wenig später nach Barcelona, wo sie Arbeit in der Werbebranche fand. In Barcelona beendete sie die Arbeit an dem Drehbuch, das in einem abgelegenen Andendorf spielt und nahm damit 2003 am Wettbewerb des Filmfestivals des Neuen Lateinamerikanischen Films in Havanna teil. Die Geschichte um eine junge und attraktive Bürgermeistertochter, die während den traditionellen und dekadenten Feierlichkeiten zur Karwoche die Bekanntschaft eines Großstädters macht, brachte Llosa den Preis für das beste unveröffentlichte Drehbuch ein.
Der Auszeichnung folgten Filmstipendien, darunter Aufenthalte in New York, in der Fundación Carolina in Madrid und der Besuch des ''Screenwriter's Lab'' des Sundance Film Festival. 2006 stellte Llosa ihr Erstlingswerk ''Madeinusa'' fertig, bei dem sie neben der Regie auch die Koproduktion mit ihrer eigenen Firma ''Vela'' übernahm. Ihr Erstlingswerk, mit Laiendarstellern besetzt, errang die Gunst der Kritiker und gewann zahlreiche Festivalpreise, darunter den FIPRESCI-Preis des International Film Festival Rotterdam und wurde als offizieller peruanischer Beitrag für die Nominierung um den besten fremdsprachigen Film bei der Oscarverleihung 2007 ausgewählt. Ebenso positiv äußerte sich die deutsche Fachpresse über ''Madeinusa''. Der film-dienst hob den besonderen Humor und das ironische Spiel mit Stereotypen in dem zwischen Melodram und fast dokumentarischer Inszenierung angesiedelten Film hervor, während die Frankfurter Allgemeine Zeitung die peruanisch-spanische Produktion für Bildkraft und Idee hochlobte, mit dem der Film das gegenwärtige südamerikanische Kino um Haupteslänge überragen würde.
2009 stellte Llosa ihren zweiten Spielfilm ''Eine Perle Ewigkeit'' fertig, der eine Einladung in den Wettbewerb der 59. Filmfestspiele von Berlin erhielt. Erstmals in der Geschichte des Filmfestivals konkurrierte damit ein peruanischer Film um den Goldenen Bären und wurde schließlich auch von der Jury mit dem Hauptpreis ausgezeichnet. Bei dem Drama zeigte sich die Regisseurin einmal mehr für das Drehbuch und die Produktion verantwortlich und vertraute ihrer Titelheldin aus ''Madeinusa'', Magaly Solier, die Hauptrolle an. Die Geschichte spielt auf den jahrzehntelangen Kampf zwischen der maoistischen Guerillaorganisation ''Sendero Luminoso'' und der Staatsmacht um den ehemaligen Präsidenten Alberto Fujimori an und schildert die Geschichte einer jungen Frau, deren Mutter vergewaltigt wurde und die deshalb selbst unter einem schweren Trauma leidet. Neben weiteren internationalen Festivalpreisen erhielt Llosas Film 2010 als erste peruanische Kinoproduktion eine Oscar-Nominierung in der Kategorie ''Bester fremdsprachiger Film'' zuerkannt.
2009 wirkte Llosa an der Dokumentar-Fernsehserie ''50 años de'' mit, in deren Rahmen sie die Folge ''Tradiciones'' inszenierte. 2011 folgte ''Loxoro'', in der sie von der Suche einer Mutter nach ihrer Tochter im Transsexuellen-Milieu Perus erzählt. Der Kurzfilm erhielt eine Einladung in den Wettbewerb der Berlinale 2012 und wurde dort mit dem Teddy Award für den besten Kurzfilm ausgezeichnet.
Claudia Llosa ist die Nichte des peruanischen Schriftstellers Mario Vargas Llosa sowie des Filmregisseurs und Produzenten Luis Llosa.
== Auszeichnungen ==
Internationale Filmfestspiele Berlin
* 2009: Goldener Bär und FIPRESCI-Preis für ''Eine Perle Ewigkeit''
* 2012: Teddy Award für ''Loxoro'' (Bester Kurzfilm)
Cartagena Film Festival
* 2007: ''Spezielle Erwähnung'' für ''Madeinusa''
Cine Ceará – National Cinema Festival
* 2006: ''Bestes Drehbuch'' für ''Madeinusa''
Internationales Filmfestival des Neuen Lateinamerikanischen Films
* 2009: ''Grand Coral'' für ''Eine Perle Ewigkeit''
Lima Latin American Film Festival
* 2006: 2. Preis in der Kategorie ''Bestes Erstlingsdrehbuch'' und ''CONACINE-Preis'' für ''Madeinusa''
* 2009: ''Bester peruanischer Film'' und ''CONACINE-Preis'' für ''Eine Perle Ewigkeit''
Mar del Plata Film Festival
* 2006: ''Roberto-Tato-Miller-Preis'' als ''Bester lateinamerikanischer Spielfilm'' für ''Madeinusa''
Montréal Festival of New Cinema
* 2009: Preis der Quebecer Filmkritiker für ''Eine Perle Ewigkeit''
Muestra de Cine Mexicano en Guadalajara
* 2009: ''Bester Film'' für ''Eine Perle Ewigkeit''
Rotterdam International Film Festival
* 2006: FIPRESCI-Preis für ''Madeinusa''
Sundance Film Festival
* 2006: nominiert für den ''Großen Preis der Jury'' für ''Madeinusa''