Cult of Luna ist eine Band aus dem schwedischen Umeå. Sie zählt zu den erfolgreichsten Vertretern des Post-Metal und gilt, neben Neurosis und Isis, als bedeutsame Referenzgruppe des Genres. Der Bandname ist von einem Kult im antiken Griechenland, der den Mond (latein. „Luna“) anbetete, abgeleitet und soll die Stimmung der Musik repräsentieren.
Der Gitarrist Johannes Persson gründete Cult of Luna 1998 gemeinsam mit dem Sänger Klas Rydberg nachdem sich die gemeinsame Hardcore-Punk-Band Eclipse aufgelöst hatte. Beide trugen sich mit neuen musikalischen Ideen zu deren Verwirklichung sie weitere Musiker suchten. Nach persönlichen Gesprächen und einigen Vorspielen stellte sich mit Sänger Klas Rydberg, Gitarrist Johannes Persson, Schlagzeuger Magnus Lindberg, Gitarrist Erik Olofsson und Bassist Fredrik Renström eine erste Besetzung heraus. Renström musste die Gruppe früh aufgrund persönlicher Differenzen verlassen.
Im Januar des Jahres 1999 nahm die Gruppe, ohne festen Bassisten, zwei selbst geschriebene Stücke als ein erstes Demoband auf. In den darauf folgenden Wochen strebten die Musiker einen experimentelleren Gesamtklang an. Lindberg wechselte auf Basis dieser Bestrebungen dazu über Keyboard und Synthesizer zu bedienen. An seiner statt stieß Marco Hildén als neuer Schlagzeuger hinzu. Mit Alex Stattin stieß im gleichen Jahr ebenso ein neuer Bassist hinzu. In dieser neuen Besetzung brachte die Gruppe über Trust No One Recordings, eine Split-Single mit der befreundeten Gruppe Switchblade, ihre erste offizielle Veröffentlichung heraus.
Das britische Label Rage of Achilles kontaktierte die Band im Jahr 2000 nachdem Mitarbeiter des Labels die Gruppe beim Trästock Festival gesehen hatten. Label und Band vereinbarten die Veröffentlichung des selbstbetitelten Debütalbums über Rage of Achilles. Das Album erschien am 14. September des folgenden Jahres und wurde überwiegend positiv besprochen. Am 24. März 2002 erschien hinzukommend über Aaron Turners Label Hydra Head Records eine zusätzliche Vinylsingle. Beide Veröffentlichungen begründeten ihrerzeit gemeinsam eine ersten Geheimtipp-Status der Gruppe. Insbesondere der Erfolg des Debütalbum bewegte Earache Records einen Vertrag mit der Gruppe abzuschließen. Im Juli 2002, kurz nach ihrem Vertragsabschluss mit Earache Records, wurde in den Tonteknik Recording Studios das zweite Studioalbum The Beyond aufgenommen. Das Label bewarb das im Februar 2003 erschienene Album als Apocalyptic Swedish Noisecore. In Rezensionen wurde das Album überwiegend positiv aufgenommen und unterdessen häufig mit Neurosis verglichen. Im Anschluss an die Aufnahmen verließ Stattin die Gruppe und wurde durch Andreas Johansson ersetzt. In dieser neuen Formation tourte die Gruppe, knapp nach der Veröffentlichung des Albums, mit The Haunted in Schweden sowie mit Isis in Großbritannien. Nach Abschluss beider Tourneen änderte sich die Bandbesetzung erneut. Hildén verließ die Gruppe und wurde durch Thomas Hedlund ersetzt. Lindberg wechselte erneut seine Hauptaufgabe und brachte sowohl Perkussion- als auch Gitarrenbeiträge ein. Weitere internationale Tourneen folgten. Im Spätsommer 2003 begingen Cult of Luna eine Europatournee mit Poison the Well und im Dezember des gleichen Jahres eine Großbritannientour mit The Dillinger Escape Plan. Im Frühjahr des folgenden Jahres begann das Songwriting zum nächsten Album. Noch vor den Aufnahmen im April 2004, begingen Cult of Luna weitere Auftritte in Schweden und Finnland.
Nach Abschluss der Welttournee kehrte erneut Ruhe um die Gruppe ein. Erst 2012 begann die Band mit weiteren Arbeiten an einem neuen Studioalbum. In der Zwischenzeit hatte die Gruppe lediglich ein Hörbuch veröffentlicht. Das Gründungsmitglied Rydberg verließ nach den Aufnahmen zum Album Vertikal im Jahr 2012 die Band. Zum Abschluss seiner Zeit mit Cult of Luna trat er gemeinsam mit der Gruppe in London beim Beyond the Redshift Festival auf. Die Europa- und Amerika-Tournee zur Albumveröffentlichung wurde derweil schon ohne Rydberg begangen. Vertikal erschien im Januar 2013 und galt bei Kritikern häufig als eines der bedeutsamsten Veröffentlichungen der Gruppe. Eine weitere Europatournee folgte im Jahr 2014. Das folgende Jahr beging die Gruppe nur mit vereinzelten Konzerten in Amerika, Kanada und Schweden sowie mit den Arbeiten an einem weiteren Studioalbum. Für das gesamte Album Mariner wurde Julie Christmas, ehemalige Sängerin von Battle of Mice und Made Out of Babies, als Sängerin hinzugezogen. Auch das, durch eine weitere Europatournee begleitete, Mariner wurde von Kritikern überwiegend positiv rezensiert.
Die meisten Mitglieder der Gruppe sind auch in weiteren Musikprojekten aktiv. Unter anderem sind die beiden Gitarristen Persson und Kihlberg Teil der Rockband Khoma, der Keyboarder Teglund der Indie-Band Convoj, der Schlagzeuger Hedlund Teil der Indie-Rock-Band The Perishers sowie der Death-Metal-Bands Autopsy Torment und Gormathon und der Keyboarder Johansson war Teil der Melodic-Death-Metal-Band Gates of Ishtar.
Die Musik von Cult of Luna wird dem Post-Metal zugerechnet. Bis einschließlich zum Album The Beyond galt die Band als eine schwedische Imitation der beiden großen amerikanischen Gruppen des Genres Isis und Neurosis. Erst mit dem dritten Studioalbum Salvation wurde der Band eine wachsende Eigenständigkeit im Genre bescheinigt.
Laut eclat-mag.de ist der Klang von Cult of Luna geprägt durch „Laut/Leise-Passagen, hoch gestimmte Gitarrensoli und schleppende, schwere Einbrüche.“ Laut plattentests.de stehen „stampfender Rhythmus und düstere Doom-Atmosphäre“ im konzeptionellen Vordergrund des Gesamtklangs der Gruppe. Im Ox-Fanzine wird die eine „selbst für dieses Genre, beispielhafte Monotonie“ als besonderes Merkmal der Gruppe herausgestellt. Den ruhigen Passagen wird, insbesondere im Gitarrenspiel, eine besondere Nähe zum Post-Rock nachgesagt, von welchem die Band, mit der Veröffentlichung von Eternal Kingdom, Abstand nehmen wollte. Das Gitarrenspiel der Gruppe variiert derweil vornehmlich zwischen jenem dem Post-Rock nahen „melancholischen Gitarrenmelodien“ in den ruhigen Passagen und „monolithischen Doom-Riffs“ in den aggressiven Ausbrüchen. Der Rhythmus wird als „eindringlich[…]“, „stets stampfend[…]“ und „pumpend“ umschrieben. Der Gesang ist seit dem Debütalbum als Wechselgesang zwischen Brüllen und Klargesang gehalten. Seit Vertikal rückt der Einsatz des Keyboards stärker in den Vordergrund des Gesamtklangs. Das Instrument würde besonders „kühl gehaltenen“ und transportiere eine „ungewöhnliche[…] Klangfarbe“.