Dame Edna Everage ist eine fiktive Figur des australischen Komikers Barry Humphries. Markenzeichen sind ihre lila Haare und die übergroße Brille. Als Dame Edna publizierte Humphries mehrere Bücher und moderierte viele TV-Shows.
1979 war Dame Edna das Thema einer BBC-Mockumentary mit dem Titel „La Dame aux Gladiolas“.
Während Humphries erklärt, dass Dame Edna eine Rolle ist, die er spielt, erklärt Dame Edna das Gegenteil: sie bestreitet, ein fiktionaler Charakter oder ein Drag Performer zu sein. Humphries sei vielmehr ihr „Entrepreneur“ oder Manager.
Im Rahmen der fiktionalen Autobiographie von Dame Edna und der eigenen Aussagen dieser Kunstfigur wurde sie als Edna May Beazley in der kleinen ländlichen Stadt Wagga Wagga geboren. Ihre Karriere begann am 19. Dezember 1955 als Frau Norm Everage, einer „durchschnittlichen australischen Hausfrau“ von Moonee Ponds, einem Vorort von Melbourne. Als ihr Ehemann, Norm Stoddard Everage, an Prostatakrebs starb, wurde sie Gründerin und Gouverneur einer Charityorganisation mit dem Namen „Friends of the Prostate“ und zur Veranstalterin der „World Prostate Olympics“.
Dame Edna verbrachte ihre Zeit damit, bedeutende Staatsmänner der Welt zu besuchen und wurde zur Jet-Set-Passagierin zwischen ihren Wohnorten Los Angeles, London, Sydney, Schweiz und Martha’s Vineyard. Sie wurde zu einer Freundin und Vertrauten der britischen Queen.
Dame Edna hat drei erwachsene Kinder: eine Tochter mit dem Namen Valmai (derzeit in einem Rehabilitationsprogramm für Ladendiebe) und zwei Söhne, Bruce und Kenneth, die in Ednas Beschreibung wie prototypische Schwule erscheinen, auch wenn sie selbst dies nicht erkennt. Die Mutter von Dame Edna wird in einem „Höchstsicherheits-Dämmerungsheim“ verwahrt.
Neben diesen Familienmitgliedern, die nie erscheinen, trat auf der Bühne und in den Fernsehshows oft die alternde „Brautjungfer“ Madge Allsop (gespielt von Emily Perry) auf. Madge Allsop sprach aber nie ein Wort, so dass sie oft das Opfer von Dame Ednas Witzen wurde.
Die Rolle der „Edna Everage“ erscheint erstmals im Jahr 1955 in einer Comedy Revue in Melbourne. Zu dieser Zeit war sie „Frau Norm Everage“. Ihr Überseedebüt, jetzt als Edna Everage, war in den frühen 1960ern im Nachtclub „The Establishment“ des Komikers Peter Cook im Londoner West End.
1972 erschien sie als Barry McKenzies „Tante Edna“ in dem Film The Adventures of Barry McKenzie und dessen Fortsetzungen. Während dieser Zeit wurde sie durch den australischen Premierminister Gough Whitlam zur „Dame Edna“ erhoben.
1978 trat Dame Edna Everage in dem Film Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band auf.
Große Bekanntheit errang Dame Edna Everage im Vereinigten Königreich durch ihre auf Independent Television gesendeten Fernsehshows in den 1980ern und frühen 1990er Jahren. Sie erhielt ihre eigenen Spielshows und Varietyshows, darunter im Jahr 1987 die Show The Dame Edna Experience und im Jahr 1992 die Show Dame Edna's Neighbourhood Watch.
Im Oktober des Jahres 1996 trat sie im Schlossparktheater in Berlin auf mit der Show Look at Me When I'm Talking to You.
In den Jahren 2001 und 2002 war Dame Edna in einer wiederkehrenden Rolle als Claire Otoms in der erfolgreichen US-amerikanischen Fernsehserie Ally McBeal zu sehen. Claire Otoms ist ein Anagramm von „A Sitcom Role“.
2002 war Dame Edna im Film Nicholas Nickleby in der Rolle der Frau Crummles, Schauspielerin und Ehefrau des Managers einer Provinztheatergruppe, zu sehen.
2010 begann Dame Edna gemeinsam mit dem Pianisten und Sänger Michael Feinstein mit der Arbeit an einer Zwei-Personen-Revue, welche in den USA unter dem Namen „All About Me“ im Henry Miller’s Theater (dem späteren Stephen Sondheim Theatre) gezeigt wurde.
2012 verkündete Humphries den baldigen Ruhestand seines Charakters Dame Edna und begründete dies mit seinem fortgeschrittenen Alter. Im Juni 2013 kehrte Dame Edna noch einmal auf die australische Bühne zurück und zwar in Peter und der Wolf am Opernhaus von Sydney. Im Jahr 2013 kündigte Dame Edna ihre letzte Tour in Großbritannien an. 2015 startete die „Dame Edna’s Glorious Goodbye - The Farewell Tour“ in Seattle. Diese Tour ging auch durch Kanada und endete schließlich am 26. April am Nationaltheater in Washington.