Daniel Lanois (* 19. September 1951 in Hull, Québec, Kanada) ist ein kanadischer Musiker und Musikproduzent.
Bekannt ist er vor allem für die Produktion erfolgreicher Alben von z. B. U2, Bob Dylan oder Peter Gabriel. Eine intensive Zusammenarbeit pflegt Lanois auch mit Brian Eno und Wim Wenders.
Er begann seine Produktionskarriere in einem eigenen Tonstudio (Grant Avenue Studios) in Hamilton (Ontario). Nach der Zusammenarbeit mit Brian Eno und der Mitarbeit in dessen Musikprojekten wurde er schließlich zur Mitproduktion an dem Album The Unforgettable Fire der Rockband U2 geladen. Dies war die erste Arbeit, die ihm schließlich beträchtlichen Erfolg einbrachte. Mit Brian Eno setzte er sich hinter die Produktion des U2 Albums The Joshua Tree, das 1987 die Grammy-Auszeichnung als Album of the Year erhielt. Bono als Leadsänger der Gruppe U2 empfahl 1988 Lanois an Bob Dylan als Produzent weiter. Mit letzterem arbeitete Lanois an Oh Mercy, einem der bekanntesten Spätwerke Dylans, mit. Acht Jahre später arbeiteten Lanois und Dylan am Album Time Out of Mind, das mit einem Grammy ausgezeichnet und im Jahre 1997 Bestes Album des Jahres wurde.
Neben der Musikproduktion arbeitet Lanois selbst als Sänger und Songschreiber; er spielt Gitarre, Schlagzeug und Pedal-Steel-Gitarre. Die Anzahl seiner Solo-Alben fällt vergleichsweise gering aus. Musikalisch bieten seine Alben eher ruhige und atmosphärische Rockmusik mit Country- und Blues-Einschlag. Das Album Belladonnax (2005), auf dem auf Gesang verzichtet wird, gleicht einer Zusammenstellung aus filmmusikalischen, bluestypischen und Wüsten-Western-artigen Klangkompositionen. Der englisch- und französischsprachige Titel Jolie Louise aus dem Album Acadie wurde 1989 in Deutschland oft im Radio gespielt. Seine letzten bekannteren Arbeiten finden sich auf dem Filmsoundtrack von Wim Wenders' The Million Dollar Hotel sowie den U2 Alben All That You Can’t Leave Behind und No Line on the Horizon (zusammen mit Brian Eno).
Im Jahre 2002 wurde Lanois in die Canadian Music Hall of Fame aufgenommen und 2005 mit einem Stern auf Canada’s Walk of Fame in Toronto geehrt.
Auf seinem Album Here is what is von 2007 verwirklicht Lanois ein Mix-Konzept aus Instrumentalstücken, gesungenen und gesprochenen, autobiographischen Passagen. In Sacred and Secular bekennt er nicht ohne Ironie, ein unsentimentaler Mensch, ein „Anti-Romantic“ zu sein. Das sei Teil des Atheistseins. In Chest of Drawers schildert er ein Findeerlebnis in Indien.
Der Musiker hatte im Juni 2010 einen Motorradunfall und lag auf einer Intensivstation in Los Angeles. Dies führte zur Absage einer Tournee mit seiner kurz zuvor gegründeten Band Black Dub. Im selben Jahr erschien seine Autobiographie Soul Mining. A Musical Life.
Mit seiner Stimme zu That’s The Way It Is trug Lanois einen Soundtrack zu dem Videospiel Red Dead Redemption 2 bei.