'''David „Dave“ Fleischer''' (* 14. Juli 1894 in New York City; † 25. Juni 1979 in Woodland Hills, Kalifornien) war ein US-amerikanischer Animator, Regisseur und Produzent. Gemeinsam mit seinem Bruder Max Fleischer war er Gründer der Fleischer Studios.
== Leben ==
Fleischers Eltern waren sieben Jahre vor seiner Geburt von Österreich in die USA gezogen. Hier kam Dave Fleischer als viertes von fünf Kindern zur Welt. Schon im Kindesalter zeigte sich sein Zeichentalent und nach Ende der Schulzeit wurde er zunächst Werbezeichner und kam 1913 zu Pathé Films als Schnittmeister. Neben seiner Arbeit bei Pathé entwickelte er mit seinem Bruder Max Fleischer, der im Trickfilmgewerbe Fuß fassen wollte, das Rotoskop, das Max Fleischer 1915 patentieren ließ. Es ermöglichte erstmals in kurzer Zeit, realistische Bewegungsabfolgen zu animieren. Erste Tests mit der Rotoskopie waren Aufnahmen von Dave Fleischer in einem Clownskostüm, die animiert wurden. Aus der Clownsfigur entstand schließlich die erste erfolgreiche Fleischer-Filmserie ''Koko der Clown''.
Fleischer diente im Ersten Weltkrieg in Washington und wurde unter anderem bei der Medical Corps Film Unit als Cutter eingesetzt. Nach Ende des Kriegs fanden Max und Dave Fleischer in John Randolph Bray von den J. R. Bray Studios einen Produzenten, der ihre Arbeit unterstützte. Ab 1918 entstand die Kurzfilmserie ''Out of the Inkwell'', die monatlich von Paramount (bis 1920) bzw. Goldwyn (1921) im Bray Pictograph Screen Magazine veröffentlicht wurde. Im Jahr 1921 gründeten Dave und Max Fleischer ihre erste Filmproduktionsfirma Out of the Inkwell Films, die späteren Fleischer Studios. Bis 1927 entstanden weitere Filme der Reihe ''Out of the Inkwell'' sowie 1924 bis 1926 die Reihen ''Inklings'' und ''Song Car-Tunes''. Während Dave Fleischer als Regisseur fungierte, war Max Fleischer als Produzent beteiligt. In den folgenden Jahren führte Dave Fleischer bei Klassikern des Fleischer Studios Regie, darunter bei den Betty-Boob-Filmen, der Popeye-Serie sowie den Superman-Kurztrickfilmen.
Dave und Max Fleischer trennten sich 1941 im Streit und Dave Fleischer wurde von 1942 bis 1944 Trickfilmproduzent in der Animationsabteilung von Columbia Pictures. Unter anderem leitete er kurzzeitig das Filmstudio Screen Gems, das zu Columbia gehörte. Im Jahr 1944 ging er zu Universal, wo er bis zu seinem Ruhestand Ende der 1960er-Jahre unter anderem für Animationssequenzen in Spielfilmen, darunter in Alfred Hitchcocks ''Die Vögel'', zuständig war. Fleischer verstarb 1979 an den Folgen eines Herzinfarkts.
== Auszeichnungen ==
* 1944: Oscarnominierung in der Kategorie Bester animierter Kurzfilm für ''Imagination''
* 1972: Winsor McCay Award mit Bruder Max Fleischer bei den Annie Awards