David Byrne (* 14. Mai 1952 in Dumbarton, Schottland) ist ein britisch-US-amerikanischer Musiker (Gesang und Gitarre) schottischer Herkunft. 1975 gründete er die Post-Punk- und New-Wave-Gruppe Talking Heads mit und wurde als deren Frontmann bekannt.
David Byrne kam im Kindesalter mit seinen Eltern in die USA, nahm jedoch erst 2016 im Alter von 64 Jahren die US-Staatsbürgerschaft an. Er selbst beschrieb sich im Rückblick als „eigenartigen jungen Mann […] an der Grenze zum Asperger-Syndrom“.
Erfolgreich war Byrne nicht nur mit den Talking Heads, sondern auch mit seiner 1981 gestarteten Solokarriere. Seine erste, gemeinsam mit Brian Eno aufgenommene Platte My Life in the Bush of Ghosts gilt als wegweisend für die Verwendung von (damals analogem) Sampling vorwiegend traditioneller ethnischer Musik.
1986 war Byrne Regisseur, Produzent und Drehbuchautor des Films True Stories; ferner spielte er neben John Goodman auch die Hauptrolle. Im selben Jahr arbeitete er auch zusammen mit Philip Glass an den Songs from Liquid Days, für die er zum Teil den Text schrieb. Für den Soundtrack zu Der letzte Kaiser erhielt er 1988 gemeinsam mit Ryūichi Sakamoto und Cong Su den Oscar.
1990 gründete Byrne das Weltmusiklabel Luaka Bop. Ursprünglich sollten dort Sampler mit Lateinamerikanischer Musik veröffentlicht werden, dann erweiterte sich das Spektrum um Musik aus Kuba, Afrika und Asien. Es wurden u. a. Werke von Silvio Rodríguez, Cornershop, Os Mutantes, Los De Abajo, Jim White, Zap Mama, Tom Zé, Los Amigos Invisibles and King Chango veröffentlicht.
Sein Lied Like Humans Do wurde mit Microsoft Windows XP als Musikbeispiel für den Windows Media Player ausgeliefert.
2003 hatte Byrne einen Gastauftritt in der TV-Serie Die Simpsons. Er produzierte und sang Homers Song I Hate Ned Flanders.
Mit Norman Cook gründete Byrne das Musikprojekt The Brighton Port Authority, welches durch ein Musikvideo zum Song Toe Jam auf sich aufmerksam machte.
David Byrne legt die meisten seiner Alltagswege per Fahrrad zurück und setzt sich für bessere Bedingungen für das Fahrradfahren ein. Im September 2009 erschien sein Buch Bicycle Diaries, in dem er seine Erlebnisse als Radfahrer in verschiedenen Städten der Welt wie Berlin, Buenos Aires, Manila und Sydney beschreibt.
Im Jahr 2010 veröffentlichte Byrne gemeinsam mit Fatboy Slim eine Pop-Oper, mit der er der ehemaligen philippinischen Präsidentengattin Imelda Marcos ein musikalisches Denkmal setzte. Mitwirkende sind 23 Gastsängerinnen, darunter Tori Amos und Cyndi Lauper. Im selben Jahr arbeitete er zusammen mit Will Oldham am Soundtrack zum Film Cheyenne – This Must Be the Place in dem er außerdem einen Gastauftritt hat.
2011 wurde er in die Wettbewerbsjury der 68. Internationalen Filmfestspiele von Venedig berufen.
Außer als Musiker arbeitet Byrne auch als konzeptuell motivierter Photograph und Künstler. Er hat mehrere Kunstbücher publiziert und schreibt Kolumnen für die New York Times.
Außer seiner Vorliebe für kompositorische Kooperationen mit anderen Musikern bei seinen Album-Projekten fördert er durch persönliche Direktvergabe des Artworks gelegentlich weniger prominente bildende Künstler. Bei seinem im Jahr 2018 veröffentlichten Album American Utopia beispielsweise beruhen laut CD-Infobeilage acht Tracks auf Kompositionsvorlagen von Brian Eno und zwei Tracks auf Vorlagen von Keyboarder Daniel Lopatin. Die für das Bild-Design des Albums verwendeten Malwerke stammen vom New Yorker Maler Purvis Young.
Weitere Bühnen- und Filmmusik
Auszeichnungen
Nominierungen