Demis Roussos (bürgerlich Artemios Ventouris Roussos, griechisch Αρτέμιος Βεντούρης Ρούσσος; * 15. Juni 1946 in Alexandria, Ägypten; † 25. Januar 2015 in Athen, Griechenland) war ein international bekannter griechischer Sänger, der in den 1970er-Jahren auch mit deutschsprachigen Liedern große Erfolge hatte.

Leben

Demis Roussos entstammte einer griechischen Familie, die seit den 1920er-Jahren in Ägypten lebte. Er wurde dort geboren und verbrachte seine Kindheit in Alexandria. Infolge der Suezkrise kehrte die Familie 1961 nach Griechenland zurück. Demis erhielt in Athen eine musikalische Ausbildung und war Mitglied in verschiedenen Gruppen (The Idols, We Five). 1968 gründete er mit Vangelis die Gruppe Aphrodite’s Child, die mit ihrem „Greek-Sound“ zunächst in Frankreich, dann auch in Deutschland erfolgreich war. Zu den bis heute beachteten Höhepunkten der gemeinsamen Arbeit mit Vangelis gehört das Konzeptalbum 666, das sich an der biblischen Offenbarung orientiert. Anfang der 1970er-Jahre spielte Roussos erste Soloaufnahmen ein. Während das erste Soloalbum Fire and Ice eher unkommerziell war – und in der Folge bis heute weitgehend unbekannt blieb – konnte er 1973 mit dem in mehreren Sprachen aufgenommenen Schlager Goodbye, My Love, Goodbye einen Nummer-eins-Hit in Deutschland verbuchen und seinen internationalen Durchbruch als Solosänger feiern. Das Lied gilt heute als Evergreen des deutschen Schlagers und wurde später von anderen Künstlern neu aufgenommen. Es folgten in jährlichen Abständen weitere Solo-Alben in englischer Sprache, die in den 1970er-Jahren gemeinsam mit überwiegend griechischen und französischen Künstlern – wie Lukas Sideras und Freunden aus der Zeit von Aphrodite’s Child – aufgenommen wurden und sich am erfolgreichen Greek-Sound orientieren. Später folgen anspruchsvollere Einspielungen (Attitudes) mit anderen Musiker- und Produktionsteams.

Sowohl bei seinen Live-Auftritten als auch bei musikalischen Neuproduktionen früherer Hits griff Roussos regelmäßig auf Lieder von Aphrodite’s Child zurück (Spring, Summer, Winter and Fall, Rain and Tears).

Parallel dazu nahm Roussos weitere deutschsprachige Titel auf, die ihn zu einem Schlagerstar der 1970er machten, wozu seine charakteristische Stimme, aber auch seine äußere Erscheinung (langhaarig und schwarzbärtig) beitrugen. Hierbei kam es zu einer engen Zusammenarbeit mit Klaus Munro, Ralf Arnie und Leo Leandros (Vater und Produzent von Vicky Leandros).

Durch seine Aufnahmen in bis zu sieben verschiedenen Sprachen wurde er international bekannt. Seine Single Forever and Ever gelangte 1973 in die Charts verschiedener Länder.

Ab 1976 kam es erneut zu Zusammenarbeiten mit Vangelis. So schrieb und produzierte dieser einige Lieder des Albums Magic von 1977. Dieses Album markierte den Startpunkt für den Gesang in anderen Sprachen neben Deutsch und Englisch. Der Song Because wurde beispielsweise auch in Spanisch (Morir a lado de mi amor) und Französisch (Mourir auprès de mon amour) aufgenommen.

Gegen Ende der 1970er-Jahre wog Roussos fast 150 kg und begann sich Sorgen über sein Gewicht zu machen. Es gelang ihm nach mehreren Versuchen 50 kg innerhalb von zehn Monaten abzunehmen, worüber er 1982 ein Buch unter dem Titel A Question of Weight veröffentlichte.

In den 1980er-Jahren trat er nur noch unter seinem Vornamen „Demis“ auf. Vangelis produzierte, komponierte und arrangierte auch bei zwei weiteren Alben in dieser Zeit. Roussos lieh auch einem Titel aus dem Film Blade Runner, dessen Soundtrack Vangelis komponiert, seine Stimme. 1989 nahm er die Single Young Love auf, ein Duett mit Drafi Deutscher. Dieser Titel konnte sich in der ZDF-Hitparade sehr gut platzieren. Besonders in Frankreich hatte Roussos auch in den späten 1980ern und Anfang der 1990er noch beachtlichen Erfolg.

1985 war er an Bord des TWA-Fluges 847 von Athen nach Rom, als dieser von Mitgliedern der Hisbollah entführt wurde. Roussos wurde zusammen mit sieben weiteren Geiseln griechischer Nationalität nach fünf Tagen freigelassen, nachdem die griechische Regierung ein Mitglied der Hisbollah aus dem Gefängnis entlassen hatte. Gerüchte, nach denen Roussos für die Entführer gesungen haben soll, dementierte er später entschieden.

Seine jüngeren Titel waren eine Mischung aus Folklore und elektronischer Musik. Im Frühjahr 2002 absolvierte er eine erfolgreiche Tournee in England. 2008 feierte Roussos sein 40-jähriges Bühnenjubiläum.

Demis Roussos starb am 25. Januar 2015 im Alter von 68 Jahren in Athen. Er wurde auf dem Ersten Athener Friedhof beigesetzt.

Im Juni 2016 eröffnete das Internationale Demis Roussos Museum in Nijkerk, Niederlande.

Auszeichnungen für Musikverkäufe

Goldene Schallplatte

  • Frankreich Frankreich
    • 1973: für die Single Goodbye My Love, Goodbye
    • 1974: für das Album Forever and Ever
    • 1975: für das Album My Only Fascination
    • 1976: für das Album Souvenirs
    • 1977: für die Single Mourir Auprès De Mon Amour
    • 1977: für das Album The Magic of Demis Roussos
    • 1977: für das Album We Shall Dance
    • 1979: für das Album Les Grands Succès
    • 1979: für das Album Universum
    • 1980: für das Album For Ever
    • 1988: für die Single Quand Je T’aime
    • 1988: für das Album Le Grec (Best Of)
    • 1990: für die Single On Ecrit Sur Les Murs
    • 1990: für das Album Voice And Vision
    • 1993: für das Album Chante Noel

Platin-Schallplatte

  • Frankreich Frankreich
    • 1982: für das Album Ainsi Soit-Il

Anmerkung: Auszeichnungen in Ländern aus den Charttabellen bzw. Chartboxen sind in ebendiesen zu finden.

Quelle: Wikipedia