Disillusion ist eine deutsche Metal-Band aus Leipzig, die 1994 gegründet wurde. Die Band bewegt sich stilistisch zwischen Death, Progressive, Alternative und Thrash Metal.
Disillusion wurde 1994 von Andy Schmidt, Tobias Spier, Alex Motz, Markus Espenhain sowie Jan Stölzel gegründet. Stilistisch bewegte sich die Band damals im Thrash-Metal-Bereich. Trotz des Ausstiegs von Bassist Markus Espenhain Anfang 1996 wurde im März desselben Jahres das erste Demo Subspace Inanity aufgenommen.
1997 folgte das Red, bei dem schon von einem eigenen Stil gesprochen werden kann. Das zweite Demo wurde von Andy Schmidt und Alex Tscholakov von TAM Recording in Zwickau gemischt und gemastert. Trotz zunehmenden lokalen Erfolgs und der Perspektive, die Band ernsthafter zu betreiben, wurde Disillusion aufgrund Zeitmangels einiger Mitglieder 1998 vorerst auf Eis gelegt.
Mit Beitritt des Gitarristen Rajk Barthel 1999 und des Schlagzeugers Jens Maluschka 2000 kam wieder neues Leben in die Band. Es folgten einige Konzerte und die Aufnahme des dritten Demos Three Neuron Kings im Sommer 2001 (wieder mit Alex Tscholakov bei TAM Recording). Es wurden erstmals positive Kritiken seitens der Fachpresse geerntet. Im Frühjahr 2002 ging Disillusion zusammen mit zwei anderen lokalen Bands auf Deutschland-Tour. Im Rahmen des Legacy-Band-Contest gewann Disillusion die Aufnahme einer EP. Damit wurde 2002 bei TAM Recording The Porter aufgenommen, welche auch international für Aufsehen sorgte und die Aufmerksamkeit größerer Labels auf sich zog.
Disillusion unterschrieb folglich einen Vertrag bei Metal Blade Records und veröffentlichte 2004 das erste Album Back to Times of Splendor. Stilistisch ist die Musik weitestgehend im Progressive Death Metal angesiedelt. Von den Kritiken wurde Back to Times of Splendor äußerst positiv aufgenommen. Das Rock Hard sprach gar von einem heißen Anwärter auf den Titel „Debüt des Jahres“.
Es folgten Festivalauftritte (u. a. Summer Breeze) und eine Europa-Tour als Support für Amon Amarth und Impious. Während dieser Zeit wurde das Album an ausgewählten Orten auch in großer Besetzung zusammen mit Leipziger Musikerkollegen von Dark Suns und Unloved dargeboten.
Das Nachfolgewerk namens Gloria wurde am 20. Oktober 2006 veröffentlicht. Mit dem Album betrat Disillusion musikalisches Neuland und griff hierbei verstärkt auf verzerrten Gesang sowie elektronische Soundelemente zurück. Letztere wurde vor allem durch das Produktionsduo Philipp Hirsch und Heiko Tippelt von film-m entwickelt. Die Band wollte damals stilistisch keinen Nachfolger zu Back to Times of Splendor, da im Debütalbum alles gesagt worden sei. Das wird unter anderem in dem Gloria-Song „Save the Past“ deutlich. Fans und Rezensenten nahmen Gloria sehr kontrovers auf. Es folgten europaweite Konzerte, wobei die Band dieses Mal keine zusammenhängende Tour, sondern viele einzelne Shows als Headliner spielte.
Am 8. Dezember 2009 gab Andy Schmidt bekannt, dass man sich von Gitarrist Rajk Barthel getrennt hatte. Ende 2010 wurde Sebastian Hupfer als neuer Gitarrist in die Band geholt und 2011 wurden einige Shows gespielt. Es folgte eine Ruhephase, die Andy Schmidt mit privaten Herausforderungen der einzelnen Bandmitglieder begründete.
Erst im Jahr 2015 gab es wieder ein Lebenszeichen. Ein Fan bat die Band, ein exklusives Konzert in Wien zu spielen. Nachdem Matthias Becker aufgrund seiner Band SAFI zeitlich nicht mehr verfügbar war, wurde der französische Bassist Djon in die Band geholt, der mit Sebastian Hupfer bis dato bei dem lokalen Projekt echo.mensch gespielt hatte. Wieder vollständig prästentierte Disillusion am 29. Mai 2015 in Wien das Album Back to Times of Splendor zum ersten Mal am Stück. Es folgten weitere Shows in Deutschland und ein finales Comeback-Konzert am 4. Dezember 2015 im ausverkauften Leipziger Werk II. Dort wurde erstmals die neue zehnminütige Single Alea live vorgestellt. Im April 2016 wurde Ben Haugg offiziell als neuer Bassist vorgestellt, da Djon aufgrund privater Verpflichtungen wieder nach Frankreich zurückgehen musste. Am 7. Oktober 2016 erschien Alea digital und als CD unter Kick the Flame Publishing (der Verlag des ehemaligen Gitarristen Rajk Bartel). Es folgte eine Mini-Tour Ende des Jahres durch Deutschland und Österreich. Ein Album wurde angekündigt.