DJ Taucher (* 20. Februar 1966 in Bischofsheim; bürgerlich Ralph Armand Beck) ist ein deutscher Trance-DJ und Musikproduzent. Er ist für seine exzentrischen Auftritte und kommerziellen Erfolge bekannt. Der Künstlername entstand 1992, als er zu Beginn seiner Karriere stets im Taucheranzug aufgelegt hat und dadurch seinen Auftritt unverkennbar machte. Beck lebt in der Nähe von Mainz.
Bevor der ehemalige Zeitsoldat Beck (er bezeichnet sich selbst als Hobby-Psychologe) im Jahr 1992 den Schritt hinter die Turntables machte, organisierte er eigene Partys. Er verteilte Flyer, klebte Plakate und sorgte mit außergewöhnlichen Dekorationsideen, Video-Animationen, Leinwand-Projektionen und ungewöhnlichen Ausgehzeiten für neue Impulse in den Feier-Zentren des Rhein-Main-Gebietes. Aus ganz Deutschland reisten damals beispielsweise die Raver sonntags nach Mainz, um an Tauchers „Technofrühstück“ teilzunehmen. Um in die Frankfurter Kult-Technodisco Omen zu kommen, zog er eine komplette Tauchermontur an und begann bald darauf erstmals selbst aufzulegen.
Bis zu zehnmal am Abend wechselte er sein Outfit auf den Partys, die er organisierte. Mal im Taucheranzug, ein anderes Set im Hochzeitskleid, mit Fantasy-Kleidung oder im Fallschirmspringerkostüm. Als im Jahr 1998 der Doping-Skandal bei der Tour de France seinen Höhepunkt erreichte, legte er in einem Trikot des Festina-Teams im Dorian Gray auf. Einige seiner Stationen als Partyveranstalter waren das M in Mainz, die Wartburg in Wiesbaden, das OXO in Taunusstein und die Music Hall in Frankfurt.
Taucher produziert seine eigenen Stücke zusammen mit Torsten Stenzel, den er ebenfalls im Jahr 1992 kennenlernte. Bekannt wurde Torsten Stenzel durch die Single N.U.K.E. – Nana, die in den europäischen Charts oberste Plätze belegte. Tauchers erste eigene Maxi Atlantis wurde im Jahr 1993 zur Underground-Rave-Hymne. Mit dem weltweit bekannt gewordenen Taucher-Remix zur Single Ayla feierten Taucher und Stenzel im Jahr 1995 auch ihren kommerziellen Durchbruch als Trance-Remix-Duo. In der Folgezeit bekamen die beiden Remix-Aufträge von Scooter, Faithless, Robert Miles, Cherrymoon Trax, Culture Beat oder ähnlichen internationalen Kult-Projekten. Das Material hat Taucher später in zwei Doppel-Compilations unter dem Titel Life Is a Remix als Sampler veröffentlicht.
Seit Oktober 2007 produziert er für den Radiosender Radio Aktiv-FM die Sendung Adult Music – eine Sendung, in der er die „adulte (‚erwachsene‘) elektronische Musik“ zelebriert, weg vom mainstreamkompatiblen Trance.
Taucher wird weltweit gebucht und hat auf sämtlichen relevanten Großveranstaltungen, insbesondere sämtlichen Loveparades und größeren Raves der Technoszene bereits aufgelegt. Er tourt regelmäßig durch Asien, Australien und Südamerika und lebt in der Nähe von Mainz auf einem umgebauten Bauernhof.
Ihm wird von Teilen der Raver-Gemeinde seine in den Anfangsjahren bekannt gewordene starke Exzentrik vorgeworfen. Dies hängt mit dem Image der Trance-Musik zusammen, das in seiner Grundaussage offen und freundlich wirkt. Tauchers Außenwirkung steht hierzu im Gegensatz. Da Taucher auch wirtschaftlich anders als viele seiner bekannten deutschen Kollegen nie mit einer seiner Produktionsfirmen insolvent wurde und stets darauf achtet, dass sich seine Sets und Produktionen auch rechnen, halten vor allem Psychedelic-Trancer aus dem Lager des Goa-Trance ihn generell für zu kommerziell ausgerichtet. Seine Fangemeinde ist weltweit vertreten, er vermarktet sich selbst und beauftragt hierzu, anders als branchenüblich, keine Booking-Agentur.
DJ Taucher hat als einer der ersten DJs den Plattenspielern den Rücken gekehrt und sich den neuen Möglichkeiten des digitalen Auflegens zugewendet. Dabei verwendet er die bekannte DJ-Software Traktor und eine S4 von Native Instruments als Hardwaremixer sowie ein MacBook Pro.