Dorothee Pesch (* 3. Juni 1964 in Düsseldorf), besser bekannt als Doro, ist eine deutsche Rock-Sängerin. Bekannt geworden als Sängerin der Band Warlock, etablierte sie sich Mitte der 1990er Jahre erfolgreich als Solokünstlerin. Sie gilt als die Queen of Metal.

Werdegang

Nach einer abgeschlossenen Ausbildung zur Typografin, während der sie mit Lungentuberkulose zu kämpfen hatte, sang die Tochter eines Transportunternehmers und Lkw-Fahrers ab Anfang der 1980er-Jahre bei Snakebite und später bei Attack (beides Düsseldorfer Underground-Heavy-Metal-Bands), die sie Ende 1982 verließ, um 1983 zusammen mit anderen Musikern die Band Warlock zu gründen. Warlock nahm insgesamt vier reguläre Studioalben auf und wurde im Verlauf ihrer Karriere international bekannt. 1986 war Doro eine der ersten Frauen, die auf dem Festival Monsters of Rock auftraten. Die Plattenfirma gab aber immer mehr die Richtung vor, welche die Band zu gehen hätte, was bei Warlock zu großer Frustration führte. 1988 verließen mit Ausnahme des Bassisten alle bisherigen Musiker die Band, und Doro stellte eine neue Gruppe zusammen, die aus ihr selbst, Tommy Henriksen (Bass), Jon Devin (Gitarren) und Bobby Rondinelli (Schlagzeug) bestand. Das in dieser Besetzung 1989 veröffentlichte Album Force Majeure erschien unter dem Namen Doro, das Cover der Erstauflage war jedoch mit einem Aufkleber versehen, der die Platte als Warlock-Album auswies.

1990 zog Pesch nach New York. In den USA nahm sie im selben Jahr ihr erstes Album unter eigenem Namen auf.

Das nachfolgende Album True at Heart wurde 1991 von dem renommierten Studiogitarristen Dann Huff (u. a. Giant) produziert.

2003 sang Doro bei einem ihrer Livekonzerte (20 Jahre Warlock) zusammen mit Lemmy Kilmister den Motörhead-Song Love me forever. Einen weiteren Song (Alone again) sang sie später ebenfalls mit Lemmy Kilmister zusammen.

Doro Pesch steuerte 2006 den Titel Tief in meinem Herz, den sie extra für diesen Zweck umgeschrieben hatte, zur Benefiz-CD für das Vereinsmuseum von Borussia Dortmund bei und verzichtete dafür auf eine Gage. Auch hatte sie einen Live-Auftritt im Westfalenstadion vor einem Spiel der Borussia. Pesch war auch eine der ersten Besucherinnen im Borusseum, als es eröffnet wurde. Ihr Vater war Fan der Borussia, was sie in einem Interview mit dem Pressesprecher des BVB berichtete.

Am 13. Dezember 2008 feierte sie ihr 25-jähriges Bühnenjubiläum mit einem Konzert vor 9000 Zuschauern, bei dem Holy Moses, Leaves’ Eyes und Arch Enemy als Vorbands auftraten. Der Hauptteil begann mit Liedern aus Doros Solokarriere und Duetten mit unter anderem Bobby Ellsworth, Jean Beauvoir, Liv Kristine, Floor Jansen, Chris Boltendahl, Axel Rudi Pell, Klaus Meine, Rudolf Schenker, Tarja Turunen und Warrel Dane und endete mit einigen Warlock-Reunion-Stücken.

Auf der 2010 erschienenen Doro-Pesch-DVD 25 Jahre in Rock singt sie zusammen mit Klaus Meine den Scorpions-Song Rock you like a Hurricane. Eine der E-Gitarren spielt dabei Rudolf Schenker (Scorpions).

Auf der The Wörld Is Ours Europatournee 2010 von Motörhead traten Doro und ihre Band nicht nur im Vorprogramm auf, sie sang auch im Duett mit Lemmy Kilmister während des eigentlichen Konzertes den Song Born to Raise Hell. Bei ihrem 30-jährigen Bühnenjubiläum im Rahmen des Wacken Open Airs 2013 interpretierte sie mit Sabaton, Uli Jon Roth, Eric Fish, Phil Campbell, Chris Boltendahl und den Dudelsäcken von Corvus Corax den Song All We Are. 2017 veröffentlichte sie mit Für immer ihr erstes rein deutschsprachiges Album.

2020 trat sie als Vorband von Saxon auf der "40th Anniversary Castles & Eagles"-Tour in der Mitsubishi Electric Halle in Düsseldorf auf und sang im Hauptkonzert im Duett mit Biff Byford den Song "Denim and Leather".

Sonstiges

Doro ist Vegetarierin und posierte für PeTA gegen das Tragen von Leder. Sie selbst trägt auf der Bühne und privat nur Kunstleder.

Sie ist eine langjährige Freundin der Boxerin Regina Halmich und schrieb vier ihrer Einzugshymnen: All We Are (ein Warlock-Titel von 1987) sowie die neueren Songs Fight, She’s Like Thunder und The Queen.

Am 26. Oktober 2002 stieg sie beim RTL Promiboxen kurzfristig als Ersatz für Samantha Fox in den Ring. Dabei trat sie gegen Michaela Schaffrath, die von Regina Halmich gecoacht wurde, an und unterlag mit 85 zu 86 Punkten. Im Jahr 2006 gab sie mit der Rolle der Meha in Luke Gassers Film Anuk – Der Weg des Kriegers ihr Kinodebüt.

Durch mehrere Medienbeiträge 2012 und 2013 wurde bekannt, dass Doro Pesch an Übersinnliches und Wiedergeburt/Reinkarnation, Rückführung in frühere Leben glaubt und meint, im Mittelalter Magd in Ungarn gewesen zu sein (Bild 2012) bzw. "im früheren Leben als Mann im Kerker gestorben" zu sein (Metal Hammer 2013). Zitat Bild: „Ich habe schon mehrmals gelebt. Im Mittelalter war ich in Ungarn eine Magd zur Zeit des Krieges mit den Österreichern. Ich wurde geschlagen und litt schrecklichen Hunger. Mit nur 30 Jahren starb ich an Unterernährung.“

In der Vergangenheit probierte sich Doro Pesch, wie die Rocksängerin in der morgendlichen ZDF-Fernsehsendung Volle Kanne am 23. Juli 2019 erzählte, gelegentlich als Laien-Tätowiererin aus, indem sie im Tätowier-Studio einer Freundin Tattoos unter die Haut von Freunden, Bekannten und Fans stach, wobei es in einem Fall zu einer Blutvergiftung gekommen sei.

Auszeichnungen

  • Echo
    • 1994: als „Künstlerin national“
Quelle: Wikipedia