Edd Byrnes (* 30. Juli 1932 als Edward Byrne Breitenberger in New York City; † 8. Januar 2020 in Santa Monica) war ein US-amerikanischer Schauspieler und Sänger. Die Rolle des Gerald „Kookie“ Kookson in der Serie 77 Sunset Strip machte ihn ab 1958 zu einem der ersten Teenager-Idole der Fernsehgeschichte.
Edward Byrne Breitenberger hatte deutsche und irische Vorfahren, er wuchs in bescheidenen Verhältnissen in New York auf. Als er 13 Jahre alt war, verstarb sein Vater an einer Leberzirrhose. Er änderte seinen Nachnamen zu Byrnes, dem Nachnamen des Großvaters seiner Mutter und trat in dem Gene-Kelly-Film Marjorie Morningstar als Edward Byrnes auf. Seine Filmauftritte blieben allerdings zunächst klein.
Seinen Durchbruch feierte Byrnes Ende der 1950er-Jahre als Gerald Lloyd „Kookie“ Kookson III in der Detektivserie 77 Sunset Strip. Edward Byrnes avancierte damit zu einem Teenager-Idol. 1959 landete er, begleitet von Connie Stevens, einen Charts-Hit mit Kookie, Kookie, Lend Me Your Comb. Das Lied nahm ironisch Bezug auf die Tatsache, dass sich Kookie in der Serie ständig mit einem Taschenkamm die Haare kämmte. Die Figur des Kookie war zu Serienbeginn nur ein einfacher Autoeinparker, als Byrnes allerdings mit seinem Ausstieg aus der Serie drohte, beförderten sie die Figur ab der zweiten Staffel zum Junior-Detektiv und erhöhten die Gage des Schauspielers. Die an einen Beatnik erinnernde Figur traf den damaligen Zeitgeist des jugendlichen Publikums. Die Popularität von Byrnes schwappte auch nach Deutschland über: Er wurde mit vier Bravo Ottos zwischen 1963 und 1966 ausgezeichnet und galt dem Spiegel im November 1963 als „derzeit beliebtester Fernsehdarsteller“ des Landes.
Nachdem Byrnes sich 1963 aus seinem Vertrag bei Warner Brothers kaufte und 77 Sunset Strip verließ, wollte der inzwischen 30-jährige Darsteller sich von seinem jugendlichen Image lösen. In Deutschland drehte er Ende 1963 eine große Samstagabendshow mit ihm als Mittelpunkt, der Showtitel Kookie & Co. brachte ihn allerdings nicht von seiner Paraderolle weg. Nachdem er in den USA komplett auf die Figur des Kookie festgelegt war und sich nicht als Filmstar etablieren konnte, ging er zeitweise nach Europa und war auch in drei Italowestern zu sehen. In späreren Jahren spielte er in Hollywood gelegentlich selbstironische Rollen: In dem Film Grease von 1978, dessen Handlung in der Hochzeit der Popularität von Byrnes angesiedelt ist, übernahm er die Nebenrolle des lüsternen Fernsehmoderators Vince Fontaine. Er hatte auch Gastauftritte in den Fernsehserien Eine schrecklich nette Familie, Quincy, Drei Engel für Charlie sowie mehrere Auftritte in der Serie Mord ist ihr Hobby. Seine letzte Fernsehrolle spielte Byrnes 1999 in dem Fernsehfilm Shake, Rattle and Roll: An American Love Story.
1962 heiratete Byrnes die Schauspielerin Asa Maynor (* 1936), ihr gemeinsamer Sohn ist der heutige Fernsehmoderator Logan Byrnes. Die Ehe scheiterte und der Schauspieler hatte für einige Zeit mit Alkohol- und Tablettensucht zu kämpfen, überwand die Sucht allerdings Anfang der 1980er-Jahre und setzte sich später öffentlich für Aufklärung über Alkoholismus ein. 1996 veröffentlichte er die Autobiografie Kookie No More: Televisions 1st Teen Idol bei dem Verlag Barricade Books. Er starb im Januar 2020 in seinem Haus in Santa Monica im Alter von 87 Jahren unerwartet eines natürlichen Todes und hinterließ seine Lebensgefährtin Catherine Gross.