Edelweiss war ein österreichisches Dancefloor-Projekt, das es 1988 mit dem Titel Bring Me Edelweiss in mehreren Ländern auf Platz 1 der Charts schaffte.
Der erste Titel Bring Me Edelweiss wurde 1988 von Martin Gletschermeyer und Walter Werzowa produziert und von Maria Mathis gesungen. Der Refrain des Liedes bestand aus einer Coverversion von ABBAs S.O.S. mit neuem Text. Der Titel wurde über drei Millionen Mal verkauft, war in mehreren Ländern auf Platz 1 der Charts und erhielt einen World Music Award.
Interessant ist, dass „Edelweiss“ offenbar nach dem Buch „The Manual - How to make a number 1 hit“ von KLF von 1988 vorgingen, in dem Bill Drummond und Jimmy Cauty den Entstehungsweg ihres Hits „Doctorin' the tardis“ beschrieben und alle dazu aufriefen, es ihnen gleichzutun (sampeln, klauen, voll auf Hit gehen). Drummond und Cauty erwähnen im Nachwort der veränderten Neuausgabe von 1998 eine entsprechende Anfrage von "Edelweiss" aus dem Jahr 1988. "We said ´We don´t need to [produce your concept], you can do it yourself,` handed them a copy of The Manual and sent them packing back to Austria." (S. 151 der 3. Auflage der Neuausgabe 1998). Wenn man unter diesem Gesichtspunkt den ersten Edelweiss-Hit Bring Me Edelweiss anhört, ist diese Analogie auch offensichtlich.
Ein Album mit acht Versionen von Bring Me Edelweiss unter verschiedenen Namen folgte. Der Nachfolger I Can't Get No... (Edelweiss) konnte sich jedoch nicht in den Charts platzieren, und es wurde wieder still um die Band.
Auch die stilistisch ähnliche 1988er Single Christkind Is In the House, die in Österreich Platz 28 erreichte, wird Walter Werzowa zugeschrieben.
1992 erfolgte das Comeback von Edelweiss mit dem Titel Raumschiff Edelweiss, in dem Jodelmusik mit dem Titelthema der TV-Serie Raumschiff Enterprise gemischt wurde. Diesmal arbeitete Martin Gletschermeyer mit Klaus Biedermann und Paul Pfab, den Produzenten der Bingoboys, zusammen. Ausstattung war von Markus Kuscher. Der Titel schaffte es in Österreich auf Platz 1 und in Deutschland immerhin auf Platz 7. Es erschien zudem eine Promo-Maxi-CD für Radiosender, die zusätzliche Versionen enthält, die auf der normalen Maxi und dem Album nicht zu finden sind (u. a. mit einem deutschsprachigen Intro). Ebenfalls zur Band gehörte Christian Clerici (im Video zu Raumschiff Edelweiss ebenso zu sehen), der später durch diverse TV-Shows bekannt wurde.
Es folgte das Album Wonderful World of Edelweiss, aus dem die Titel Planet Edelweiss (Platz 14 in Österreich, in den deutschen Charts nicht vertreten) und Ski Instructor ausgekoppelt wurden. Kurz vor Veröffentlichung der erstgenannten Single beging das Bandmitglied Thomas Schlögl Suizid. Sämtliche Promo-Aktivitäten wurden daraufhin eingestellt und das Video zur Single vom Markt genommen.
1997 erfolgte ein weiterer Comeback-Versuch mit dem Titel Edeltaler Hochzeitsmarsch, einer Dance-Version vom Zillertaler Hochzeitsmarsch. Der Titel blieb jedoch erfolglos.
RSH-Gold