Endo Anaconda (eigentlich Andreas Flückiger; * 6. September 1955 in Burgdorf) ist ein Schweizer Singer-Songwriter und Schriftsteller. Den Fantasienamen Endo wählte er, weil Ändu, die berndeutsche Abkürzung für Andreas, ausserhalb des Sprachgebiets nicht verstanden wurde. Bekannt ist er in erster Linie als Sänger der Berner Mundart-Band Stiller Has.
Endo Anaconda wurde als Sohn einer österreichischen Mutter und eines Schweizer Vaters geboren. Seine Kindheit verbrachte er zunächst in Biel. Als Fünfjähriger verlor er seinen Vater, einen Polizisten, als dieser tödlich verunglückte. Mit zwölf Jahren wurde er in ein Internat nach Klagenfurt geschickt; später zog seine Familie dorthin nach. In Wien absolvierte er eine Lehre als Siebdrucker.
In den frühen 1980er-Jahren kam Endo Anaconda in die Schweiz zurück und spielte in verschiedenen Berner Musikgruppen, unter anderem bei Caduta Massi und den Alpinisten. 1989 gründete er mit Balts Nill die Band Stiller Has und brachte mit ihm zusammen ihre erste gemeinsame MC mit dem Titel Stiller Has heraus. Ab 2002 trat die Band mit dem bis dato als Gastmusiker agierenden Gitarristen René «Schifer» Schafer als Trio auf, ab 2005 änderte sich die Zusammensetzung der Band mehrfach. Insgesamt hat Stiller Has elf Studioalben und drei Live-Alben veröffentlicht.
Endo Anaconda ist regelmässiger Kolumnenschreiber in der Berner Zeitung unter dem Pseudonym Bärbeisser und für die Coopzeitung. 2005 erschien eine Auswahl seiner Bärbeisser-Kolumnen unter dem Namen Sofareisen im Ammann Verlag; damit war er fast ein halbes Jahr auf Platz 1 der Schweizer Buchbestsellerliste. Ab 2007 schrieb er auch für das Magazin Faces. Anaconda hat drei Kinder von drei Frauen und lebt seit 2018 in Erlinsbach (AG).
Endo Anaconda erstes Bühnenstück «Auspacken» wurde am 6. März 2010 am Luzerner Theater uraufgeführt.
Auch polititisch und philosophisch ist Endo Anaconda aktiv. Jede kreative Phase bedinge vorher eine Phase der Musse oder der Faulheit, beim Warten auf eine gute Idee, auch beim Songschreiben. Zudem solle Geld im Wirtschaftskreislauf bleiben und nicht für irgendwelche Spekulationen verzockt werden. Wenn alle jeden Monat bedingungslos ein paar Tausend Franken bekommen, könnte das ein Schritt sein hin zu einer Gesellschaft, die das Geld nicht braucht. «Das Grundeinkommen macht das Geld etwas weniger wichtig und die Leute freier.» Anaconda engagiert sich daher in der Initiative Grundeinkommen und auch für die Erhaltung der rumänischen Wassertalbahn.