'''Frank Henry Loesser''' (* 29. Juni 1910; † 28. Juli 1969 in New York) war ein US-amerikanischer Komponist und Liedtexter.
== Leben ==
Frank Loesser wuchs in einer musikalischen New Yorker Familie auf. Sein deutschstämmiger Vater war Klavierlehrer, sein älterer Bruder Arthur Loesser ein bekannter Konzertpianist und Musikwissenschaftler. Er selbst erhielt jedoch nie eine höhere musikalische Ausbildung. Anfang der 1930er Jahre, während der Weltwirtschaftskrise, begann er seine berufliche Laufbahn mit verschiedenen Jobs bei Zeitungen. Er schrieb außerdem Liedtexte und Manuskripte fürs Radio – ab Mitte der 30er Jahre auch für Revuen u. a. von Irving Actman, wodurch Hollywood auf ihn aufmerksam wurde. In Hollywood wurde er ab 1938 unter Vertrag genommen und war dort vor allem als Songwriter an einer Vielzahl von Filmen beteiligt. Mitverantwortlich für Loessers Erfolg in Hollywood war Burton Lane, der ihn an die Paramount Pictures empfahl. Sein erster Hit ''Praise the Lord and Pass the Ammunition'' entstand 1942. In dieser Zeit begann Loesser auch seine eigene Musik zu komponieren. Nach dem Zweiten Weltkrieg holten ihn die Broadway-Produzenten Cy Feuer und Ernest Martin für die Musical-Adaption von ''Charleys Tante'' – ''Where’s Charley?'' – zurück nach New York. Es folgten Musicalerfolge wie ''Guys and Dolls'' und ''How to Succeed in Business Without Really Trying'' und der Filmmusical-Erfolg ''Hans Christian Andersen''. Darüber hinaus gründete Loesser den Musikverlag ''Frank Music''.
Loesser arbeitete im Laufe seiner Karriere mit den Komponisten Joseph Meyer, Burton Lane, Jimmy McHugh, Joseph J. Lilley, Arthur Schwartz zusammen. Seine Komposition ''On a Slow Boat to China'' wurde durch Charlie Parker 1948, ''The Inch Worm'' von 1952 durch John Coltrane 1964 zu Jazz-Standards. Frank Loesser starb im Alter von 59 Jahren am 26. Juli 1969 in New York an Lungenkrebs.
== Musicals ==
* 1948: Where’s Charley? - Verfilmung 1952
* 1950: Guys and Dolls - Verfilmung 1955
* 1952: Hans Christian Andersen (Filmmusical; Regie: Charles Vidor mit Danny Kaye) - Bühnenfassung 1974
* 1956: The Most Happy Fella
* 1960: Greenwillow
* 1961: How to Succeed in Business Without Really Trying - Verfilmung 1967
* 1965: Pleasures and Palaces
* 2004: Señor Discretion Himself - postum
== Bekannte Songs ==
* 1939: ''The Boys in the Back Room'' (mit Frederick Hollander)
* 1940: ''I Hear Music'' (mit Burton Lane)
* 1942: ''Can’t Get Out of This Mood'' (mit Jimmy McHugh)
* 1943: ''Let’s Get Lost'' (mit Arthur Schwartz)
* 1948: ''On a Slow Boat to China''
* 1952: ''The Inch Worm''
* 1961: ''I Believe in You''
== Auszeichnungen ==
* Für den Song ''Baby, It’s Cold Outside'' aus dem Film ''Neptune’s Daughter'' (Regie: Edward N. Buzzell) erhielt Loesser 1950 den Oscar
* mit dem Tony Award für das beste Musical wurde Loesser 1951 für ''Guys and Dolls'' und 1962 für ''How to Succeed in Business Without Really Trying'' ausgezeichnet
* für letzteres Stück erhielt er 1962, zusammen mit Abe Burrows, den Pulitzer-Preis für Theater (Pulitzer-Price for Drama)