Franz Brei (* 7. September 1968 in Bludenz, Vorarlberg) ist ein römisch-katholischer Priester der Diözese Eisenstadt, der bis 2013 in der Seelsorge in der Steiermark beschäftigt war. Parallel ist er als Sänger religiöser Volksmusik bekannt geworden.
Nach der theologischen Ausbildung an der Hochschule Benedikt XVI. in Heiligenkreuz empfing er am 8. Juli 2000 die Diakonen- und am 8. Dezember 2000 in der Kirche St. Martin zu Eschen (Liechtenstein) die Priesterweihe und wurde in den Klerus der Erzdiözese Vaduz inkardiniert. Seine Heimatprimiz feierte er am 10. Dezember 2000 in der Pfarrkirche St. Pankratius u. Zeno, Feldkirch-Altenstadt. Von 2000 bis 2003 war Brei Kaplan in Triesenberg (FL), danach wirkte er zunächst als Kaplan in Bad Aussee – Altaussee – Grundlsee. Anschließend war er als Provisor des steirischen Pfarrverbandes Hatzendorf – Breitenfeld – Unterlamm tätig. Von dort wurde er Ende November 2013 auf eigenen Wunsch abgezogen.
Seit dem 1. April 2014 ist Franz Brei Pfarrer im Dekanat Deutschkreutz (Burgenland) in der Pfarrei Neckenmarkt (Burgenland) und seit 1. September 2014 im Pfarrverband Deutschkreutz-Neckenmarkt tätig. Mit 1. September 2018 wurde er in die Diözese Eisenstadt inkardiniert und ist derzeit über Ernennung durch den Diözesanbischof der zuständige Kreisdekan des gesamten Mittelburgenlandes.
Auf seine Initiative ist die Einrichtung einer „Lourdesgrotte“ in Deutschkreutz zurückzuführen, einer verkleinerten Nachbildung der Erscheinungsgrotte im Wallfahrtsort Lourdes, die mit einem Reliquiar der Bernadette Soubirous ausgestattet ist. Seine besondere Volksnähe zeigt sich nicht nur in zahlreichen ehrenamtlichen Tätigkeiten, etwa als Feuerwehrkurat, sondern auch durch sein Bemühen, die Menschen an ihrem jeweiligen Platz im Leben aufzusuchen und ihre Sorgen mitzutragen, ohne missionarisch zu sein. Seine besondere Sorge gilt aber auch den älteren und kranken Menschen, für die er monatlich öffentliche Krankensegnungen veranstaltet. Der Anlass für seinen Weggang aus der Steiermark Ende 2013 waren Unstimmigkeiten im Zusammenhang mit dem Einsatz eines von Sponsoren, die Brei gewonnen hatte, finanzierten neuen Geläuts in Unterlamm.
Gemeinsam mit der Volksmusikantin Amalia Pfundner, der Volksmusikgruppe Die Raabtal-Dirndln und dem Kirchenchor Unterlamm nahm er 2007 eine CD mit volkstümlich-spiritueller Musik auf. Produzent dieser CD war Walter Wessely. Mit einer Komposition von Walter Wessely und Herbert Hirschler gewann Brei mit großem Vorsprung die Österreich-Vorausscheidung des Grand Prix der Volksmusik 2009 und erreichte in der Endausscheidung dieses Bewerbes als bester österreichischer Beitrag den Platz 3.
Nach seiner Teilnahme am Grand Prix erschien 2009 die CD Lebenslieder. 2010 folgte die CD Glaube, Hoffnung und Liebe. Ebenfalls im Jahr 2010 veröffentlichte der Grazer Verlag Styria das vom freischaffenden Journalisten Eric Sebach herausgegebene Buch "Franz Brei. Der singende Pfarrer". Das Werk beruht auf Interviews, die der Herausgeber mit Pfarrer Brei geführt hat und wurde von diesem durchgesehen und autorisiert. Ende 2013 erschien die CD Die schönsten Marienlieder. Die inzwischen insgesamt acht CDs, die Pfarrer Brei verantwortet, wurden mit Gold bzw. Platin ausgezeichnet.
Während die Initiativen von Pfarrer Brei einen touristisch wichtigen Impuls für die Region Hatzendorf-Breitenfeld-Unterlamm bedeuten, wird das musikalische Engagement des Pfarrers von kirchlicher Seite differenziert wahrgenommen. Neben der Mehrheit der Pfarrbevölkerung, die seine Aktivitäten unterstützt und gutheißt, gibt es auch kritische Stimmen, die bemängeln, dass sich insbesondere eine Teilnahme an einem "Grand Prix der Volksmusik" nicht mit der Würde eines Priesters vereinbaren ließe. Dem halten Verteidiger des singenden Pfarrers entgegen, dass die von Brei interpretierten Lieder in keiner Weise der Lehre oder Disziplin der katholischen Kirche widersprechen; außerdem war es stets ein Anliegen von Christentum und Kirche, die jeweilige Volkskultur in ihrem religiösen Potenzial zu fördern. Brei betont jedenfalls, seine öffentlichen Aktivitäten seien als Glaubenszeugnis und als ein "Sichtbarmachen der Kirche an ungewöhnlichen Orten" zu verstehen; seine priesterlichen Pflichten wurden nicht vernachlässigt. Seine Entscheidung, den seelsorglichen Dienst in der Steiermark zu verlassen, fällte er, nachdem es trotz zahlreicher Vermittlungsbemühungen durch die politischen Instanzen und die zuständigen kirchlichen Oberen bis hin zu Diözesanbischof Dr. Egon Kapellari nicht möglich war, einen Konflikt um Häufigkeit und Dauer des liturgischen Geläutes in Unterlamm beizulegen. Dem Vorwurf mangelnder Kritikfähigkeit, der aufgrund dessen erhoben wird, wird entgegengehalten, dass Pfarrer Brei durch sein Weichen eine weitere Eskalation dieses Konfliktes vermeiden wollte.