Freddy Fender (* 4. Juni 1937 in San Benito, Texas als Baldemar Garza Huerta; † 14. Oktober 2006 in Corpus Christi, Texas) war ein US-amerikanischer Country-Sänger mexikanischer Abstammung.

Karriere

Anfänge

Geboren als Sohn mexikanischer Immigranten, zog Baldemar Huerta als Kind mit seinen Eltern als Farmhelfer durch die USA. Mit fünf Jahren begann er, Gitarre zu spielen – zunächst auf einer selbstgebastelten, deren Hauptbestandteil eine leere Sardinendose war. Mit 16 Jahren brach Baldemar Huerta die Schule ab und schloss sich für drei Jahre der Marine an. 1958 spielte er unter seinem Geburtsnamen und als „El Bebop Kid“ in spanischer Sprache seine ersten Schallplatten ein, darunter eine Version des Elvis-Hits Don’t Be Cruel. Um ein breiteres Publikum anzusprechen, nahm er ein Jahr später den Namen „Freddy Fender“ an. 1959 hatte er mit Wasted Days And Wasted Nights einen ersten kleineren Hit. Unmittelbar nach Erscheinen der Single wurde er wegen Marihuana-Besitzes verhaftet und zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt.

Nach drei Jahren Haft wurde er mit Unterstützung des musikbegeisterten Gouverneurs von Louisiana, des ehemaligen Country-Sängers Jimmie Davis, unter der Auflage, für die verbleibenden zwei Jahre dem Musikgeschäft fernzubleiben, vorzeitig entlassen. Danach spielte Fender einige Jahre in der Clubszene von New Orleans, bevor er Ende der sechziger Jahre nach Texas zurückkehrte. Hier arbeitete er als Automechaniker und holte seinen Schulabschluss nach.

Durchbruch als Country-Sänger

1974 wurde er vom Produzenten Huey Meaux unter Vertrag genommen. Bei einem kleinen Label wurde die Single Before The Next Teardrop Falls veröffentlicht. Der teils in Englisch und teils in Spanisch aufgenommene Song wurde zu einem überragenden Erfolg und erreichte sowohl in den Country- als auch in den Pop-Charts Platz eins. Sofort wurde sein erster Hit von 1959 Wasted Days And Wasted Nights in einer neuen Version wiederveröffentlicht und erreichte auch Platz eins. Fender wurde vom Billboard-Magazin zum Best Male Artist of 1975, also zum besten Sänger des Jahres 1975 gekürt. Seine Erfolgssträhne hielt die siebziger Jahre hindurch an, mit Titeln wie Secret Love und You'll Lose a Good Thing hatte er weitere Hits. Erst danach ließen die Verkaufszahlen seiner Platten nach.

In den achtziger Jahren übernahm Fender einige Filmrollen. Nach massiven Alkohol- und Drogenproblemen unterzog er sich 1985 einer Entziehungskur.

Comeback als Texas Tornado

Zu neuer Popularität kam Fender, als er 1990 zusammen mit Doug Sahm, Augie Meyers (beide vom Sir Douglas Quintet) und Flaco Jimenez die Tex-Mex-Band Texas Tornados gründete. Bis 1999 produzierten die Texas Tornados vier Studioalben, ein Best-Of-Album und eine Live-Platte. 1998 war Fender außerdem Mitglied bei Los Super Seven, einer Supergroup aus dem Umfeld von Los Lobos. Sowohl die Texas Tornados als auch Los Super Seven gewannen jeweils einen Grammy in der Kategorie Best Mexican-American Performance.

Mit seinem Album La Musica de Baldemar Huerta kehrte Fender 2002 musikalisch in seine Jugendzeit zurück und interpretierte klassische mexikanische Popsongs aus der Prä-Rock’n’Roll-Ära. Das Album wurde mit dem Grammy in der Kategorie Best Latin Pop ausgezeichnet. Mit Dos Amigos entstand 2005 ein gemeinsames Album mit Flaco Jimenez in klassischer Conjunto-Besetzung mit Gesang, Akkordeon und Bajo Sexto.

Krankheit und Tod

Fender, der Diabetiker war und seit einiger Zeit an Hepatitis C litt, musste sich 2002 einer Nierentransplantation und 2004 einer Lebertransplantation unterziehen. Im August 2006 wurde bekannt, dass er an Lungenkrebs erkrankt war. Freddy Fender, der lange in der südtexanischen Stadt Corpus Christi gelebt hat, starb dort am 14. Oktober 2006.

Seine Geburtsstadt San Benito plant die Eröffnung eines Freddy-Fender-Museums. Die Idee dazu entstand bereits zu Lebzeiten Fenders. Ein überdimensionales Porträt Fenders mit dem Schriftzug „Hometown of Freddy Fender“ ziert seit 2005 den Wasserturm der Stadt.

Quelle: Wikipedia