Alfred Raimund „Fredl“ Fesl (* 7. Juli 1947 in Grafenau) ist ein niederbayerischer Musiker und Sänger, der als eigentlicher Erfinder des bayerischen Musikkabaretts gilt.
Fredl Fesl wuchs in seiner Geburtsstadt Grafenau im Bayerischen Wald auf und zog im neunten Lebensjahr mit seinen Eltern nach Greding im mittelfränkischen Altmühltal. Dort betrieben seine Eltern das Gasthaus Zum Bayerischen. Später zog die Familie nach München. Fesl besuchte nach der Volksschule Grafenau die Oberrealschule in Ingolstadt, wo er später in einem Schülerinternat lebte. Fredl Fesl wurde zweimal oberbayerischer Juniorenmeister im Gewichtheben. Seit 1962 ist er Mitglied im Sportverein der Eisenbahner (Ost). Das Gitarrenspiel erlernte er während seiner Zeit bei der Bundeswehr, wo er auch zum hintergründigen Spaßvogel der Gebirgsjägertruppe wurde und seine Vorgesetzten etwas verärgert haben soll.
Nachdem sich Fesl in verschiedenen Berufen erprobt hatte, wollte er sich als Kunstschmied eine Existenz aufbauen und richtete sich in Freising eine Werkstatt ein. Eigenen Aussagen zufolge begann seine Karriere als Musiker damit, dass er in den Münchner Kleinkunstbühnen durch das Mitbringen seiner Gitarre keinen Eintritt bezahlen musste – er gab sich immer als der auftretende Musiker aus. Als eines Abends schließlich die eigentlichen Künstler fehlten, ließ sich Fesl überreden und trat selbst auf. Durch seine lustig plaudernde Art gewann er schnell die Sympathien des Publikums. 1976 entstand im Münchner Theater im Fraunhofer seine erste Schallplatte mit dem Titel Fredl Fesl. Nach der Veröffentlichung seiner ersten Schallplatte hatte er eine eigene Fernsehsendung, Fredl und seine Gäste.
Eines seiner Markenzeichen bei Liveauftritten war die ausführliche Vorrede vor seinen Stücken, die nach seiner eigenen Aussage manchmal länger war als die Lieder selbst. Zum Abschluss eines Konzertes gab er als Zugabe einen Handstand auf dem Stuhl, auf dem er während seines Konzertes die Lieder vorgetragen hatte. Fesl wird häufig mit dem früher von ihm regelmäßig vorgetragenen Königsjodler in Verbindung gebracht. Weitere bekannte Lieder sind Der edle Rittersepp, Der Anlassjodler, das Taxilied oder das Fußballied. In den Medien wurde er teilweise „Bajubarde“ oder „Bayerns bester Barde“ genannt.
Einige Jahre war Fesl regelmäßig in Radiowerbespots der Biermarke Veldensteiner zu hören. 2008 kam es wegen der Erwähnung von Jürgen Klinsmann in einem dieser Werbespots zu einem Gerichtsverfahren, in dem der Bierhersteller Kaiser Bräu unterlag. Bei der Verkündung des Urteils bewies er auch in dieser Situation seinen Humor, indem er sagte: „Es gibt Schlimmeres, zum Beispiel zermatschte Semmelknödel.“
Fesl leidet seit 1997 an der Parkinson-Krankheit und musste Ende 2006 seine gut besuchte Abschiedstournee deshalb vorzeitig beenden. 2009 wurde ihm gegen die Parkinson-Symptome ein Hirnschrittmacher eingesetzt. Er lebt mit seiner zweiten Frau Monika in der Einöde Häuslaign (Gemeinde Pleiskirchen, Oberbayern). Er hat zwei Töchter.
Seit 2013 vertreibt er seine selbst erfundene Original Fredl-Fesl-Schunkelhilfe. 2015 erschien seine Autobiografie Ohne Gaudi is ois nix im Volk Verlag. Das Buch enthält Erinnerungen von Wegbegleitern wie Zither-Manä, Mike Krüger, Konstantin Wecker, Hans Well, Willy Astor oder Martina Schwarzmann.
Fredl Fesl bezeichnet seine Werke als „bayrische und melankomische Lieder“, was er auch für sein viertes Album als Untertitel wählte. Sie sind im Dialekt gehalten und wurzeln häufig in der Volksmusik, haben jedoch ausgesprochen humorvolle und hintersinnige Texte, nicht selten unter Verwendung von Wortspielen. Willy Astor steht mit seiner Wort-Komik stark in der Tradition von Fesl. Fesl selbst spielt Gitarre, Tuba, Trompete, Althorn und Klavier. Ottfried Fischer bezeichnete ihn in seiner beliebten Kabarett- und Talk-Sendung Ottis Schlachthof im Bayerischen Fernsehen im Jahr 1999 treffend als Angehörigen der obersten Zunft der bayerischen Liedermacher, als „echten Pfundskerl“ und Rebell der eher sanfteren Sorte mit hintergründigem und skurrilem Humor.