Giorgia Todrani (* 26. April 1971 in Rom), besser bekannt ausschließlich unter ihrem Vornamen Giorgia, ist eine italienische Sängerin, Songwriterin und Radiomoderatorin. Sie gewann 1995 das Sanremo-Festival.
Giorgia wuchs in einer Musikerfamilie auf, ihr Vater Giulio Todrani war in den 70er-Jahren als Sänger erfolgreich. Im Alter von 16 Jahren begann sie beim Tenor Luigi Rumbo eine Gesangsausbildung. Anschließend sammelte sie Erfahrungen als Backgroundsängerin und bei Auftritten mit der populären Gruppe Vorrei la pelle nera in den Clubs ihrer Heimatstadt. 1993 qualifizierte sie sich mit Nasceremo bei Sanremo Giovani für die Newcomer-Kategorie des Sanremo-Festivals 1994, wo sie mit E poi debütierte und den siebten Platz erreichte. Das unmittelbar anschließend herausgebrachte erste Album Giorgia war bereits ein ansehnlicher Erfolg. Nur wenige Monate später holte sie Luciano Pavarotti in seine Pavarotti-&-Friends-Show, wo sie zusammen mit Pavarotti sang.
Im Jahr 1995, nun in der Hauptkategorie, gewann Giorgia das Sanremo-Festival. Der Siegertitel Come saprei, den sie gemeinsam mit Eros Ramazzotti geschrieben hatte, brachte ihr auch den Kritikerpreis ein. Im Anschluss veröffentlichte sie auch das zweite Album Come Thelma & Louise, das Platz zwei der Charts erreichte. Andrea Bocelli, der ebenfalls 1994 beim Sanremo-Festival in der Newcomer-Kategorie angetreten war, nahm 1995 im Duett mit Giorgia das Lied Vivo per lei für das Album Bocelli auf. Bei ihrem dritten Auftritt in Sanremo 1996 belegte die Sängerin mit Strano il mio destino den dritten Platz; ihr drittes Album Mangio troppa cioccolata wurde von Pino Daniele produziert und konnte erstmals Platz eins der Charts erreichen.
Nach dem Album Girasole von 1999 kehrte Giorgia 2001 nach Sanremo zurück und gelangte bis auf Platz zwei; an ihrem Beitrag Di sole e d’azzurro war auch Zucchero als Koautor beteiligt. Es folgte das Album Senza ali, produziert vom Amerikaner Michael Baker. Die Single Vivi davvero kündigte 2002 die Veröffentlichung des ersten Greatest Hits der Sängerin, Le cose non vanno mai come credi, an. Es brachte Giorgia die zweite Nummer-eins-Platzierung ein und leitete eine lange Konzertreihe ein. Außerdem sang sie zusammen mit Ronan Keating in We’ve Got Tonight.
2003 landete Giorgia mit Gocce di memoria einen Nummer-eins-Hit. Das Lied (geschrieben zusammen mit Andrea Guerra) bildete den Titelsong des Films Das Fenster gegenüber von Ferzan Özpetek und fand zusammen mit der folgenden Single Spirito libero Eingang ins Nummer-eins-Album Ladra di vento. Zwei Jahre später war sie die erste italienische Interpretin überhaupt, von der in der Reihe MTV Unplugged ein Konzert aufgenommen wurde. Mit dem Studioalbum Stonata meldete sich Giorgia 2007 wieder zurück; das Album enthielt auch das Duett Poche parole mit Mina. In diesem Jahr begann die Sängerin außerdem eine Tätigkeit als Radiomoderatorin in einer eigenen Sendung auf Rai Radio 2.
Im Jahr 2008 erschien nicht nur die EP Giorgia – Live alla Casa del Jazz, aufgenommen während eines Jazzkonzerts der Sängerin, sondern auch das aus drei CDs bestehende Best-of Spirito libero. Nach dem Erdbeben von L’Aquila 2009 beteiligte sich Giorgia sowohl an der Charity-Single Domani 21/04.2009 als auch an der Benefiz-Initiative Amiche per l’Abruzzo, einem Konzert von etwa 90 italienischen Sängerinnen (darunter Gianna Nannini, Laura Pausini und Elisa) in San Siro; 2010 erschien dazu die Charity-Single Donna d’Onna. Noch 2009 war Giorgia auch an dem Nummer-eins-Hit Salvami von Gianna Nannini beteiligt. 2010 wurde Giorgia zum ersten Mal Mutter.
Il mio giorno migliore leitete 2011 das neue Album Dietro le apparenze ein, produziert von Michele Canova Iorfida und mit Beteiligung von Eros Ramazzotti und Jovanotti. Es konnte erneut die Chartspitze erreichen. Diesem folgten 2013 Senza paura (inklusive eines Duetts mit Alicia Keys) und 2016 Oronero, jeweils produziert von Canova. 2018 erschien das Coveralbum Pop Heart, auf dem Giorgia Lieder von u. a. Whitney Houston, Tiziano Ferro, Pino Daniele, Eurythmics und Vasco Rossi neu interpretierte.