Graham William Nash, OBE (* 2. Februar 1942 in Blackpool, England) ist ein englischer Musiker und Songwriter, der seit den 1960er Jahren mit den Bands The Hollies und Crosby, Stills, Nash (& Young) und als Solokünstler erfolgreich ist.

Kindheit und Jugend

Graham Nash wuchs in Manchester auf. In der Schule traf er im Alter von fünf Jahren Allan Clarke, der schnell sein bester Freund wurde. Sie sangen zusammen im Schulchor und gründeten in den 1950er Jahren ein Skiffle-Duo namens Two Teens, das sich später in The Levins und dann in The Guytones umbenannte. Zu dieser Zeit hatten sich beide Guytone-Gitarren besorgt. Zu frühen Rock-’n’-Roll-Zeiten nannten sie sich dann Ricky and Dane Young. Aus einem Zusammenschluss der Bands Fourtones, in der die beiden zu dieser Zeit spielten, und The Deltas wurde 1962 dann das erste Line-up von den Hollies.

The Hollies

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Nash wechselte bei den Hollies von der Rhythmus-Gitarre zum Gesang und wurde schnell zu einem der Haupt-Songwriter der Gruppe.

Crosby, Stills and Nash (and Young)

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Im Jahr 1968, nach einem Besuch in den USA, wo er David Crosby in Laurel Canyon kennengelernt hatte, verließ Nash die Hollies auf dem Höhepunkt ihres Erfolgs, um mit Crosby und Stephen Stills die Band Crosby, Stills and Nash zu gründen. Graham Nash ist für einige der erfolgreichsten und bekanntesten Titel der Band verantwortlich: Teach Your Children (1969), Just a Song Before I Go (1977) und Wasted on the Way (1982). Die beiden letztgenannten Titel sind außerdem die einzigen Top-Ten-Hits, die CSN(Y) überhaupt in den Single-Charts verbuchen konnten.

Solokarriere

1971 erschien sein erstes Soloalbum Songs for Beginners. 1972 sang er mit David Crosby die LP Graham Nash/David Crosby ein, die bis auf Platz vier in den US-Billboard-Charts stieg. Mit Neil Young sang er die Single War Song ein.

Nashs zweites Soloalbum Wild Tales erschien 1974. Mit Crosby zusammen arbeitete er nach dem vorübergehenden Ende von Crosby, Stills & Nash als Duo weiter. Crosby & Nash veröffentlichten in den 1970er Jahren drei Studioalben und eine Live-LP. Zwischendurch gab es immer wieder einzelne Konzerte von Crosby, Stills & Nash bzw. Crosby, Stills, Nash & Young.

Ende der 1970er Jahre trennte sich Nash von David Crosby, der damals unter massiven Drogenproblemen litt. Aus dem letzten geplanten Album wurde schließlich Nashs drittes Soloalbum Earth & Sky (1980).

Anfang der 1980er Jahre beteiligte er sich an einigen Reunion-Shows mit Stills und Crosby. Stills und Nash hatten das dazugehörige Album, Daylight Again, quasi im Alleingang geschrieben und aufgenommen und den schwer drogenabhängigen Crosby nur deshalb mit ins Studio und auf Tour geholt, weil die Plattenfirma Atlantic Records darauf bestanden hatte. Nash spielte außerdem eine Show mit den Hollies, was zu einem weiteren Album mit dem Titel What Goes Around führte. 1986 erschien sein Soloalbum Innocent Eyes, das allerdings floppte.

Seitdem tourte Nash weiter mit Crosby und Stills, von Zeit zu Zeit unterstützt von Neil Young. 2002 erschien sein fünftes Soloalbum Songs for Survivors, zwei Jahre darauf auch wieder ein Album mit David Crosby: das Doppelalbum Crosby-Nash. 2005 spielte er mit der norwegischen Band a-ha zwei Lieder für deren Analogue-Album ein. 2006 arbeitete er an David Gilmours Soloalbum On an Island mit, an dem auch David Crosby beteiligt war. Zusammen mit Gilmour gingen beide auch auf Tournee.

Im Jahr 2016 veröffentlichte er sein bislang letztes Studioalbum This Path Tonight.

Politisches Engagement

Nash engagiert sich seit den 1970er Jahren gegen Atomenergie. 1979 organisierte er mit anderen Rockstars (Jackson Browne, Bonnie Raitt, Bruce Springsteen) eine Konzertreihe gegen Nukleartechnik unter dem Namen Musicians United for Safe Energy (MUSE), von der auch ein Livemitschnitt (No Nukes) erhältlich ist. 2007 nahmen er, Raitt und Browne ein Musikvideo für eine neu eingespielte Version von Buffalo Springfields For What It’s Worth auf. Diese Neuauflage von MUSE firmiert unter dem Namen No Nukes group. Sie sind lose verbunden mit dem Nuclear Information and Resource Service (NIRS).

Ehrungen

Obwohl Nash inzwischen US-Bürger ist, wurde er 2010 für seine Verdienste von Königin Elisabeth II. im Rahmen der Queen's Birthday Honours zum Officer of the Order of the British Empire (OBE) ernannt. In die Rock and Roll Hall of Fame wurde er gleich zweimal aufgenommen: 1999 als Mitglied von Crosby, Stills & Nash und 2010 als Mitglied der Hollies. Außerdem wurde er 2009 in die Songwriters Hall of Fame aufgenommen.

Nash Editions

Graham Nash sammelte seit den 1970er Jahren Fotografien und betätigte sich schon seit frühester Jugend als Fotograf. 1990 verkaufte er Teile seiner Sammlung bei Sotheby’s. 1989 gründete er zusammen mit Marc Holbert Nash Editions, eine Firma, die sich auf das Scannen und Ausdrucken von Fotografien spezialisiert hat. Die Firma erfand ein neues Verfahren, das sogenannte „digital fine-arts printmaking“. Auf Grund ihrer Verdienste wurden Nash und Holbert mit dem PMDA-Visionärs-Preis ausgezeichnet. Das Unternehmen „gehört heute zu den führenden Fine-Art-Print-Studios der Welt“.

Nash und Holbert engagieren sich außerdem in der Museumsarbeit und stifteten mehrere Bilder aus Nashs Privatsammlung sowie eigens hergestellte Drucker und Scanner an Museen und Schulen.

Soloalben

  • 1971: Songs for Beginners
  • 1973: Wild Tales
  • 1980: Earth & Sky
  • 1986: Innocent Eyes
  • 2002: Songs for Survivors
  • 2009: Reflections (3 CDs; Kompilation seiner Werke von 1962 bis 2009)
  • 2016: This Path Tonight

Crosby & Nash

  • 1972: Graham Nash / David Crosby
  • 1975: Wind on the Water
  • 1976: Whistling Down the Wire
  • 1977: Live
  • 1997: Another Stoney Evening (Live 1971)
  • 2004: Crosby-Nash

Crosby, Stills and Nash

  • 1969: Crosby, Stills & Nash
  • 1977: CSN
  • 1982: Daylight Again
  • 1983: Allies
  • 1990: Live It Up
  • 1991: CSN (Box)
  • 1994: After the Storm
  • 2005: Greatest Hits
  • 2007: Live in L. A. (Aufnahmen von 1982)
  • 2009: Demos
  • 2012: CSN 2012

Crosby, Stills, Nash and Young

  • 1970: Déjà Vu
  • 1971: 4 Way Street
  • 1974: So Far
  • 1980: Replay
  • 1988: American Dream
  • 1992: Carry On
  • 1999: Looking Forward
  • 2008: Déjà Vu / LIVE

Bücher

  • mit Garret White: Eye to Eye, Steidl Verlag, Göttingen 2004, ISBN 978-3-88243-960-1.
  • mit Jasen Emmons: Icons of Rock. Unvergessliche Rock-Photographien, Schirmer Mosel, München 2010, ISBN 978-3-82960-461-1.
  • Wild Tales. Edel Germany, Hamburg 2014, ISBN 978-3-8419-0250-4.
Quelle: Wikipedia