Grimes (* 17. März 1988 in Vancouver, British Columbia als Claire Boucher, seit 2018 „c Boucher“) ist eine kanadische Sängerin und Musikproduzentin.

Leben

Boucher wurde als anglophone Kanadierin in Vancouver geboren und wuchs dort auf. Sie war eines von mehreren Kindern einer französisch-italienischen Mutter und eines Vaters mit teils ukrainischer, teils Métis-Abstammung. Ihre Eltern zogen sie konservativ auf und schickten sie auf eine katholische Schule.

2006 zog sie nach Montreal, um dort an der McGill University zunächst russische Literatur, später Neurowissenschaften zu studieren. In dieser Zeit begann sie erstmals, eigene Songs zu schreiben, zu produzieren und aufzunehmen. Nach eigener Aussage lernte sie als Kind kein Instrument und machte bis zum Alter von Anfang 20 keine Musik. Während des Studiums begann sie dann unter dem Einfluss ihrer Freunde, sich selbst Musikproduktion beizubringen. Anfang des Jahres 2011 brach sie das Studium ohne Abschluss ab und fing an als Musikerin unter dem Namen Grimes aufzutreten und Aufnahmen zu machen. Zu ihrem Künstlernamen wurde sie durch den Namen der Musikrichtung Grime inspiriert, mit welcher ihr Musikstil allerdings kaum offensichtliche Gemeinsamkeiten besitzt.

Ihr Debütalbum Geidi Primes wurde Anfang 2010 in Kanada als Kassette, in den USA und Großbritannien als CD und LP vom britischen Musiklabel No Pain veröffentlicht. Der Name bezieht sich auf den fiktiven Planeten Giedi Prime aus einem Roman von Frank Herbert. Das Album enthält elf Titel, die im Stil von Alternative Pop produziert sind. Nach der Veröffentlichung erhielt es hauptsächlich positive Kritiken von Seiten der Fans und Musikkritiker.

Im September desselben Jahres erschien ihr zweites Studioalbum Halfaxa, welches 16 Titel beinhaltet und an die Genres Witch House, Dream Pop, Dark Wave, Synthie Pop und Ambient erinnert. 2011 spielte Grimes im Vorprogramm von Lykke Li auf deren Nordamerika-Tour. Im selben Jahr erschien auch ihre EP Darkbloom in Form eines zweigeteilten Albums in Zusammenarbeit mit d’Eon.

2012: Internationaler Durchbruch mit Visions

Seit 2012 steht sie beim unabhängigen britischen Plattenlabel 4AD unter Vertrag. Dort erschien 2012 das internationale Debütalbum Visions, das es unter anderem in die US-amerikanischen und britischen Charts schaffte. Die Titel Oblivion und Genesis konnten sich in den US-amerikanischen und den mexikanischen Charts platzieren. Das NME Magazin wählte Grimes auf Platz 1 der „20 Most Exciting New Bands Of 2012“.

Seit 2015: Stilwechsel mit Art Angels und Beziehung zu Elon Musk

Ihr fünftes Album Art Angels wurde im Jahr 2015 veröffentlicht und enthielt im Vergleich zu ihren vorherigen Alben mehr Popsongs. Es platzierte sich in vielen Jahresbestenlisten auf vorderen Rängen. Im selben Jahr trat Grimes als Vorprogramm für Lana Del Rey im Rahmen ihrer Endless Summer Tour auf.

Seit Mai 2018 ist bekannt, dass Grimes eine Beziehung mit dem Automobil- und Raumfahrtunternehmer Elon Musk führt. Sie lernten sich nach Musks Aussage über Twitter dadurch kennen, dass er einen Wortwitz schuf, der den Kunststil Rokoko mit dem KI-Gedankenexperiment Roko’s Basilisk kombiniert, durch eine Internetsuche allerdings herausfinden musste, dass Grimes in der Vergangenheit bereits denselben Witz machte. Am 8. Januar 2020 gab Grimes bekannt, schwanger zu sein.

Am 21. Februar 2020 wurde ihr Album Miss Anthropocene veröffentlicht.

Stil

Grimes’ elektronischer Musikstil ist beeinflusst von Popmusik, Noise Rock, Dark Wave, R&B, japanischer und mittelalterlicher Musik.

Grimes produziert nicht nur jedes ihrer Lieder selbst, sondern hat auch alle ihre bisherigen Album-Cover selbst illustriert sowie einen Großteil ihrer Musikvideos zum Teil oder gar vollständig selbst produziert.

Grimes ist bekannt dafür zu lispeln. In einem Interview von 2016 sagte sie, dass sie ihr Lispeln möge und es nicht in Betracht ziehe, sich einer Sprachtherapie zu unterziehen.

Auszeichnungen und Nominierungen

Gewonnen

Juno Awards

  • 2013: in der Kategorie „Electronic Album of the Year“ für Visions

Webby Awards

  • 2013: in der Kategorie „Artist of the Year“

Bazaar Women of the Year

  • 2016: in der Kategorie „Musician of the Year 2016“

Nominiert

Polaris Music Prize

  • 2012: in der Kategorie „Best Canada Album of 2012“ für Visions

Juno Awards

  • 2013: in der Kategorie „Breakthrough Artist of the Year“

MuchMusic Video Awards

  • 2013: in der Kategorie „Dance Video of the Year“ für Genesis
  • 2015: in der Kategorie „Video of the Year“ für Go (mit Blood Diamonds)
  • 2015: in der Kategorie „Best Post-Production“ für Go
  • 2015: in der Kategorie „Best Director“ für Go
  • 2016: in der Kategorie „Video of the Year“ für Flesh Without Blood
  • 2016: in der Kategorie „Best Director“ für Flesh Without Blood

International Dance Music Awards

  • 2016: in der Kategorie „Best Alternative/Indie Rock Dance Track“ für Flesh Without Blood

Polaris Music Prize

  • 2016: in der Kategorie „Best Canada Album of 2016“ für Art Angels
Quelle: Wikipedia