'''Henry Byron Warner''' (meist ''H. B. Warner''; * 26. Oktober 1875 in London, England; † 21. Dezember 1958 in Woodland Hills, Kalifornien, USA) war ein US-amerikanischer Film- und Theaterschauspieler britischer Herkunft.
== Kindheit und Ausbildung ==
Henry Warner wurde als ältester von zwei Söhnen von Charles Warner, eines britischen Bühnenschauspielers, in London geboren; sein jüngerer Bruder James starb bereits im Alter von 24 Jahren an Tuberkulose.
Zunächst sollte Warner nach dem Willen seiner Eltern Arzt werden, so dass er nach seiner Schulausbildung an der London University immatrikulierte. Doch brach er das Studium rasch ab, da die Schauspielerei seine wahre Leidenschaft war. Warner studierte sowohl in Paris, als auch in Italien, ehe er Mitglied in der Theatergruppe seines Vaters wurde.
== Beruflicher Werdegang ==
Um die Jahrhundertwende zog Warner in die USA, und änderte seinen britisch klingenden Vornamen ''Henry'' in das US-Pendant ''Harry''. 1902 stand er zum ersten Mal im Drama ''Audrey'' am Broadway auf der Bühne. Bis etwa 1925 folgten 13 weitere Stücke, darunter ''Susan in Search of a Husband'' und ''A Tenement Tragedy'' – beide 1906 zur Aufführung gebracht.
1914 debütierte Warner auch als Schauspieler vor der Kamera, in ''The Harp of Tara'' von Regisseur Raymond B. West. Warner gehörte im Lauf seiner Karriere zu jenen Schauspielern, die den Wechsel vom Stummfilm zum Tonfilm miterlebten, obwohl die Phase, in der er Hauptrollen offeriert bekam, in der Ära der Stummfilme anzutreffen sind.
Und es sollte ein Stummfilm sein, mit dem der 1, 84 Meter große Mann auch heute noch einen gewissen Bekanntheitsgrad genießt. 1927 wurde Warner für die Rolle des Jesus von Nazaret in Cecil B. DeMilles Bibelfilm ''König der Könige'' verpflichtet, und galt lange Zeit unter Gläubigen als „der“ Jesus-Darsteller schlechthin.
In den 1930er bzw. 1940er Jahren avancierte Warner trotz der Bekanntheit, die er durch ''König der Könige'' genoss, rasch zum Nebendarsteller, wenngleich dennoch in mehreren Filmen. 1937 stand er in ''In den Fesseln von Shangri-La'' (''Lost Horizon'') von Regisseur Frank Capra vor der Kamera, und wurde 1938 für den Oscar in der Kategorie Bester Nebendarsteller nominiert.
1956 konnte Warner von DeMille erneut für einen Film, dieses Mal in einer Nebenrolle in ''Die zehn Gebote'' verpflichtet werden; es sollte Warners letzter Film sein.
Einer seiner wohl auch heute noch bekanntesten Filme als Nebendarsteller ist die Rolle des Apothekers Mr. Gower in dem Weihnachtsklassiker ''Ist das Leben nicht schön?'', in dem er seinen Sohn durch eine Lungenentzündung verliert, jedoch in George Bailey trost findet, der für ihn, im Laufe der Geschichte, fast wie ein eigener Sohn wird.
Er war im Lauf seines Lebens zweimal verheiratet. 1919 heiratete er die Schauspielerin Rita Stanwood, mit der er zwei Kinder, einen Sohn und eine Tochter hatte. Nach der Scheidung von Stanwood, im Jahr 1933, war er kurze Zeit mit einer Frau namens F.R. Hamlin verheiratet.
Heute erinnert ein Stern auf dem Walk of Fame an den Schauspieler.