Viktor Giacobbo (* 6. Februar 1952 in Winterthur; heimatberechtigt ebenda) ist ein Schweizer Autor, Kabarettist, Moderator und Schauspieler.
Nach der Schulausbildung in Winterthur machte er eine Lehre als Schriftsetzer in der Druckerei Winterthur und arbeitete danach als Korrektor, Verlagslektor und Medien-Dokumentalist.
Von 1979 bis 1986 war er Autor und Darsteller bei der freien Comedy-Theatertruppe Stuzzicadenti, 1984 und 1985 bei Zampanoo’s Variété, anschliessend bis 1998 Mitglied bei der Komikertruppe Harul’s Top Service. In der Zeitschrift Tell schrieb er Anfang der 1980er-Jahre die Kolumne «Viat Jacques de Koboff». Von 1991 bis 1994 war er Mitarbeiter bei der Satiresendung Satiramisù von Radio DRS. In Ueli Heinigers Sendung Medienkritik präsentierte Giacobbo satirische Nummern.
Grössere Bekanntheit erlangte Giacobbo als Moderator und Co-Autor der Satiresendungen Viktors Programm (1990–1994) und Viktors Spätprogramm (1995–2002) im Schweizer Fernsehen, in denen er oft seine Kunstfiguren (etwa Harry Hasler, Fredi Hinz oder Debbie Mötteli) spielte. In jeder Sendung trat zudem sein «Experte für alles» auf: Dr. Stolte-Benrath, gespielt von Patrick Frey.
2000 gründete er zusammen mit Patrick Frey und anderen Initianten das Casinotheater Winterthur und ist seither Verwaltungsratspräsident der Casinotheater AG.
2002 kam der Film Ernstfall in Havanna ins Kino, mit Giacobbo als Co-Autor und Hauptdarsteller, unter der Regie von Sabine Boss. Zweimal trat er als Darsteller in Filmen von Gerhard Polt auf: 2004 in Germanikus und 2013 in Und Äktschn!.
In der Saison 2006 war er als Gaststar mit dem Schweizer Nationalzirkus Knie auf Tournee.
Giacobbo schreibt Kolumnen für verschiedene Zeitungen, bis Ende 2007 für den Tages-Anzeiger. 1998 erschien der Band Spargel der Vergeltung mit 70 ausgewählten Kolumnen aus dem (ehemaligen) Schweizer Nachrichtenmagazin Facts. Weiter produzierte er einen Kalender für 1999 und 2001 mit dem Titel Viktors Wandprogramm.
Vom 27. Januar 2008 bis 11. Dezember 2016 machte er zusammen mit Mike Müller den satirischen Wochenrückblick Giacobbo/Müller.
Giacobbo lebt in Winterthur.
Ein angeberischer Zuhältertyp. Gemäss eigener Aussage ist Harry Hasler Thurgauer, der sich jedoch einen astreinen Zürcher Dialekt angeeignet hat. Laut Dialektforscher Prof. D. Udler handelt es sich um einen Zürcher Dialekt aus den 50er Jahren. Harry Hasler lebt im Zürcher Stadtkreis Schwamendingen, mit üppigem Brusthaar, Goldschmuck und weisser Kleidung.
Ein obdachloser Kiffer mit ungepflegtem Haar und zerschlissener Kleidung, der die Leute oft um «zwei Schtutz (zwei Franken) für d’Notschlafschtell» bittet. Als Fredi Hinz trat Giacobbo in der Saison 2006 mit dem Zirkus Knie sowie am Arosa Humor-Festival auf. Eine ganze Folge von Viktors Spätprogramm moderierte er ebenfalls als Fredi Hinz. Seine Gäste waren damals Uriella und Stéphanie Berger.
Ein geschäftiger Inder, Händler und Vermittler für alles. Spricht Englisch mit starkem Akzent und oft vulgär.
Eine ungebildete und naive Frau an der Grenze zur Primitivität in einem roten Plastikmäntelchen.
Ein nervöser Experte, der mit hoher Sprechgeschwindigkeit banale Tipps gibt oder unsinnig moderiert.
Zwei fromme Geistliche mit schlechtem Gebiss.
Ein biederer Büroangestellter oder Buchhalter, gekleidet in Giacobbos originalen Konfirmandenanzug mit Seitenscheitel und Hornbrille.
Rentner mit verschobenem Biss und teilweiser Glatze. Moderiert die fiktive Rentner-Sendung Bettflucht.
Ein unsympathischer Fussballspieler-Vermittler, geht gerne auf Reisen.
Gastarbeiter aus Italien, der sehr schlecht, aber schnell und ohne Unterbrechung Schweizerdeutsch spricht. «Chasche nitte magge» (Das kannst du nicht machen) ist einer seiner typischsten Sätze.
Eine seltene Nebenfigur, von Beruf «Waffenhändler und Mafioso». Er ähnelt im Aussehen dem Italiener (siehe oben), jedoch mit etwas anderer Haarfarbe: grau meliert. Sein Motto: «Heroin ist wie Kebab für die Seele».
Ein Literaturkritiker mit Baslerdialekt, der unter anderem als Teilnehmer in einer fingierten Diskussionsrunde der Kultursendung KulturZeit.ZeitKultur auftritt, in der er Fussball intellektuell betrachtet.
Politisch links stehender Fruktarier, Esoteriker und Verschwörungstheoretiker. Moderiert die fiktive Sendung Fallobscht-Chuchi.
Weiter parodierte Giacobbo oft Persönlichkeiten wie Roger Schawinski, Martina Hingis, Ueli Maurer, Susanne Leutenegger Oberholzer, Muammar al-Gaddafi, Kim Jong Il, Adolf Hitler, Donatella Versace und andere.