Helen Maxine Reddy (* 25. Oktober 1941 in Melbourne, Australien) ist eine australische Sängerin, Feministin und Filmschauspielerin, die seit 1974 auch einen amerikanischen Pass besitzt. In den 1970er Jahren gehörte sie zu den erfolgreichsten Sängerinnen der Vereinigten Staaten von Amerika mit zahlreichen großen Hits. Insgesamt soll sie rund 25 Millionen Platten verkauft haben.

Karriere

Helen Reddy veröffentlichte ihre erste Single One Way Ticket im Jahre 1968. Insgesamt stand Reddy, die im australischen Rundfunk bereits ein Kinderstar war und bis zu ihrem ersten Erfolg Mitte 1971 (I Don't Know How To Love Him aus der Rock-Oper Jesus Christ Superstar) Parapsychologie an der University of California studiert hatte, dreimal auf Platz eins der amerikanischen Single-Charts: die Feministen-Hymne I Am Woman (1972), Delta Dawn (1973) und Angie Baby (1974). Alle drei Hits und die Single Leave Me Alone (Ruby Red Dress) wurden mit je einer Goldenen Schallplatte für über eine Million verkaufter Einheiten ausgezeichnet. I Am Woman erhielt außerdem einen Grammy für die beste weibliche Gesangsleistung. In den Jahren 1973 und 1974 war sie laut dem Guardian die weltweit erfolgreichste Sängerin.

Außerdem wurden zwischen 1971 und 1976 bis auf eine Ausnahme sämtliche Alben Reddys mit Gold oder Platin in den USA ausgezeichnet. Insgesamt erhielt sie dort zehn Gold- und drei Platin-Auszeichnungen. Auch in Großbritannien erhielt sie einmal Silber (Free And Easy) und einmal Gold (Best Of Helen Reddy). Erst 1977 änderte sich das: Die beiden Werke Ear Candy (1977) und We'll Sing in the Sunshine (1978) entstanden unter der Regie des Rock-Produzenten und -Musikers Kim Fowley. Mit diesen Veröffentlichungen bemühte sich Reddy um eine vielseitigere musikalische Ausrichtung, konnte aber nicht mehr an die vorherigen Erfolge anknüpfen. In der Folge nahm sie mit Ready or Not (1978) und Make Love to Me (1979) auch Lieder im damals populären Disco-Stil auf, landete damit aber nur noch kleinere Hits in den amerikanischen Single-Charts. Mit der Ballade I Can´t Say Goodbye to You wurde Reddy dort 1981 letztmals auf Platz 88 notiert.

International bis 1980 bei Capitol Records unter Vertrag, wurden Reddys zahlreiche Veröffentlichungen auch auf dem deutschsprachigen Markt (Vertrieb: EMI) veröffentlicht. Jedoch konnte sie hier nie richtig Fuß fassen. Allerdings liefen zwei ihrer bekanntesten Filme erfolgreich in den heimischen Kinos: Giganten am Himmel (1974) und Elliot, das Schmunzelmonster (1977). Für erstgenannten Film erhielt sie eine Nominierung für den Golden Globe Award als Beste Nachwuchsdarstellerin.

Im Jahre 2002 beendete Reddy ihre Karriere im Showgeschäft, verließ die Vereinigten Staaten und zog sich für einige Jahre auf die australische Norfolkinsel zurück. Mittlerweile lebte sie in Sydney und arbeitete zeitweise als Schlaftherapeutin. 2006 veröffentlichte Reddy ihre Autobiografie The Woman I Am. Im selben Jahr wurde sie mit der Aufnahme in die ARIA Hall of Fame geehrt. Ein musikalisches Comeback schloss sie zunächst zwar aus, gab aber ab 2012 wieder Konzerte.

Seit dem Frühsommer 2015 lebt Reddy im Motion Picture & Television Country House and Hospital, einem Seniorenheim für Schauspieler und andere Künstlerpersönlichkeiten in Los Angeles. Medienberichte, sie leide an Demenz, wurden von ihrem Sohn bestätigt, allerdings auf Reddys offizieller Website dementiert.

Im September 2019 feierte das australische Biopic I Am Woman auf dem Toronto International Film Festival Premiere. Reddy wird von Tilda Cobham-Hervey dargestellt. Ihren Exmann Jeff Wald spielt Evan Peters.

Privat

Reddy leidet seit vielen Jahren an einer Unterfunktion der Nebennierenrinde (Addison-Krankheit), die kontinuierlich behandelt werden muss. Sie ist Schirmherrin der gemeinnützigen Gesellschaft Australian Addison’s Disease Association Inc., die sich um mehr Aufmerksamkeit bezüglich der Krankheit in der Öffentlichkeit bemüht.

Quelle: Wikipedia