Helloween ist eine deutsche Speed- und Power-Metal-Band. Helloween wurde 1984 in Hamburg gegründet und ist eine der erfolgreichsten Metalbands aus Deutschland.

Geschichte

Die Vorgängerbands von Helloween waren Gentry (mit Kai Hansen und Piet Sielck als Gitarristen), Second Hell und Ironfist (neben erstgenannten mit Markus Grosskopf als Bassist und Ingo Schwichtenberg als Schlagzeuger). Nach dem Ausstieg von Sielck kam der Gitarrist Michael Weikath von der Band Powerfool. Die Band wurde nun in Helloween umbenannt.

Erste Veröffentlichungen

Die ersten beiden Helloween-Lieder wurden auf dem vom Label Noise Records vertriebenen Sampler Death Metal veröffentlicht. Oernst of Life und Metal Invaders bekamen so gute Kritiken, dass sich dieses Label 1984 dazu entschied, Helloween unter Vertrag zu nehmen. 1985 brachte die Band eine unter dem Bandnamen betitelte Mini-LP heraus, auf der sich fünf Lieder befanden. Im selben Jahr veröffentlichten sie mit Walls of Jericho ein Album, das ihnen durch Titel wie Ride the Sky, Guardians und How Many Tears einen ersten kommerziellen Erfolg einbrachte.

Auf der anschließenden Tour gab es erste Probleme in der Band. Hansen fühlte sich mit der Doppelbelastung als Gitarrist und Sänger überfordert, so dass man überlegte, für die Judas-Kurztour im Jahr 1986 einen zusätzlichen Sänger anzuheuern. So wurde der damals 18-jährige Michael Kiske verpflichtet, der zu dieser Zeit bei der wenig bekannten Band Ill Prophecy beschäftigt war.

Kommerzieller Durchbruch

Mit dem neuen Sänger gelang Helloween 1987 der Durchbruch. Der erste Teil des eigentlich als Doppelalbum gedachten Keeper of the Seven Keys wurde eines der meistverkauften Metal-Alben Deutschlands und gilt bis heute als einflussreich.

Ein Jahr später wurde der zweite Teil veröffentlicht, sein kommerzieller Erfolg war noch größer als der seines Vorgängers. Mit Dr. Stein enthielt das Album einen Top-Ten-Hit, welchen die Band bei der Musikvideosendung Formel Eins darbot. Jedoch verließ Hansen wegen Problemen mit dem Management die Band; er gründete daraufhin die Band Gamma Ray. Für Hansen kam Roland Grapow von Rampage in die Band.

1989 brachten Helloween mit Live in the UK ihr erstes Live-Album auf den Markt. Auf diesem ist neben Kiske am Gesang auch noch Hansen an der Gitarre zu hören.

Krise

Aus finanziellen Gründen unterschrieb Helloween nun einen Vertrag bei EMI-Records. Noise Records klagte darauf gegen Helloween wegen Vertragsbruchs, und so kam es zwangsweise zu einer längeren Veröffentlichungspause. Ende 1990 wurden die Goldenen Schallplatten, die Helloween für beide Keeper-Alben erhalten hatte, nach einer Wirtschaftsprüfung wieder aberkannt. Die Plattenfirma hatte die Exporte zu den Inlandsverkäufen hinzugezählt, um auf die erforderlichen 250.000 verkauften Einheiten zu kommen.

Nach der Pause erschien 1991 Pink Bubbles Go Ape. Dieses Album war kommerziell nicht erfolgreich, da man es in Deutschland nur per Import kaufen konnte. Der Hintergrund dafür war ein deutschlandweites Veröffentlichungsverbot durch Noise Records. Musikalisch ist Pink Bubbles Go Ape nach Meinung vieler Kritiker unter der Qualität der Vorgängeralben. 1993 brachten Helloween mit Chameleon ein Album auf den Markt, das von Fans und Kritikern oft als das schwächste der Band bezeichnet wird. Die Spannungen unter den Bandmitgliedern spitzten sich zu. Zudem musste Ingo Schwichtenberg die Band noch vor der Tour im selben Jahr aufgrund seiner schweren psychischen Probleme verlassen. Er tötete sich am 8. März 1995 selbst, indem er vor einen Hamburger S-Bahn-Zug sprang.

Die Umstrukturierungen gingen weiter. 1993 verließ auch Michael Kiske die Band. Man sprach von persönlichen und musikalischen Differenzen, genaue Gründe sind jedoch nicht bekannt. In einem Interview zum Erscheinen von Rabbit Don’t Come Easy im Jahre 2003 konkretisierte Michael Weikath, dass Kiske mit Helloween in die Richtung seiner späteren Soloalben gehen wollte und man deshalb Michael Kiske hatte entfernen müssen.

Neuanfang

Mit Andi Deris, ehemals Pink Cream 69, fand Helloween einen neuen Sänger, der Kiske ersetzen sollte. Er entwickelte sich binnen weniger Jahre zum Hauptsongwriter der Band. Ebenfalls stieß der Schlagzeuger Uli Kusch von Gamma Ray zur Band, um Schwichtenberg zu ersetzen. In der neuen Besetzung veröffentlichte Helloween im Jahr 1994 Master of the Rings. 1996 folgte The Time of the Oath, welches gute Kritiken erhielt. Noch im selben Jahr erschien mit High Live das zweite Live-Album der Band. Nach dem 1998 veröffentlichten Better Than Raw ging Helloween mit Iron Maiden auf eine Welttournee. Zur Vertragserfüllung mit dem damaligen Label Castle Communications veröffentlichte Helloween im Herbst 1999 mit Metal Jukebox ein Coveralbum mit Songs der 60er, 70er und 80er Jahre – so zum Beispiel Power-Metal-Versionen von All My Loving von den Beatles und Lay All Your Love on Me von ABBA.

Kurz nach Erscheinen der Metal Jukebox unterschrieben Helloween einen Vertrag bei Nuclear Blast. Die Band war nun schon sechs Jahre im selben Line-up zusammen, und nachdem im Oktober 2000 The Dark Ride veröffentlicht wurde, unternahm Helloween eine Welttournee. Jedoch verletzte sich auf der Tour Uli Kusch den Ellbogen, was seine Spielfähigkeit beeinträchtigte. Nach der Tour trennte sich die Band von Grapow und Kusch. Für Kusch kam Mark Cross von Metalium, für Grapow wollte man zunächst Henjo Richter von Gamma Ray loseisen, jedoch ohne Erfolg. Im April 2002 brachte Helloween eine Best-of-CD namens Treasure Chest heraus, und vier Monate später fand man, nach knapp einem Jahr des Suchens, in Sascha Gerstner einen Ersatz für Grapow. Im Mai 2003 folgte mit Rabbit Don’t Come Easy ein neues Studioalbum. Auf dem Album ist Cross allerdings nur auf zwei Songs zu hören, da er während der Aufnahmen am Pfeifferschen Drüsenfieber erkrankte und die Band verlassen musste. Mikkey Dee von Motörhead vervollständigte die Schlagzeug-Aufnahmen, konnte aber aufgrund seines Engagements bei Motörhead keinen weitergehenden Beitrag leisten. Neuer Drummer wurde schließlich Stefan Schwarzmann. Mitte 2003 folgte die längste Tournee in der Geschichte der Band; die Tour endete im Februar 2004 in Japan. Im Sommer 2004 spielte die Band nach einigen großen Festivals vor über 40.000 Leuten ein Jubiläumskonzert auf dem Wacken Open Air.

Fortsetzung der Keeper-Reihe

Anfang 2005 verließ der Schlagzeuger Stefan Schwarzmann die Band wieder und wurde durch Dani Löble von Rawhead Rexx ersetzt. Ende 2004 begann Helloween die Aufnahmen für Keeper of the Seven Keys – The Legacy, welches im Oktober 2005 bei Steamhammer/SPV veröffentlicht wurde. Mrs. God und Light the Universe wurden als Singles ausgekoppelt. Für letzteres Lied – ein Duett mit Candice Night – wurde auf Burg Veldenstein in Franken ein Video gedreht.

Von November 2005 bis April 2006 spielte Helloween fast 100 Shows in über 40 Ländern. Auf dieser Tour wurden die Konzerte in Sofia, Tokio und São Paulo für die im Februar 2007 erschienene Live-CD Live in Sao Paulo und die Live-DVD Live on 3 Continents mitgeschnitten. Im Sommer folgte eine ausgedehnte Festival-Tour.

Reunion

Im November 2017 ging die Band, mit alten wie neuen Mitgliedern, vorerst auf eine ausgewählte "Pumpkins United"- Städte-Tournee. Diese soll 2018 ausgebaut und fortgesetzt werden. An der Wiedervereinigung sind die Urgesteine Weikath, Kiske, Hansen und Grosskopf beteiligt. "Im kommenden Jahr stehen dann Festivals an, und da freue ich mich schon sehr drauf. Wer weiß was danach kommt, Vielleicht verlangen die Leute nach mehr Shows, dann werden wir sicherlich weitermachen", so Markus Grosskopf im Rock Hard Magazin Ausgabe Nr. 361.

Mitgliederentwicklung

Auszeichnungen

  • Bravo Otto
1988: „Bronze“ in der Kategorie „Hard ’n Heavy“
Quelle: Wikipedia