Hugues Aufray (* 18. August 1929 in Neuilly-sur-Seine) ist ein französischer Chanson-Sänger, der 1964 den Liederwettbewerb der Eurovision in Kopenhagen mit dem Lied Dès que le printemps revient eröffnete.

Kindheit und Jugend

Der Bruder von Pascale Audret verbrachte seine Kindheit und die Kriegsjahre in Südfrankreich und ging erst mit zwölf Jahren zur Schule, da er extremer Linkshänder und Legastheniker war. Er vertauschte die Zahlen und machte alles verkehrt herum, konnte sich aber als Autodidakt vieles selbst beibringen. Er galt als guter Erzähler und er interessierte sich für Musik, Literatur und Kunst. Das Reiten wurde an seiner Schule ernsthaft betrieben, und er konnte fünf Jahre hintereinander immer wieder bei Reitturnieren den ersten Platz gewinnen.

Star im Showbusiness

Mit 35 Jahren erkannte er, dass seine Schulprobleme durch eine Dyslexie verursacht wurden, aber da war er schon ein Star im Showbusiness. Da er wusste, dass er Künstler werden wollte, hatte er sich bei der École nationale supérieure des beaux-arts de Paris eingeschrieben und verdiente seinen Unterhalt als Sänger am Place Saint Germain und in den umliegenden Bars. Er wurde mit seiner Musik über die Grenzen Frankreichs hinaus bekannt und galt bald als talentierter Interpret. Sein Chanson Le rossignol anglais wurde auch durch andere Interpreten international bekannt.

Einsatz für humanitäre Zwecke

1966 traf Hugues Aufray Martin Luther King und setzte sich mit dem Lied Les crayons de couleurs bei einem Galakonzert für den Kampf gegen den Rassismus ein. Später sang er in Kindergärten und bei Schulfreizeiten und seine Lieder wurden dort so begeistert aufgenommen und verarbeitet, dass sie heute zum Standard-Repertoire vieler Franzosen gehören. Viele Schulen im In- und Ausland tragen inzwischen seinen Namen. Er gab viele Konzerte für humanitäre Zwecke, unterstützte Pater Jaouen im Kampf gegen Drogen und organisierte zwei große Veranstaltungen im Olympiastadion in Paris, um Mukoviszidose bekannt zu machen. 1985 engagierte er sich als „Sänger ohne Grenzen“ mit seinem Lied Santiano für Äthiopien und brachte selbst einen Mercedes dorthin, der durch seine Mithilfe gespendet werden konnte.

Mit über 80 Lebensjahren noch immer auf der Bühne

2004 ließ er sich für das europäische Projekt „Das Geheimnis der verlorenen Buchstaben – Tim hilft legasthenen Schülern“ vom BBC interviewen und meinte, dass die Welt inzwischen Lernproblemen viel toleranter als früher gegenüberstand. Inzwischen ist er selbst zweifacher Großvater und widmet sich wieder mehr dem Reitsport. Mit über 80 Jahren steht er noch immer auf der Bühne.

In dem Film "Ein Sommer in der Provence" von Rose Bosch spielt er Elie, einen alten Freund des von Jean Reno gespielten Großvaters.

Quelle: Wikipedia