Interpol ist eine Indie-Rock- und Post-Punk-Band aus New York. Die 1997 gegründete Band veröffentlichte bis jetzt sechs Studioalben.

Bandgeschichte

Interpol wurde 1997 gegründet. In den Jahren 1997 bis 2000 schrieben sie gemeinsam die ersten Songs und mieteten Aufnahmestudios, um ihre Lieder einzuspielen. In dieser Zeit ließen sie sich von der Stadt New York inspirieren.

2000 verließ Schlagzeuger Greg Drudy Interpol. Die Gründe für seinen Ausstieg sind unbekannt. Als Ersatz kam Sam Fogarino in die Band, den Daniel Kessler vom Plattengeschäft in der Nachbarschaft kannte. Fogarino hatte bereits Erfahrung in diversen Bands gesammelt und brachte eine Portion Post-Punk in die Band hinein. Danach spielten sie mehrere Gigs in Clubs wie zum Beispiel dem Brownies, der Mercury Lounge oder dem Bowery Ballroom.

Ende 2000 veröffentlichten sie ihre erste EP beim schottischen Label Chemikal Underground. Zur selben Zeit veröffentlichten sie den bis dato unbekannten Track Song Seven. Nach diversen Sessions beim Londoner Radio XFM erlangten sie einen beträchtlichen Bekanntheitsgrad im Ausland. Im April 2001 traten Interpol in Glasgow, Manchester und London auf und bekamen Gelegenheit, bei den John Peel Sessions zu spielen.

Im November 2001 zog sich die Band zurück nach Connecticut, wo sie mit den Aufnahmen zu ihrem Debütalbum in den Tarquin Studios begann. Das Album wurde aufgenommen und gemixt von Peter Katis (Mercury Rev, Clem Snide) und Gareth Jones (Depeche Mode, Nick Cave & The Bad Seeds, Clinic). Ihr Erstling Turn on the Bright Lights wurde von den Kritikern gelobt und brachte ihnen internationale Aufmerksamkeit. Das Debütalbum avancierte 2002 im Ranking des Indiemagazins Pitchfork zum besten Album des Jahres. R.E.M. coverten 2004 den Song NYC. Nach der Veröffentlichung folgten Konzerte und Auftritte bei diversen Radiosendern.

Im August 2003 erschien die Black EP. Darauf finden sich vier Live-Versionen ihres Debütalbums von einem französischen Radiokonzert Black Session sowie der Song Specialist, der zuvor nur 2002 auf der raren Interpol EP erschien und sich seit 2005 auch auf Music from the O.C. Mix 2, dem OST zu O.C., California, finden lässt.

Im September 2004 präsentierten sie ihre zweite Platte mit dem Namen Antics. Auch dieses Album erhielt positive Kritiken, verkaufte sich besser als das Debütalbum und untermauerte Interpols Status als einer der bedeutendsten Bands der heutigen Independent-Musikszene. Antics ist im Gegensatz zum düster-gebrochenen Turn On the Bright Lights gradliniger und beinhaltet auch „positivere“ Songs, jedoch blieben Interpol insgesamt ihrem morbide-romantischen Stil treu.

Nach der Antics-Tour pausierte die Band ein Jahr. In der Zwischenzeit wurde der Song Direction zum Soundtrack der US-Fernsehserie Six Feet Under – Gestorben wird immer beigesteuert. In der 5. Episode (Shake Your Groove Thing / Die Last der Verantwortung) der 1. Staffel der Arztserie Grey’s Anatomy wurde 2005 der Song Evil ebenfalls für den Soundtrack verwendet.

Ihr drittes Album Our Love to Admire nahmen Interpol in einem Studio in New York auf. Das Album ist am 9. Juli 2007 in den USA bei Capitol Records, am 10. Juli in Großbritannien bei Parlophone und am 7. Juli in Deutschland erschienen. Our Love to Admire ist, wie schon die Vorgänger, in seiner Grundstimmung dunkel gehalten.

2009 veröffentlichte Paul Banks unter dem Namen Julian Plenti sein erstes Solo-Album. Das Album trägt den Titel Julian Plenti Is... Skyscraper.

Im Frühjahr 2010 nahm die Band ihr viertes Album, produziert von Alan Moulder, auf. Kurz nach der Fertigstellung verließ Bassist Carlos Dengler die Band aus persönlichen Gründen. Das vierte Studioalbum Interpol erschien im September 2010. Nachdem ihr Label Matador 2011 die erste künstlerische Zusammenarbeit mit dem Regisseur David Lynch bekannt gab, drehte dieser den Kurzfilm I Touch A Red Button Man zum Titel Lights aus dem Album Interpol. Die Premiere fand am 5. April 2012 in New York statt.

Nach der Nordamerika Tour im Frühjahr 2011 verließ Bassist Dave Pajo die Band aus persönlichen Gründen. Pajos Nachfolger ist Brad Truax. Bei 17 Konzerten der Leg 3 und 6 der 360°-Tour von U2 spielten Interpol 2010 und 2011 den Support in Europa und Nordamerika.

Ende 2011 wurde bekannt gegeben, dass Interpol das Benefiz-Album We Are The Works In Progress für die Tsunami-Opfer in Japan mit dem bereits 2000 veröffentlichten Song Seven unterstützt.

Anfang September 2014 wurde das fünfte Studioalbum der Band, das erste nach dem Ausscheiden von Carlos Dengler, unter dem Namen El Pintor veröffentlicht. Der Albumname (spanisch für Der Maler) ist Anagramm des Bandnamens Interpol. Als erste Single-Auskoppelung erschien im August 2014 All the Rage Back Home. Der Song erreichte Platz 26 der amerikanischen Billboard Alternativ Song-Charts. Im August 2014 begann die Band in Nordamerika mit der El Pintor-Tour, die im Winter 2015 in Europa fortgesetzt wurde. Während der Herbsttour 2014 steckte die Band 50 Stunden nach einem Schneesturm in der Nähe von Buffalo fest und musste darauf hin drei Konzerte in Toronto und Boston absagen. Als zweite Single des Albums wurde im November 2014 Everything is wrong ausgekoppelt, für die am 22. Januar 2015 ein Video veröffentlicht wurde. Interpol arbeitete Ende 2014 mit dem Street Art-Künstler Shepard Fairey zusammen, der das Artwork des Albums an einem Haus in Williamsburg, Brooklyn (North 7th Street und Driggs Avenue) umsetzte und eine Reihe von signierten grafischen Drucken herstellte.

El Pintor erreichte 2014 Platz 44 der Jahresalbum-Charts des Musikmagazin Rolling Stone.

Am 7. Juni 2018 gab die Band in Mexiko-Stadt die Veröffentlichung ihres sechsten Studioalbums, Marauder, zum 24. August 2018 bekannt, inklusive anschließender Tournee. Marauder wurde vom Produzenten Dave Fridmann produziert, der bereits mit Bands wie The Flaming Lips und Mercury Rev zusammenarbeitete. Gleichzeitig wurde die erste Single des Albums, The Rover, veröffentlicht, die vom Internetradio ByteFM als „typischer Interpol-Track, mit melodischer, zweistimmiger Gitarrenarbeit und Post-Punk-inspiriertem Beat“ bezeichnet wurde.

Stil

Der Sound der Band orientiert sich stark an dem melancholischen Post-Punk und New Wave englischer Bands der frühen 80er Jahre. Interpol werden in diesem Zusammenhang häufig mit Joy Division, der Vorzeigeband des Post-Punk, verglichen. Interpol haben sich stets dagegen verwehrt, in die Joy Division-Schublade gesteckt zu werden.

Es finden sich jedoch Ähnlichkeiten mit anderen stilprägenden Bands dieser Zeit, wie etwa The Chameleons oder Gang of Four, die sich insbesondere im Gitarrensound manifestieren.

Von der Menge der Retro-Gitarrenbands, die seit dem 2001 andauernden Hype um junge Neo-Punk-Bands aus New York kommen (The Strokes, Liars, Yeah Yeah Yeahs) unterscheidet sich Interpol auch durch ihre Selbstdarstellung. Bei Auftritten ist die Band stets in Nebel gehüllt und von hinten beleuchtet, das Publikum wird nur selten angesehen oder angesprochen. Interpol folgen einem strikten Dresscode.

Quelle: Wikipedia