Irrwisch ist eine der ältesten Schweizer Pop-Rock-Gruppen. Die Heimat der Band ist Kestenholz. Irrwisch ist seit über 40 Jahren aktiv und hat elf Alben veröffentlicht.
Schon 1968 gründeten Steff Bürgi und Chris Bürgi in Kestenholz (SO) ihre erste Schülerband. Nach etlichen Mitglieder- und Namenswechsel war 1975 die Gruppe Irrwisch geboren. Dieser Formation gehörten an: Steff Bürgi (Gesang, Orgel) / Chris Bürgi (Gitarre) / Peter Krattiger (Gitarre) / Erich Riesen (E-Bass) / Josef Kissling (Schlagzeug) / Dieter Lüscher (Flöte) / Wolfgang Hafner (Trompete, Percussion).
1978 wurde die erste Single „Metronom/Reflections“ im Powerplay Studio Horgen aufgenommen. Höhepunkt dieser Anfangsjahre war der 1. Platz an der „Nationalen Rockausscheidung“ 1979 in Augst. Einen Auftritt beim Montreux Jazz Festival gabs als Siegestrophäe. Inzwischen hatten sich die beiden Bläser Wolfgang Hafner und Dieter Lüscher von der Gruppe verabschiedet. Der Stil wechselte nun von jazzigen Einflüssen zu pop-rockigem Sound. 1981 erschien „In Search Of“ bei EMI Switzerland aufgenommen im Rainbow Studio München unter der Produktions-Leitung von Armand Volker. 1982 kam „Living in a Fool’s Paradise“ auf den Markt. Es folgten eine Schweiz- und Deutschland Tour mit Roger Chapman sowie Supporting Acts bei Uriah Heep, Wishbone Ash und Eloy. Für diese Shows wurde ein Tour-Keyboarder beigezogen – Fredy Gruber. Nach einer Übergangsphase mit schwierigen Verhandlungen mit der Plattenfirma gelang der Band ein Coup mit der Compilation „Countdown“ 1988 die hauptsächlich aus den Titeln der beiden ersten LPs bestand sowie 2 neuen Songs „Bad News“ und „No more that I can say“.
Durch diesen Erfolg angetrieben ging die Band kurz darauf wieder ins Studio um ein neues Werk aufzunehmen: „The fish came to the surface“ welches 1989 herauskam und zum erfolgreichsten Album der Band überhaupt wurde. Höhepunkte dieser Jahre waren das Hallenstadion-Konzert in Zürich im Vorprogramm von Marillion im Januar 1988 und die Music Scene/Camel-Tour 1989 – mit Andi Hürzeler (Sax) als Gastmusiker. 1990 erschien das „Live“-Album mit Konzertmitschnitten der vergangenen Tour. Die folgende CD „Forbidden Fruits“ 1991 wurde mit Curt Cress im Pilot Studio München produziert. Die an diese Produktion gestellten kommerziellen Erwartungen konnten nicht erfüllt werden sodass sich die Gruppe vorübergehend auflöste.
1994 gründeten die beiden Protagonisten Steff und Chris Bürgi die Produktionsfirma „Chestwood Music Productions“ und richteten in Kestenholz ihr eigenes Tonstudio ein. 2 Jahre später erschien das erste Produkt aus dieser Werkstatt mit dem Namen „Chestwood“ (1996). Aufgrund der guten Resonanz die dieser Neuanfang auslöste stellte man wieder eine Liveformation zusammen welcher folgende Musiker/innen angehörten: neben Steff Bürgi und Chris Bürgi nahmen Josef Kissling (Schlagzeug), Fredy Gruber (Keyboards) und Andi Hürzeler (Saxophon) ihre angestammten Plätze wieder ein. Neu dazu kamen Sabine Hasler (Gesang) und Michael Wernli (Bass). In dieser Besetzung wurden etliche Konzerte gespielt welche auf der Live Aufnahme „Christmas Concert“ (2000) verewigt sind. Ohne Fredy Gruber, welcher die Band bald wieder verlassen hatte, wurde 2002 eine neue Studio-CD präsentiert „Time will tell“. Im Oktober 2002 konnte Irrwisch an der Schlussfeier der Expo.02 auf der Arteplage Yverdon auftreten.
In den darauffolgenden Jahren wagten sich Irrwisch an neuartige Crossover-Projekte: „Irrwisch&Brass“ Konzerte mit Jugendblasorchestern und „Irrwisch&Strings“ mit einem 10-köpfigen Streichensemble. Im Sommer 2005 löste Adrian Wirz den bisherigen Bassisten Michael Wernli ab. 3 Chorsängerinnen bereichern den Irrwisch Sound seit 2006 im Studio sowie auch live: Sabse Kaufmann und Marianne Iseli-Henzi (seit 2006) und Evelyne Brogli (seit 2010). Zum 30-jährigen Bandjubiläum veröffentlichte Irrwisch das Album „Wizard for a day“ (2007). Im gleichen Jahr wurde die Ballade „First Time“ vom Schweizer Fernsehen für die TV-Sendung „die grössten Schweizer Hits“ nominiert. Extra für diese Sendung wurde der Titel neu produziert. 2012 erschien eine Neuaufnahme der CD „Christmas Concert“, wobei sieben der 12 Songs neu waren.
Die englischsprachigen Songs können dem Progressive-Rock zugeordnet werden, wechseln aber hin und wieder zum Balladesken.
1983 war der Song Living in a Fool’s Paradise in der SWF3-Hörerhitparade, Queen of Fire kam 1988 in die Schweizer Charts. Weitere Airplay-Songs: First Time, Cinderella, Wizard for a day, Still in love with you, Bad News, No more that I can say, Diamond in my hand