Jacob Stickelberger (* 11. November 1940) ist ein Berner Liedermacher und Rechtsanwalt.
Als Anwalt vertrat er 1979 das Trio Eugster, das gerichtlich gegen das Lied Unterhaltigsbrunz (auf der LP Mängisch fägts no) von Tinu Heiniger vorging. 1989 übernahm er die Verteidigung von Reto B., der am 17. August 1989 die 21-jährige Elisabeth Duie in Zürich Altstetten vergewaltigt und umgebracht hatte. Sein wohl bekanntestes Mandat aber war verbunden mit der Affäre um die erste Schweizer Bundesrätin, Elisabeth Kopp. Er verteidigte deren Ehemann, den Wirtschaftsanwalt Hans W. Kopp – damals als Vizepräsident im Verwaltungsrat einer der Geldwäscherei angeklagten Gold- und Devisenhandelsfirma tätig –, der 1988 in Medienberichten als Steuerbetrüger und Mafioso dargestellt wurde.
Als Liedermacher schloss er sich 1966 bis 1970 den Berner Troubadours an, die zu der Zeit im Galerietheater Die Rampe in Bern auftraten. 1970 und 1971 trat Stickelberger einige Male gemeinsam mit Mani Matter (hauptberuflich ebenfalls Jurist) auf. Nach Matters Tod 1972 führen Stickelberger und Fritz Widmer von 1973 bis 1974 ein Programm mit einer gemeinsam mit Mani Matter verfassten Kriminalgeschichte und eigenen Chansons auf. Im Januar 1976 war Stickelberger wieder mit den Berner Troubadours unterwegs, im Herbst 1977 wieder mit Fritz Widmer und einem Programm mit den letzten, bisher unveröffentlichten Mani Matter-Chansons. In den 1980er Jahren trat Jacob Stickelberger gelegentlich solo auf. Zwischen 1985 und 2000 kamen, wie er selbst sagt, wegen seines Hauptberufes die Chansons und die Auftritte zu kurz. „Das hat sich seither gebessert.“ 1995 machte er beim Jubiläumskonzert 30 Jahre Berner Troubadours ebenso wie 2005 40 Jahre Berner Troubadours im Stadttheater Bern mit. Beide Konzerte wurden live aufgezeichnet und sind als CD erhältlich. 2018 gab er sein letztes Konzert.
Stickelberger wohnt in Zollikon bei Zürich.