'''Jean-Charles Tacchella''' (* 23. September 1925 in Cherbourg) ist ein französischer Filmjournalist, Filmregisseur und Drehbuchautor.
== Leben und Werk ==
Tacchella ging in Marseille zur Schule. Nach der Befreiung 1944 zog es ihn nach Paris, wo er für die Zeitschrift „L´Ecran francaise“ (übersetzt: die französische Leinwand) zu schreiben begann. Dabei machte er u.a. die Bekanntschaft von Jean Renoir, Jacques Becker, Alexandre Astruc, dem Kritiker André Bazin (1918–1958) und befreundete sich mit Erich von Stroheim, Anna Magnani und Vittorio de Sica. Mit Henri Colpi gründete er das monatlich erscheinende „Ciné Digest“. Mit Bazin gründete er 1948 den Cineasten-Club „Objectif 49“, den Jean Cocteau leitete und die das erste Autorenfilm-Festival in Biarritz 1949 veranstalteten. Anfang der 1950er Jahre begann er zunehmend mehr als Drehbuchschreiber (u.a. für Filme von Christian-Jaque und Alexandre Astruc) und als Journalist und Autor für das gerade entstehende Fernsehen zu arbeiten. 1969 drehte er seinen ersten 23minütigen Film „Les Derniers Hivers“. 1973 folgte sein erster Spielfilm „Voyage en Grand Tartarie“. Seinen größten Erfolg hatte er 1975 mit dem Film „Cousin, Cousine“, der auch in den USA sehr erfolgreich war. 1990 drehte er „Der kleine Tod der feinen Damen“ mit Richard Bohringer und Isabella Rossellini nach den erotischen Memoiren des Marschalls von Brantome, einem Lebemann aus dem 16. Jahrhundert. Seit 1981 war er Mitglied, 2001 Präsident und seit 2003 Ehrenpräsident des „Conseil d'Administration de la Cinémathèque Française“.