[[Datei:COEN Brothers (cannesPH).jpg|thumb|Ethan Coen (links) und Joel Coen (rechts) bei den Filmfestspielen in Cannes, 2001]]
Die Brüder '''Joel David''' (* 29. November 1954 in Minneapolis, Minnesota, Vereinigte Staaten) und '''Ethan Jesse Coen''' (* 21. September 1957 ebenda) sind Oscar-prämierte Filmregisseure, -produzenten und Drehbuchautoren. Sie machten erstmals 1984 mit ''Blood Simple'', einer Hommage an den Film noir, auf dem US-amerikanischen Sundance Film Festival von sich reden, das den Hauptpreis gewann. ''Barton Fink'' erhielt die Goldene Palme, Regie- und Darstellerpreis in Cannes. Seither etablierten sie sich mit Filmen wie ''The Big Lebowski'' oder ''O Brother, Where Art Thou?'' als schräge Geschichtenerzähler abseits des Hollywood-Mainstreams.
Joel ist seit 1984 mit der Schauspielerin Frances McDormand verheiratet, Ethan mit der Cutterin Tricia Cooke.
== Leben und Werk ==
Die Coen-Brüder sind in St. Louis Park, einem Vorort von Minneapolis, in einer jüdischen Umgebung aufgewachsen. Ihre Eltern, Edward und Rena Coen, waren Professoren, der Vater im Bereich Wirtschaft an der Universität von Minnesota und die Mutter im Bereich Kunstgeschichte an der St.-Cloud-Universität. Auf diese Herkunft aus einer jüdisch-amerikanischen Akademikerfamilie bezieht sich in loser Form der 2009 entstandene Film ''A Serious Man''.
Joel Coen sparte sich als Kind durch Rasenmähen das Geld für eine Super-8-Kamera zusammen. Damit drehten die beiden Brüder zusammen mit einem Nachbarsjungen (Mark Zimering, in den Filmen „Zeimers“ genannt) Filme aus dem Fernsehen nach.
Nach seinem Abschluss am Simon's Rock College in Great Barrington, Massachusetts, nahm Joel an einem öffentlichen Filmprogramm der New York University teil, bei dem er als Abschlussarbeit einen dreißigminütigen Film namens ''Soundings'' drehte. Ethan ging, nachdem er ebenfalls wie sein Bruder das Simon’s-Rock-College absolviert hatte, an die Princeton-Universität, wo er Philosophie studierte. Seine Abschlussarbeit trug den Titel: „Two Views of Wittgenstein’s Later Philosophy“ („Zwei Ansichten über Wittgensteins philosophisches Spätwerk“).
Nach seinem Abschluss an der New-York-Universität arbeitete Joel als Produktionsassistent in einer Reihe von Filmen und Musikvideos. Er entwickelte ein Talent für den Filmschnitt und traf Sam Raimi, der einen Assistenten für seinen Film ''The Evil Dead'' suchte.
Ethan Coen veröffentlichte zahlreiche Kurzgeschichten zunächst in Magazinen wie The New Yorker, Playboy, und Vanity Fair, später in dem Erzählband „The Gates of Eden“ (dt. „Falltür ins Paradies“).
Wenn sie als Cutter an ihren Filmen arbeiten, benutzen sie den Namen '''''Roderick Jaynes''''' als Pseudonym. Regelmäßig setzen sie Frances McDormand, Jeff Bridges, Josh Brolin, Steve Buscemi, John Turturro, John Goodman, Jon Polito, George Clooney, Michael Badalucco, Billy Bob Thornton, Peter Stormare, Tony Shalhoub, Holly Hunter und J. K. Simmons in Szene. Die Kamera führt in der Regel Roger Deakins, die Musik schreibt zumeist Carter Burwell.
2010 stellten die Coen-Brüder mit ''True Grit'' eine Verfilmung des gleichnamigen Westernromans mit Jeff Bridges, Matt Damon und Josh Brolin in den Hauptrollen fertig, mit der am 10. Februar 2011 die Berlinale 2011 eröffnet wurde.
== Auszeichnungen ==
=== Academy Award ===
* 1997: Oscar für das beste Original-Drehbuch (Fargo)
* 2008: Oscar für das beste adaptierte Drehbuch (No Country for Old Men)
* 2008: Oscar für die beste Regie (No Country for Old Men)
* 2008: Oscar für den besten Film (No Country for Old Men)
;Nominierungen
* 1997: Oscar-Nominierung für den besten Film (Fargo, nur Ethan Coen)
* 1997: Oscar-Nominierung für die beste Regie (Fargo, nur Joel Coen)
* 1997: Oscar-Nominierung für den besten Schnitt (Fargo)
* 2001: Oscar-Nominierung für das beste adaptierte Drehbuch (O Brother, Where Art Thou?)
* 2008: Oscar-Nominierung für den besten Schnitt (No Country for Old Men)
* 2010: Oscar-Nominierung für das beste Originaldrehbuch (A Serious Man)
* 2010: Oscar-Nominierung für den besten Film (A Serious Man)
* 2011: Oscar-Nominierung für den besten Film (True Grit)
* 2011: Oscar-Nominierung für die beste Regie (True Grit)
* 2011: Oscar-Nominierung für das beste adaptierte Drehbuch (True Grit)
=== Golden Globe Award ===
* 2008: Globe für das beste Drehbuch (No Country for Old Men)
;Nominierungen
* 1997: Globe-Nominierung für den besten Film/Komödie oder Musical (Fargo, nur Ethan Coen)
* 1997: Globe-Nominierung für das beste Drehbuch (Fargo)
* 1997: Globe-Nominierung für die beste Regie (Fargo, nur Joel Coen)
* 2002: Globe-Nominierung für das beste Drehbuch (The Man who wasn't There)
* 2002: Globe-Nominierung für den besten Film/Drama (The Man who wasn't There)
* 2008: Globe-Nominierung für den besten Film/Drama (No Country for Old Men)
* 2008: Globe-Nominierung für die beste Regie (No Country for Old Men)
=== Internationale Filmfestspiele von Cannes ===
* 1991: Goldene Palme für den besten Film (Barton Fink)
* 1991: Beste Regie (Barton Fink, nur Joel Coen)
* 1996: Beste Regie (Fargo, nur Joel Coen)
=== Chlotrudis Awards ===
* 1997: Chlotrudis Award für die beste Regie (Fargo)
;Nominierungen
* 2008: Chlotrudis Award-Nominierung für die beste Regie (No Country for Old Men)
=== Weitere Auszeichnungen ===
* 2011: Dan-David-Preis