[[Datei:John Ford Allan Warren.jpg|thumb|John Ford (1973)]]
[[Datei:USA 10279 Monument Valley Luca Galuzzi 2007.jpg|thumb|John Ford Point im Monument Valley, beliebter Drehort für Western]]
'''John Ford''' (* 1. Februar 1894 in Cape Elizabeth, Maine; † 31. August 1973 in Palm Desert, Kalifornien), eigentlich ''John Martin Feeney'' bzw. irisch ''Sean Aloysius O'Fearna,'' war ein US-amerikanischer Filmregisseur.
== Leben ==
John Ford wurde als John Martin Feeney als Sohn einer irischen Einwandererfamilie in Maine geboren. Er nahm später den Namen Ford an, weil sein älterer Bruder Francis Ford bereits unter diesem Pseudonym Erfolge in Hollywood feiern konnte.
Seine Regiearbeit begann er 1917 für das Filmstudio Universal mit dem Western ''The Tornado''.
Während des Zweiten Weltkrieges leitete Ford die „Field Photo Unit“, eine Einheit, die der OSS, der Vorgängerin der CIA, untergeordnet war. Im Rahmen der Fotoaufklärung für die Armee war Ford an fast allen Fronten des Krieges im Einsatz: Im Pazifik wie auch bei der Landung der Alliierten in der Normandie.
1956 wollte er sich den Grauen Star entfernen lassen. Nach der Operation war er zu ungeduldig und entfernte die Verbände zu früh von seinen Augen. Die Folge war die völlige Erblindung seines linken Auges. Seitdem trug er seine berühmte Augenklappe. 1964 erkrankte er an Krebs, woran er schließlich 1973 starb. Er wurde auf dem Friedhof „Holy Cross Cemetery“ in Culver City, Kalifornien begraben.
Ford erhielt mehr Regie-Oscars als jeder andere Regisseur.
== Wirkung ==
John Ford gewann insgesamt vier Oscars als „bester Regisseur“. 1936 für ''Der Verräter'', 1941 für ''Früchte des Zorns'', 1942 für ''Schlagende Wetter'' und 1953 für ''Der Sieger''. Dazu kamen zwei Preise für den besten Dokumentarfilm. Diese erhielt er für Dokumentationen, die er während des Zweiten Weltkriegs drehte: ''The Battle of Midway'' (1942) und ''Der 7. Dezember'' (1943).
Ford gilt nicht nur als einer der wichtigsten Regisseure des Western-Genres, sondern des US-amerikanischen Films schlechthin. Mit ''Ringo'' machte er im Jahre 1939 sowohl John Wayne zum Star als auch das Monument Valley als Kulisse bekannt. Das Tal mit seinen Felstürmen diente auch in ''Faustrecht der Prärie'', ''Bis zum letzten Mann'', ''Der Teufelshauptmann'', ''Der schwarze Falke'', und in ''Cheyenne'' als Schauplatz.
Fords Filme blieben, zumindest bis ca. 1939, trotz seiner persönlich konservativen Ansichten, relativ unpolitisch, romantisch und an der Legende des Wilden Westens orientiert. Mit zunehmendem Alter wurden Fords Filme jedoch pessimistischer, das Bild des moralisch ungebrochenen Pioniers, welcher eine Nation aufzubauen hat (das Credo des „Manifest Destiny der USA“) verlor zusehends an Bedeutung für ihn. Mit dem Protagonisten „Ethan Edwards“ in „The Searchers/Der schwarze Falke“ schuf er einen zeitlosen Archetypen des amerikanischen Kinos, den moralisch ambigen, gehetzten, gewalttätigen Helden.
Seine Verfilmung von John Steinbecks sozialkritischem Klassiker ''Früchte des Zorns'' ist eines der ersten Roadmovies. Er drehte zudem Dokumentationen an Kriegsschauplätzen.
== Auszeichnungen ==
'''Oscar'''
* 1936: Oscar in der Kategorie Beste Regie für ''Der Verräter''
* 1941: Oscar in der Kategorie ''Beste Regie'' für ''Früchte des Zorns''
* 1942: Oscar in der Kategorie ''Beste Regie'' für ''Schlagende Wetter''
* 1953: Oscar in der Kategorie ''Beste Regie'' für ''Der Sieger''
'''American Film Institute'''
* 1973: AFI Life Achievement Award
'''Argentinean Film Critics Association Award'''
* 1943: Silberner Condor für den besten (ausländischen) Film ''(Schlagende Wetter)''
'''Blue Ribbon Awards'''
* 1963: Blue Ribbon Award für besten (ausländischen) Film ''(Früchte des Zorns)''
'''Directors Guild of America'''
* 1953: DGA Award für hervorragende Regie-Arbeit (Film) ''(Der Sieger)''
* 1954: Preis für das Lebenswerk
'''Golden Globe'''
* 1955: Special „Pioneer“ Award
'''Sindacato Nazionale Giornalisti Cinematografici Italiani'''
* 1948: Nastro d’Argento für den besten (ausländischen) Film ''(Faustrecht der Prärie)''
'''Internationales Filmfestival von Locarno'''
* 1948: Prize für den besten Regisseur von ''Bis zum letzten Mann''
* 1950: Grand Prix für ''When Willie Comes Marching Home''
'''National Board of Review'''
* 1958: NBR Award für den besten Regisseur von ''Das letzte Hurra''
'''New York Film Critics Circle Award'''
* 1936: NYFCC Award für den besten Regisseur von ''Der Verräter''
* 1939: NYFCC Award für den besten Regisseur von ''Ringo''
* 1940: NYFCC Award für den besten Regisseur von ''Früchte des Zorns''
* 1941: NYFCC Award für den besten Regisseur von ''Schlagende Wetter''
'''Venedig Film Festival'''
* 1934: Special Recommendation für ''The World Moves On''
* 1936: Special Recommendation für ''Maria von Schottland''
* 1952: International Award für ''Der Sieger''
* 1952: OCIC Award für ''Der Sieger''
* 1971: Career Golden Lion
'''Western Heritage Awards'''
* 1963: Bronze Wrangler für einen Kinofilm ''(Der Mann, der Liberty Valance erschoß),''
gemeinsam mit Willis Goldbeck (Produzent); James Warner Bellah (Buch); Lee Marvin, Edmond O’Brien, James Stewart, Vera Miles, John Wayne (Schauspieler)
* 1964: Bronze Wrangler für einen Kinofilm ''(Das war der Wilde Westen),''
gemeinsam mit Henry Hathaway, George Marshall (Regisseure); James R. Webb (Buch)
* 1965: Bronze Wrangler für einen Kinofilm ''(Cheyenne),''
gemeinsam mit Bernard Smith (Produzent); James R. Webb (Buch)
'''Walk of Fame'''
* Stern auf dem Walk of Fame: 1642 Vine Street