[[Datei:John Malkovich KVIFF.jpg|thumb|upright|John Malkovich, 2009]] '''John Gavin Malkovich''' (* 9. Dezember 1953 in Christopher, Illinois) ist ein US-amerikanischer Schauspieler und Filmproduzent. == Leben == [[Datei:JohnMalkovich2005Locarno.jpg|thumb|upright|John Malkovich, 2005]] Malkovich, dessen Vater kroatischer und dessen Mutter schottischer und deutscher Abstammung ist, studierte an der ''Illinois State University''. Er versuchte sich in unterschiedlichen Berufen wie Busfahrer und Maler. 1976 wurde er von der ''Steppenwolf Theatre Company'' in Chicago eingestellt. Malkovich zog 1983 nach New York, wo er im Jahr darauf neben Dustin Hoffman in dem Theaterstück ''Death of a Salesman'' auftrat. 1985 wurde nach diesem Stück unter der Regie von Volker Schlöndorff der Fernsehfilm ''Der Tod eines Handlungsreisenden'' produziert, in dem Malkovich erneut neben Dustin Hoffman sowie Kate Reid und Charles Durning spielte. Für diese Rolle erhielt er den ''Emmy Award'' und den ''Premio Sant Jordi'', auch für den ''Golden Globe Award'' war er nominiert. Bereits 1984 spielte Malkovich in dem Film ''The Killing Fields – Schreiendes Land'', wofür er den ''Boston Society of Film Critics Award'' und den ''National Society of Film Critics Award'' verliehen bekam. Für seine Rolle in ''Gefährliche Liebschaften'', wo er neben Glenn Close und Michelle Pfeiffer mitwirkte, wurde er erneut mit dem ''Premio Sant Jordi'' ausgezeichnet. Malkovich ist einer der profiliertesten Darsteller komplexer, problematischer und abgründiger, oft auch hochintelligenter aber ebenso herablassender Charaktere. Das Spektrum der von ihm verkörperten Figuren ist dabei außerordentlich breit gefächert und reicht von sympathischen Schurken ''(Ripley’s Game)'' über gescheiterte Intellektuelle ''(Himmel über der Wüste)'', zynische Verhärmte ''(Der Mann mit der eisernen Maske)'' und gewissenlose Intriganten ''(Gefährliche Liebschaften)'' bis hin zu Charakteren, die das pure Böse darstellen ''(Con Air)''. In ''Con Air'' spielte er einen gefährlichen Irren und in ''Eragon – Das Vermächtnis der Drachenreiter'' den bösen, tyrannischen König. In ''Mary Reilly'' und ''Shadow of the Vampire'' verkörperte er Wissenschaftler bzw. Künstler, die in ihrem unersättlichen Verlangen nach dem Absoluten auch vor einem Pakt mit dunklen und unkontrollierbaren Mächten nicht zurückschrecken. Eine auf den ersten Blick ganz andere Art von Vielschichtigkeit bewies Malkovich in dem Film ''Von Mäusen und Menschen'', in dem ihm die Darstellung eines arglosen und gutmütigen, in seiner überentwickelten Körperlichkeit jedoch gefährlichen Debilen gelang. Eine Variation des Themas bietet Volker Schlöndorffs deutsch-französisch-britische Koproduktion ''Der Unhold'', in dem Malkovich einen introvertierten, aber zutiefst guten Naiven spielt, der sich für Tiere und Kinder einsetzt, sich als Kriegsgefangener in Nazi-Deutschland jedoch dazu missbrauchen lässt, sein Einfühlungsvermögen in den Dienst der inhumanen nationalsozialistischen Sache zu stellen. Der Reiz und die Eindringlichkeit seiner Darstellung besteht in vielen Fällen in der Ambivalenz, die sich aus der emotionalen Verletzlichkeit seiner für die Umgebung gleichzeitig tödlich gefährlichen Charaktere ergibt. Sein Faible für Independent-Filme und sein Ruf als einer der interessantesten Schauspieler Hollywoods führten schließlich dazu, dass ihm sogar ein Film gewidmet wurde: ''Being John Malkovich''. In diesem Film versuchen alle Beteiligten, in das Innere von Malkovich und in sein Gehirn zu gelangen, nachdem jemand per Zufall durch das Öffnen einer Geheimtür dort hineingeraten war und begeistert davon berichtet hat. Bei den Ruhrfestspielen 2010 in Recklinghausen trat Malkovich in der musikalischen Theateradaptation ''The Infernal Comedy – Confessions of a serial killer'' als Serienmörder Jack Unterweger auf. Im Jahr 2011 verkörperte er an gleicher Stelle den Schriftsteller Casanova in dem Musiktheaterprojekt ''The Giacomo Variations''. Malkovich steht der politischen Rechten nahe. So unterstützt er etwa die Kriege der USA und die Todesstrafe; 1994 lud er nach der Hinrichtung von John Wayne Gacy zu einer Champagnerparty. John Malkovich lebte viele Jahre in Frankreich und drehte dort auch Filme. Nach einem Streit mit den dortigen Behörden (es ging um Steuerzahlungen) übersiedelte er jedoch zurück in die USA, in die Nähe von Boston. == Deutsche Synchronstimme == In den deutschen Fassungen seiner Filme leiht ihm überwiegend Joachim Tennstedt seine Stimme. == Filme über John Malkovich == * ''Flipping Uncle Kimono'' (Dokumentarfilm von Howard Brull, Kanada 2005) * ''Hollywood Profile – John Malkovich''. Dokumentarfilmporträt von Georg Stefan Troller. Hrsg. * Being John Malkovich == Interviews == * Gero von Boehm: ''John Malkovich, 28. Februar 2006''. Interview in: ''Begegnungen. Menschenbilder aus drei Jahrzehnten''. Collection Rolf Heyne, München 2012, ISBN 978-3-89910-443-1, S.488-497 == Auszeichnungen == * 1984: NBR Award für ''Places in the Heart'' * 1985: NSFC Award für ''Places in the Heart'' * 1985: BSFC Award für ''Killing Fields'' * 1985: KCFCC Award für ''Places in the Heart'' * 1986: Emmy für seine Rolle in ''Tod eines Handlungsreisenden'' * 1990: Sant Jordi für ''Dangerous Liaisons'' * 1993: Cognac Festival du Film Policier für ''Jennifer Eight'' * 1999: NYFCC Award für ''Being John Malkovich'' * 2000: American Comedy Award für ''Being John Malkovich'' * 2001: Special Award * 2005: DIVA-Award in der Kategorie ''World Award (Hall of Fame)'' * 2008: Christopher Award für ''Juno'' * 2008: Independent Spirit Award für ''Juno'' * 2011: CineMerit Award des Filmfest München für Verdienste um die Filmkunst === Nominierungen === * 1985: Oscar für ''Places in the Heart'' * 1986: Golden Globe für ''Tod eines Handlungsreisenden'' * 1992: Independent Spirit Award für Queens Logic'' * 1994: Oscar für ''In the Line of Fire'' * 1994: Saturn Award für ''In the Line of Fire'' * 1994: British Academy Film Award für ''In the Line of Fire'' * 1994: Golden Globe für ''In the Line of Fire'' * 1994: MTV Movie Award für ''In the Line of Fire'' * 1995: Golden Globe für ''Heart of Darkness'' * 1995: Screen Actors Guild Awards für ''Heart of Darkness'' * 2000: OFCS Award für ''Being John Malkovich'' * 2000: Screen Actors Guild Awards für ''Being John Malkovich'' * 2000: CFCA Award für 'Being John Malkovich'' * 2000: Sierra Award für ''Being John Malkovich'' * 2000: Chlotrudis Award für ''Being John Malkovich'' * 2000: Emmy für ''RKO 281'' * 2003: Emmy für ''Napoleon''
Quelle: Wikipedia