'''Julie Harris''' (* 2. Dezember 1925 in Grosse Pointe Park, Wayne County, Michigan als ''Julia Ann Harris'') ist eine US-amerikanische Schauspielerin.
== Ausbildung und Studium ==
[[Datei:Julie Harris.jpg|thumb|Julie Harris im Jahr 1952 als „Sally Bowles“ in „Ich bin eine Kamera“.]]
Als Tochter eines Bankiers erlernte Julie Harris ihr Handwerk auf der renommierten Yale Drama School. Harris war die erste Frau, die für diese Schule ein Stipendium erhielt (die zweite war ihre spätere Schauspielkollegin und Freundin Joan Van Ark). Außerdem besuchte sie das The Actors Studio und gehörte zu der Generation von Schauspielern der Lee Strasberg- und Method Acting-Bewegung.
== Karriere ==
Nachdem sie ihre Schauspiel-Ausbildung mit Bravour beendete, war es für Julie Harris nicht besonders schwer, an Engagements zu kommen – war sie in Fachkreisen als äußerst talentiert, wandelbar und energisch bekannt. Überdies interpretierte sie ihre Rollen-Profile, egal ob es sich um tragende oder kleinere Rollen handelte, subtil und stets mit „Tiefgang“.
Der Broadway wurde auf die zierliche Schauspielerin aufmerksam – und so debütierte sie hier 1945 als 19-Jährige in dem Stück ''It’s A Gift'' ('Das Haus in Montevideo') von Curt Goetz.
Sieben Jahre später gab sie ihr Leinwand-Debüt im Film ''Member of the Wedding'' (deutscher Titel „Das Mädchen Frankie“), eine Rolle, die sie bereits kurz zuvor am Broadway spielen durfte. Die 50er Jahre bedeuteten einen Karriere-Schub, wurde sie 1955 doch als Hauptrolle in „Jenseits von Eden“ von Regisseur Elia Kazan neben James Dean besetzt – und durch ihre Rolle als einfühlsame „Abra“ weltberühmt.
Weitere Kinofilme mit Kultstatus folgten und bestärkten ihren Ruf als wandelbare und vielfältig einsetzbare Schauspielerin des „großen“ Kinos der 1950er, 60er und 70er Jahre nachhaltig. So wirkte sie in den Filmen ''Requiem for a Heavyweight'', ''The Haunting'', ''Spiegelbild im goldenen Auge'' neben Marlon Brando und Elizabeth Taylor, ''The Split'', ''The Hiding Place'' oder ''Reise der Verdammten'' neben Maria Schell und Oskar Werner mit.
Im TV konnte man Harris unter anderem in Serien wie „Columbo“, „Weißes Haus, Hintereingang“, „Unter der Sonne Kaliforniens“ oder diversen Fernsehfilmen bewundern.
Trotz aller Film- und TV-Rollen blieb Julie Harris ihrer Leidenschaft als Theaterschauspielerin treu und trat nebenbei immer wieder am Broadway auf. Hier konnte man sie unter anderem als Jeanne d’Arc oder auch als Sängerin im Musical ''Skyscraper'' bewundern.
Nach einer längeren Schauspiel-Abstinenz, die durch einen Schlaganfall im Jahr 1999 hervorgerufen wurde, war Julie Harris nun 2006 erstmals wieder im Film „The Way Back Home“ zu sehen sowie 2008 in „Chatham“.
== Familie ==
Julie Harris war bislang dreimal verheiratet - mit Walter Carroll, Manning Gurian und mit Jay Julian. Alle drei Ehen wurden geschieden, aus der zweiten Ehe ging ein Sohn hervor.
== Auszeichnungen ==
Im Laufe ihrer Karriere erhielt Julie Harris zahlreiche Preise und Schauspiel-Auszeichnungen.
So erhielt sie neben Angela Lansbury und Audra McDonald, die ebenfalls 5 Tonys gewannen, die meisten ''Tony Awards'', der höchsten Auszeichnung für Theaterschauspieler, aber sie hält den Rekord für die meisten Tony-Award-Nominierungen (10).
=== Tony Award – Auszeichnungen ===
* 1952 „I Am A Camera“
* 1956 „The Lark“
* 1969 „Forty Carats“
* 1973 „The Last of Mrs. Lincoln“
* 1977 „The Belle of Amherst“
1966 wurde Harris mit dem Sarah Siddons Award für ihre Arbeit im Chicagoer Theater ausgezeichnet und ihr Mitwirken im Film ''Das Mädchen Frankie'' verhalf ihr zu einer Oscar-Nominierung. Neben diesen Auszeichnungen erhielt Julie Harris dreimal den Emmy Award und wurde für diesen insgesamt elf Male nominiert.
=== Emmy Award – Auszeichnungen ===
* 1959 für „Hallmark Hall of Fame“
* 1962 für „Victoria Regina“
* 2000 für „Not for Ourselves Alone: The Story of Elizabeth Cady Stanton & Susan B. Anthony“