Kamasi Washington (* 18. Februar 1981 in Los Angeles) ist ein US-amerikanischer Tenorsaxophonist. Der Musiker ist überwiegend im Jazz tätig, wirkt als Sideman und Arrangeur aber auch in anderen Genres.
Kamasi Washington, der Sohn des Saxophonisten Rickey Washington, wuchs im kalifornischen Inglewood auf. Er entschied sich für das Saxophon im Alter von 13 Jahren, nachdem er zuvor bereits mehrere andere Instrumente gespielt hatte. Nach dem Besuch der Hamilton High School Academy of Performing Arts studierte er Musikethnologie an der University of California in Los Angeles. Dort spielte er gemeinsam mit seinem Kindheitsfreund Stephen Bruner (Thundercat, Bass), dessen Bruder Ronald Bruner Jr. (Schlagzeug) und Cameron Graves (Piano) in der Jazzformation Young Jazz Giants, die im Jahr 2004 ein ebenso betiteltes Album veröffentlichte.
In den folgenden Jahren veröffentlichte Washington regelmäßig Musik im Selbstverlag und machte sich als Sideman in der Musikszene von Los Angeles einen Namen. Als Saxophonist ist er unter anderem auf Veröffentlichungen von Gerald Wilson und Harvey Mason zu hören; daneben spielte er auch mit McCoy Tyner, Raphael Saadiq, George Duke und tourte mit Snoop Dogg. Gemeinsam mit Thundercat spielte er im Jahr 2014 auf dem Album You're Dead! von Flying Lotus und wenige Monate später auf Kendrick Lamars To Pimp a Butterfly, zu dem er auch Streicherarrangements beisteuerte.
Im Mai 2015 erschien Brainfeeder, Washingtons Debütalbum als Leader, auf dem Flying-Lotus-Label. Das Dreifachalbum The Epic ist fast drei Stunden lang und wird gespielt von einer zehnköpfigen Band, einem 32-köpfigen Orchester und einem zehnköpfigen Chor. Neben zahlreichen Eigenkompositionen interpretiert Washington unter anderem auch den Jazzstandard Cherokee und Claude Debussys Clair de Lune. In der Band, die zwei Bassisten und zwei Schlagzeuger umfasst, sind erneut Thundercat und sein Bruder Ronald Bruner Jr. zu hören. Die Musik der 2017 erschienenen EP Harmony of Difference bedient sich der Kompositionstechnik des Kontrapunktes und entstand als Teil des Multimediaprojektes Whitney Museum of American Art 2017 Biennial mit einem Film von A.G. Rojas und Gemälden seiner Schwester Amani Washington.
Washington nennt Jazz-Klassiker wie John Coltrane, Charlie Parker und Wayne Shorter als wichtige Einflüsse, drückt aber gleichzeitig die Hoffnung aus, dass seine Musik wie die von Kendrick Lamar, Flying Lotus und Thundercat dem Jazz neue Türen öffnen könne.